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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Beiwerk. Als ich mich bücken wollte, um die Köstlichkeiten hereinzuholen, öffnete sich Miß McGivneys Tür. Ich richtete mich auf und begrüßte sie – fest entschlossen, diesmal keine Erklärung abzugeben.
    Sie warf einen Blick auf das Durcheinander auf dem Boden und fragte: »Ein Ritual?«
    Da gingen die Nerven mit mir durch, und ich setzte zu einer hastigen Erklärung an, bei der ich zum Glück durch die Ankunft des Fahrstuhls unterbrochen wurde. Nach einem unlustigen Mahl ging ich zu den Forts hinüber, kippte zwei harte Drinks und erzählte Dick und Charlotte von dem Zwischenfall.
    Dick brüllte los. »Hört euch das an, Leute!« Und er gab mein jüngstes Abenteuer brühwarm an die Partygesellschaft weiter. Es dauerte lange, bis ich ihm das verzeihen konnte – und ich hatte mich eigentlich erst richtig mit ihm ausgesöhnt, als er selbst Miß McGivney kennenlernen durfte. Normalerweise verließ er vor ihr das Haus und kam abends früher zurück, so daß sie sich noch nicht über den Weg gelaufen waren.
    An jenem schicksalsschweren Morgen hatte Dick verschlafen. Er sprang hastig in seine Kleider, brüllte Charlotte zu, daß er keine Zeit mehr zum Frühstücken habe, und wartete auf dem Fahrstuhl, als er feststellte, daß sein Reißverschluß noch offen war. Mit hastiger Bewegung wollte er das Versäumte nachholen – und zerriß dabei seine Hose.
    Muß ich noch sagen, wer in diesem Augenblick auf der Bildfläche erschien?
    Seither ist viel Wasser den Fluß hinabgeflossen, und Miß McGivney, die Masons und ich wohnen nicht mehr dort im zehnten Stock. Seitdem ist auch Bettys Katze gestorben, und sie hat ein Jahr Sonderurlaub genommen. Obwohl ich noch mit den Forts korrespondiere, erwähnen wir Miß McGivney und die Zwischenfälle kaum. Für mich ist alles klar.
    Wie ich schon andeutete, war sie der Schlüssel für eine bedeutende wissenschaftliche Entdeckung. Trotz jahrelanger Studien habe ich nicht feststellen können, daß man sich jemals konsequent mit der Macht beschäftigt hat, von der Miß McGivney heimgesucht war. Ich möchte meine Theorie so formulieren, daß Miß McGivney mit Hilfe einer bisher noch nicht bekannten ESP-Fähigkeit unbewußt unangenehme Zwischenfälle heraufbeschwor.
    Wir Bewohner der zehnten Etage waren dabei weniger Opfer als Marionetten. Das war schlimm genug – aber können Sie sich ein Leben mit einer solchen Fähigkeit vorstellen? Wo immer Sie sich sehen lassen, treffen Sie Ihre Mitmenschen in Situationen an, deren Zeuge Sie am liebsten nicht geworden wären und über die Sie auch keine sinnlosen Erklärungen hören möchten. Und wenn Sie, wie Miß McGivney, ein gottesfürchtiger Mensch wären, würden Sie sich mit einem solchen Gebet für den Tag stählen: »Lieber Gott, bitte erspare mir heute einen unangenehmen Zwischenfall! Bewahre mich vor unerwünschten Situationen. Bitte sorge dafür, daß sich die Leute wie Menschen benehmen und nicht wie Tiere!«
    Und natürlich rufen diese Gedanken genau das hervor, was sie verhindern sollen – und je inbrünstiger Sie beten, desto unvermeidlicher werden sie. Arme Miß McGivney!
     
     

Die programmierten Hände
    (I BRING YOU HANDS)
     
    COLIN KAPP
     
     
    Kandle nahm die Karte auf und betrachtete sie unwirsch.
    »Ich habe leider nicht viel Zeit«, sagte Kandle. »Ich bin sehr beschäftigt.« Dann wurde ihm bewußt, was er da gelesen hatte, und er studierte die Karte ein zweitesmal.
     
    ICH BRINGE IHNEN HÄNDE
    Stirnrunzelnd drehte er sie um und stieß schließlich auf die Information, nach der er gesucht hatte:
    TONY LOWRIS
    (Leitender Direktor)
    LOWRIS AUTOMATENSYSTEME GMBH
    Kandle atmete tief ein und lehnte sich zurück. »Nun, Lowris«, sagte er. »Erklären Sie mir die Sache mit den Händen.«
    Seine gründlichen Vorarbeiten gaben Lowris das Gefühl, den Mann richtig einschätzen zu können. Kandle gehörte zu der kleinen Gruppe Auserwählter, die sich für unfehlbar halten durften. Als oberster Werksdirektor, der von der kaufmännischen Seite kam, brauchte er sich nicht auf die Meinungen seiner Techniker und Ingenieure zu verlassen, auch wenn es sich um Dinge handelte, von denen er so gut wie nichts verstand. Er hatte die absolute Machtbefugnis im Werk und bestimmte über die Einstellung und Entlassung von Personal und über die Gehaltsfestsetzung. Kandles Unfehlbarkeit mußte daher außer Zweifel stehen. Seine Herrschsucht wurde nur noch von seinem Größenwahn übertroffen. Kandles Entscheidungen waren absolut, bis sie

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