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Hidden Moon

Hidden Moon

Titel: Hidden Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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New Jericho alles getan, um die Vergehen der Werwölfin unter den Teppich zu kehren? Was das anging, hatte Hidden Moon keine erschöpfende Auskunft gegeben.
    Hidden Moon - Nona .
    Wie hatte sie glauben können, er fühlte etwas für sie? Von den Vampiren wurde sie nur als Wechselbalg, Hurenkind und Bastard beschimpft. Nona hingegen .
    Was hatte Hidden Moon mit Landrus Geliebter verbunden? Lilith konnte sich nicht vorstellen, daß es gar nichts gewesen war.
    Von dem fremden Atem ging eine unbeschreibliche Verlockung aus. Die Halbvampirin glitt zu der Tür, aus der dieser Atem strömte. Davor blieb sie stehen. Kein Spiegel konnte ihr zeigen, wie sehr sie sich verändert hatte. Spiegel waren etwas für die Schwachen!
    (Bist du verrückt? Natürlich besitzt du ein Spiegelbild, wenn auch nur -)
    Es knirschte häßlich, als sie die Tür aufriß. Die lächerlichen Riegel hielten der Gewalt, die Liliths Muskeln entfesselten, nicht stand.
    Sie tauchte ins Dunkel des Zimmers.
    Dunkel, das vor ihr floh - ihren Blicken so wenig entgegenzusetzen hatte wie die Tür ihrer Kraft! Der Schemen, der sich schwerfällig im Bett aufrichtete, explodierte zu detailscharfer Klarheit.
    Ein Mann von fünfzig Jahren. Typ Handelsreisender. Wächsern die Farbe seines Teints, nicht einfach nur schwelgerisch bleich, wie es den Zauber von Liliths Zügen ausmachte . wenn sie sich als Mensch gab.
    Jetzt war sie DIE ANDERE.
    Das zweite Gesicht schob sich fratzenhaft vor die Anmut. Das Jadegrün ihrer Augen wurde überblendet von giftiger Röte.
    »Wer ...?«
    Mehr gestattete sie ihm nicht zu sagen. Ein einziger Sprung ließ sie die Distanz zu seinem Schlaflager überwinden. Seine Feistigkeit, seine panische Feigheit schreckten sie nicht ab. Nur der Magnetismus dessen, was unter dem aufgedunsenen Fleisch strömte, zählte.
    Lilith landete kontrolliert auf dem Schwächling und schleuderte seinen Oberkörper zurück auf die Matratze. Ein Hieb gegen seine Schläfe brach seinen Widerstand. Betäubt, wenn auch nicht wirklich bewußtlos erschlaffte er unter ihr. Selbst in dieser Verfassung wirkte er jämmerlich.
    (Du bist jämmerlich! Hör auf! Hör sofort -)
    Ihre Finger glitten über den selbst im Liegen faltigen Hals und verharrten dort, wo es einladend pochte.
    Sie zögerte. Etwas stimmte nicht.
    (Mir dir, du Närrin! Du verspielst die Chance, die dir -)
    Sie beugte sich vor. Mit Macht erstickte sie das, was sie von ihrem Vorhaben abhalten wollte. Das, was ihr den Schatz nicht gönnte, der sich selbst in einer unattraktiven Hülle wie dieser versteckte .
    Ihre Hände waren Klauen, ihre Fingernägel zentimeterlange, rasiermesserscharfe Waffen. Spitz und leicht geschwungen wie zwei elfenbeinfarbene Dolche ragten die oberen Augzähne aus ihrem weit geöffneten Mund.
    Die Anziehungskraft dunkler, verborgener Flüsse aus Blut brach den letzten Damm in Lilith. Erstickte alle Skrupel. Ihr Kopf neigte sich zum Hals des Benommenen. Ihre Zähne erkundeten die ideale Stelle und - »Nein! Hör auf!«
    Diesmal war es keine Stimme, die aus ihr selbst kam. Und es waren andere Hände als ihre eigenen, die sie energisch - fast brutal -zurückrissen, um zu verhindern, daß sie sich dem Wahn ihrer blutdürstigen Dämonen ergab .
    * Es war Hidden Moon. Er stand im Zimmer, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
    Was Lilith aber wirklich aus ihrem blindwütigen Rausch erwachen ließ, war das blutige Muster auf seinem Körper. Auf dem Gesicht, den Händen und der spärlichen Kleidung .
    »Wo warst du?«
    Sie erkannte ihre Stimme kaum wieder. Und er schien sie nicht wiederzuerkennen.
    »Wenn ich geahnt hätte, womit du dir die Zeit vertreibst, wäre ich nie gegangen .«
    Der Mann auf dem Bett regte sich. Stöhnend versuchte er sich aufzurichten.
    Hidden Moon kümmerte sich um ihn. Sah ihm tief in die Augen. »Du wirst jetzt weiterschlafen, als wäre nichts geschehen. Und später wirst du aufstehen, ohne dich an etwas Außergewöhnliches zu erinnern. Hast du mich verstanden?«
    Der Mann sah ihn aus glasigen Augen an.
    »Ja«, sagte er. Dann sank er zurück und schloß die Augen. Seine Atemzüge wurden ruhiger.
    Wyando deckte ihn zu. Dann packte er Lilith am Handgelenk und zog sie vom Boden hoch. Sie ließ es geschehen. Draußen dämmerte nicht nur der neue Morgen - auch ihr dämmerte, was sie um ein Haar getan hätte. Aber am meisten schockierte sie, daß er immer noch da war: der unstillbare Durst - der verbotene und der erlaubte .
    * Erst als sich die Tür von Liliths Zimmers im

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