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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Sinneseindrücke verarbeiten kann, wenn ich es einmal so bezeichnen darf, versuchte es trotzdem vierundfünfzig Karten auszuteilen, denn so groß ist seine Wahrnehmungsfähigkeit wieder nicht. Wenn man beispielsweise Karten nimmt, die zu klein sind, werden die Hände nicht damit fertig. Zu große Karten bekommen sie gar nicht erst in den Griff. Aber wenn man dem Gerät eine genau definierte Aufgabe und die entsprechenden Werkzeuge zuteilt, wird es seine Arbeit besser und mit größerer Ausdauer verrichten, als es ein Mensch könnte.«
    »Was für Arbeiten?« Kandle riß den Blick von den Händen los und starrte Lowris an, als sähe er ihn zum erstenmal.
    Lowris breitete die Arme aus. »Zum Beispiel könnten die Hände an einer Presse arbeiten. Sie könnten Rohteile aus einem genau placierten Kasten nehmen, sie in die Presse legen, die Presse bedienen und die fertigen Werkstücke in einen anderen Kasten werfen. Ihre Aufgabe würde sich darauf beschränken, das ankommende Rohmaterial so herbeizuschaffen, daß es von den Händen ertastet werden kann. Eine Situation, wie sie in der Industrie sehr oft gegeben ist – dabei fallen weder Überstunden noch Ruhepausen an, und wenn sich ein automatisches Versorgungssystem einrichten läßt, können Sie das Gerät sogar vierundzwanzig Stunden am Tag laufen lassen. Sie könnten praktisch das Licht ausdrehen und nach Hause gehen.«
    »Könnten die Hände auch mit einer Bohrmaschine umgehen?« Kandle versuchte seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen.
    »Natürlich!« Lowris bekam Oberwasser. »Die Hände können Schreibmaschine schreiben, Knoten machen, Bauteile zusammensetzen, Eier verpacken, Draht biegen, Maschinen bedienen – sie können praktisch alles, was auch eine menschliche Hand vollbringen kann. Sie müssen sich nur damit abfinden, daß das Gerät weder sehen kann, noch einen Verstand hat. Seine Bewegungen stimmen hundertprozentig mit dem Programm überein, und über Gehaltsforderungen, Krankheitsausfall, Gewerkschaftsprobleme und Urlaubsregelung brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Was noch zu beweisen wäre«, sagte Kandle vorsichtig.
    »Einen Augenblick.« Lowris stellte einen in kleine Fächer unterteilten Kasten mit elektronischen Bauteilen auf den Tisch und schloß einen Lötkolben an die Steckdose an. Dann tauschte er die Programmkassetten in der Säule aus und schaltete die Hände ein, die sich sofort an die Arbeit machten und einen kleinen, komplizierten Apparat zusammenzusetzen begannen. Ihre Bewegungen bewiesen eine jahrelange Praxis. Nach kaum zwölf Minuten war der Apparat, ein winziges Transistorradio, fertig. Überrascht nahm Kandle das kleine Gerät entgegen und schaltete es ein. Es funktionierte sofort.
    »Und jetzt etwas anderes«, sagte Lowris, nahm eine kurze Stahlstange aus seinem Koffer und überreichte sie Kandle, der das Metall vergeblich zu biegen versuchte. Die mechanischen Hände nahmen die Stahlstange, spielten einen Augenblick damit herum und verbogen sie dann mühelos zu einem Doppelknoten. Wieder boten sie Kandle ihr Werk an.
    Kandle schaute verblüfft auf das Gebilde hinab und versuchte mit seinen Eindrücken fertigzuwerden. Noch vor einer Minute hatten diese Hände eine schwierige Präzisionsarbeit vollführt, um nun plötzlich eine übermenschliche Stärke an den Tag zu legen.
    »Gut«, sagte er dann. »Wieviel?«
    »Für das erste Gerät nichts«, erwiderte Lowris. »Und viertausend Dollar für jedes Folgegerät.«
    »Ich verstehe nicht…«, sagte Kandle.
    »Unser Einführungsangebot«, sagte Lowris. »Sie weisen uns eine Arbeit an, die zur Zeit von mehreren Vollbeschäftigten erledigt wird. Wir installieren und programmieren ein Paar Hände für diese Tätigkeit und garantieren Ihnen, daß ein Paar Hände in einer Achtstundenschicht ebensoviel schafft wie zwei Menschen in der gleichen Zeit – oder wie sechs Menschen, wenn sich eine vierundzwanzigstündige Arbeitszeit ermöglichen läßt. Im übrigen werden wir in Zusammenarbeit mit Ihrer Buchhaltung eine Rechnung erstellen und Ihnen die Summe nennen, die Sie durch unser Gerät einsparen. Wenn diese Summe viertausend Dollar erreicht, wird dieser Betrag als Zahlung an uns fällig. Dafür tauschen wir das alte Gerät gegen ein neues aus.«
    »Daß jetzt kein Mißverständnis entsteht«, sagte Kandle. »Sie leihen uns kostenlos eine Maschine, und wir brauchen erst ein eigenes Gerät zu erwerben, wenn unsere Einsparungen seinem Preis entsprechen. Wenn wir uns nun

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