Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
Vom Netzwerk:
das ein bisschen unpassend erschien, fügte ich hinzu: »Aber es ist nicht, was du denkst, denn es ist nichts passiert, das schwöre ich. Ich meine, ich will nicht lügen, wir haben uns geküsst …« Ich sah ihn kurz an und blickte dann weg, weil ich den Schmerz in seinen Augen nicht ertragen konnte. »Aber das ist alles. Wirklich …«
    Ich senkte den Blick und betrachtete meine Füße und wünschte mir, ich könnte zurückgehen und die Dinge ändern. Doch ich konnte nur vorwärtsgehen. Also holte ich tief Luft und sagte: »Ich glaube, ich hatte zu viel Angst um das, was ich verlieren oder verpassen könnte, dass ich vergaß, das zu genießen, was ich hatte. Und ich hatte das Gefühl, wenn ich dich zurückstoße und alles andere hier ablehne, könnte ich irgendwie mein altes Leben wiederbekommen, das ich zurückgelassen habe. Aber es hat nicht funktioniert, denn ich habe mich einfach nur traurig und schrecklich und innerlich leer gefühlt.«
    Als ich aufsah, blickte er mir in die Augen, und es kostete mich alle Kraft, nicht wegzusehen.
    »Ist er dein Freund?«, fragte er mich, die Augen zusammengekniffen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich mag ihn nicht einmal.«
    »Und es ist nichts passiert?«
    Ich sah ihn an und schluckte schwer. Ich hasste die Worte, aber ich wusste, dass ich sie aussprechen musste. »Wir haben uns geküsst, aber das ist alles.«
    Meine Hände zitterten, meine Handflächen waren schweißfeucht, und meine Lippen waren so fest zusammengepresst, dass es wehtat, und als ich ihn ansah, kurz bevor er den Kopf schüttelte und wegsah, wusste ich, dass es sinnlos war. Es war vorbei.
    Doch dann zuckte er mit den Achseln und sagte: »Es tut mir auch leid.«
    Ich erstarrte und fragte mich, ob er jetzt auch ein Geständnis ablegen wollte, über Maria. Ich war mir zwar nicht sicher, ob ich die Einzelheiten wissen wollte, aber mir war klar, dass auch er ein Recht hatte, zu sprechen, und deshalb fragte ich: »Was tut dir denn leid?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es war ein dummes Spielchen, das mit dem Anonymus. Ich hätte es dir gleich sagen sollen. Ich wollte dich nur besser kennenlernen. Du scheinst immer mit etwas hinterm Berg zu halten. Du hättest mir von deinen Eltern erzählen sollen und dass dein Freund zu Besuch kommt. Warum hast du ein Geheimnis daraus gemacht?«
    Obwohl das eine gute, vernünftige und durchaus berechtigte Frage war, hatte ich keine Antwort darauf. Also zuckte auch ich nur mit den Schultern und sagte: »Nun, jetzt weißt du es. Aber woher wusstest du von meinem Blog? Ich meine, war Petros auch ein Cousin?«
    Yannis lachte. »Er ist ein Cousin meines Cousins, aber wir sind nicht direkt verwandt. Ich war mal in seinem Café, als du auch dort warst, und ich habe dich von der Fähre erkannt, aber du hast mich nicht gesehen, weil du zu sehr mit Tippen beschäftigt warst. Als ich Petros nach dir gefragt habe, hat er mir von dir und deinem Blog erzählt. Da habe ich angefangen, ihn zu lesen, um mehr über dich zu erfahren. Der einzige Grund, warum ich beim Barbecue am 4. Juli aufgetaucht bin, war, dass ich dich kennenlernen wollte.« Er zuckte die Achseln.
    »Du warst also mein Stalker?«, fragte ich und stellte fest, dass ich für jemanden, der meinte, auf alles eine Antwort zu haben, ganz schön wenig wusste.
    Aber er lachte nur.
    »Und Maria?«, fragte ich, da ich trotz allem, was er gerade gesagt hatte, immer noch einen Knoten im Magen hatte.
    Er schüttelte nur den Kopf und glitt an der Wand entlang so dicht neben mich, dass ich die Wärme seines Körpers spürte und seinen Atem auf meiner Wange, als er sagte: »Der einzige Grund, warum ich an diesem Tag am Hafen war, war, dass ich Blumen und das Essen für unser Date gekauft habe. Ich habe kein Interesse an Maria.« Er sah mich prüfend an. »Unglücklicherweise habe ich immer noch Interesse an dir.«
    »Unglücklicherweise?«, murmelte ich, kaum fähig, zu atmen, als er seine Hand hob und mit den Fingern über meine Schläfen, meine Wangenknochen strich und eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr schob, um dann zu meiner Kinnlinie zurückzukehren.
    »Du gehst fort«, sagte er achselzuckend und sah mir direkt in die Augen, während er mein Gesicht hob. »Das ist ein unglücklicher Umstand.«
    »Also was passiert jetzt?«, fragte ich flüsternd, als er mich auf die Wange küsste, zwischen Ohr und Halskette.
    »Machen wir das Beste daraus«, schlug er vor und berührte meine Lippen mit den seinen.
    Wir küssten uns. Gleich dort, an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher