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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sagte Drake. »Nun sind wir verrückten amerikanischen Schatzsucher wieder unter uns.«
    »Glaubst du, daß er Verdacht geschöpft hat?« fragte Sorensen.
    »Bestimmt nicht. Seiner Meinung nach ist uns nicht mehr zu helfen.«
    Grinsend kehrten sie ins Lager zurück. Unter dem Kopra-Schuppen hatten sie Gold und Silber im Wert von etwa fünfzigtausend Dollar vergraben – einen Teil des Schatzes der Santa Teresa, den sie bereits im ersten Monat gefunden hatten. Alle Anzeichen sprachen dafür, daß es noch mehr gab. Da sie keinen rechtlichen Anspruch auf die Insel hatten, waren sie natürlich nicht daran interessiert, daß sich die Nachricht vorzeitig verbreitete. Wenn ihr Fund bekanntgeworden wäre, hätte sich sofort jeder goldgierige Vagabund von Perth bis Papeete auf den Weg nach Vuanu gemacht.
    »Der Junge muß bald zurück sein«, sagte Drake. »Bereiten wir das Abendessen vor.«
    »Okay«, erwiderte Sorensen und setzte sich in Bewegung. Plötzlich hielt er inne. »Komisch«, sagte er.
    »Was ist?«
    »Der Skorpion, den der Skipper hier zertreten hat, ist verschwunden.«
    »Vielleicht hat er ihn gar nicht erwischt, sondern nur in den Sand gedrückt«, sagte Drake. »Ist ja auch egal.«
    »Recht hast du«, sagte Sorensen.
     
     
    2
     
    Genußvoll an einem Bonbon lutschend, schritt Edward Eakins mit geschultertem Spaten durch den Dschungel. Er war außerordentlich guter Laune, denn der Schoner hatte gestern nicht nur neue Geräte und Ersatzteile, sondern auch Süßigkeiten, Zigaretten und Nahrungsmittel gebracht, so daß es heute morgen Rührei mit Schinken zum Frühstück gegeben hatte. Die Expedition hatte dadurch wieder einen fast zivilisierten Anstrich bekommen.
    In den Büschen hinter ihm raschelte es. Er kümmerte sich nicht darum und ging weiter.
    Er war ein hagerer, blonder Mann mit freundlichem Gesicht, hellblauen Augen und offenem Wesen. Er empfand es als großes Glück, daß er an der Expedition teilnehmen durfte, obwohl ihn seine Tankstelle finanziell nicht mit den anderen gleichgestellt hatte. Er war nicht in der Lage gewesen, einen vollen Anteil des Geldes aufzubringen, und diese Tatsache machte ihm noch immer zu schaffen. Man hatte ihn schließlich akzeptiert, weil er ein eifriger und hartnäckiger Schatzsucher war und sich im Dschungel auskannte. Außerdem war er ein erfahrener Funker und Mechaniker. Trotz der klimatischen Einflüsse hatte er den Sender auf dem Boot bisher in Betrieb halten können.
    Jetzt konnte er natürlich seinen vollen Anteil zahlen, aber das war nicht das gleiche, denn inzwischen waren sie alle reich. Er fragte sich, ob es nicht eine Möglichkeit gab …
    Wieder raschelte es in den Büschen.
    Eakins blieb stehen und wartete. Einige Äste bewegten sich, und eine Maus erschien.
    Eakins war verblüfft. Wie die meisten wilden Tiere auf dieser Insel lebten auch die Mäuse in großer Furcht vor den Menschen. Obwohl sie sich von den Abfällen des Lagers ernährten – sofern die Ratten nicht schneller waren –, gingen sie jeder Berührung mit seinen Bewohnern aus dem Wege.
    »Du solltest lieber nach Hause verschwinden«, sagte Eakins zu der Maus.
    Die Maus starrte ihn an, und er starrte zurück. Es war eine hübsche kleine Maus, die etwa zehn Zentimeter lang war und ein hellbraunes Fell hatte. Sie schien sich nicht zu fürchten.
    »Wiedersehen, Maus«, sagte Eakins. »Ich muß arbeiten.« Er wechselte den Spaten auf die andere Schulter und wollte sich zum Gehen wenden, als er aus den Augenwinkeln ein braunes Etwas bemerkte, das sich auf ihn stürzte. Instinktiv duckte er sich. Die Maus wirbelte an ihm vorüber, wandte sich um und sammelte ihre Kräfte für einen zweiten Sprung.
    »Bist du verrückt geworden, Maus?« fragte Eakins.
    Die Maus fletschte ihre winzigen Zähne und' sprang. Eakins schlug sie zur Seite.
    »Jetzt verschwinde aber!« knurrte Eakins, der sich zu fragen begann, ob das Tier etwa krank war. Vielleicht hatte es die Tollwut.
    Die Maus setzte erneut zum Angriff an. Eakins nahm den Spaten von der Schulter und wartete. Und als die Maus lossprang, setzte er sie mit einem sorgfältig gezielten Schlag außer Gefecht.
    »Wäre ja noch schöner, wenn wir hier tollwütige Mäuse 'rumlaufen ließen«, knurrte er.
    Aber die Maus schien nicht tollwütig, sondern nur sehr entschlossen gewesen zu sein.
    Eakins kratzte sich am Kopf. Was war nur in das kleine Biest gefahren?
    Als Eakins am Abend seine Geschichte erzählte, lachten ihn die anderen Männer aus. Das sah Eakins

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