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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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wieder freilassen. Einige Stunden nach ihrer Abfahrt kam plötzlich eine Horde Polizisten und Feuerwehrmänner aus dem Fahrstuhl gestürmt und eilte mit erhobenen Knüppeln und Äxten auf Miß McGivneys Appartement zu. Als die Männer wieder zum Vorschein kamen, fragte ich sie natürlich, was vorgefallen sei. Wie man mir sagte, hatte sich eine Schlange in ihrer Badewanne zusammengeringelt!«
    »Und deshalb rief sie die Polizei und die Feuerwehr?« fragte Dick Fort verblüfft.
    »Nicht nur das«, sagte Mrs. Mason, »sie hat anschließend die ganze Wohnung auf Händen und Knien geschrubbt.«
    »Weshalb denn das?« fragte Mr. Mason.
    »Um die Eier abzutöten, die die Schlange vielleicht gelegt hatte. Ich weiß, daß das biologischer Unsinn ist, aber die arme Frau war ganz hysterisch.«
    Einige Tage später wurden die Masons von zwei Bevollmächtigten der Hausverwaltung aufgesucht, die ihr klar machten, daß sie ihre Schuld nicht so offen hätten eingestehen sollen. Die Geschichte erschien schließlich sogar in der örtlichen Zeitung. Wieder versuchten wir den Zwischenfall mit Lachen abzutun, aber es fiel uns schon schwerer. Offensichtlich konnten wir Miß McGivney nicht zu Gesicht bekommen, ohne daß etwas Unangenehmes passierte. Nur Dick Fort und Betty Snowden zeigten sich weniger beeindruckt. Sie schienen zu glauben, daß wir unter einer Art Verfolgungswahn litten.
    Man könnte sagen, daß Betty die nächste auf der Liste war, auch wenn sie nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sie hatte Besuch von ihrer sechzehnjährigen Nichte aus Ohio, die auf dem Sofa schlief, weil – wie Sie sich erinnern werden – Betty nur eine Zweizimmerwohnung hatte. Eines Morgens stand das Mädchen früh auf und ging in ihrem kurzen Nachtgewand auf den Flur, um die Sonntagszeitung zu holen, die auf der Türmatte lag. Als sie sich gerade danach bücken wollte, wurde die Tür hinter ihr zugeweht. Das Mädchen klingelte und klopfte, aber Betty schlief bei geschlossener Tür und hatte sich außerdem Watte in die Ohren gestopft. Also setzte sich die Nichte resignierend auf den Abtreter und begann die Anzeigenseiten zu studieren. Sie war kaum mit der ersten Anzeige fertig, als Miß McGivney erschien, auf ihrem Weg zur Frühmesse.
    Das Mädchen lächelte schüchtern, während sie auf den Fahrstuhl wartete, und versuchte ihr das Vorgefallene zu erklären.
    »Ich erinnere mich nicht. Sie danach gefragt zu haben«, sagte Miß McGivney und stieg in den Lift.
    »Verdammt!« sagte ich, als Betty ihren Bericht beendet hatte. »Woran liegt es? An uns – oder woran? Solche Dinge passieren jedem einmal, wenn auch selten – aber sie ist jedesmal zur Stelle.«
    »Sie sind selbst schuld«, sagte Dick. »Wenn Sie einen Schraubenzieher und nicht Ihren Daumennagel benutzt hätten, wäre alles in Ordnung gewesen. Ebensogut hätte ich die Flaschen am nächsten Morgen wegbringen können, Charlotte. Und das Mädchen hätte das Schloß hinter sich blockieren können, ehe sie …«
    »Aber warum taucht Miß McGivney immer im falschen Augenblick auf?« fragte Mrs. Mason.
    »Zufall«, sagte Dick. »Und eure Schusseligkeit.«
    »Das liegt nur daran, daß sie dir noch nicht im unrechten Augenblick erschienen ist!« sagte Charlotte aufgebracht.
    »Und das wird auch nicht passieren«, sagte Dick. »Ich überlege, ehe ich etwas anfasse.«
    Wenn das Leben in logischen Bahnen verliefe, hätte er das nächste Opfer sein müssen, aber es stellte sich heraus, daß ich wieder an der Reihe war. Die Forts hatten mich zum Essen eingeladen, ließen mich jedoch mein Tagespensum zu Ende schreiben. Ich sollte erst nach den Cocktails herüberkommen. Als ich schließlich fertig war, rief ich an, um zu sagen, daß ich zu müde wäre und man es mir nicht übelnehmen möchte, wenn ich nicht käme. Wie immer zeigte sich Charlotte sehr verständnisvoll, und ich ging guten Gewissens zu Bett.
    Als ich erwachte, war es schon dunkel. Ich duschte, zog mich an und wollte in die Küche gehen, um mir einige Dosen zu öffnen, als ich ein Stück Papier auf dem Boden hinter der Wohnungstür bemerkte, auf dem ich Charlottes Handschrift zu erkennen glaubte. Ich nahm es auf und las: »Werfen Sie einen Blick nach draußen, ehe Sie sich Ihr ha-ha Abendessen machen. Und dann kommen Sie bitte herüber.«
    Ich öffnete die Tür. Auf dem Abtreter stand eine Sammlung von Tellern mit ungekochten Spaghetti, Charlottes vorzüglichen Fleischklößen in einer ebenso vorzüglichen Soße, dazu Salat und

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