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Hidden Moon

Hidden Moon

Titel: Hidden Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Kleidungsstück brauchte von Zeit zu Zeit menschliches Blut, um den Funken, der in ihm wohnte, am Glimmen zu halten. Und Liliths Körpersäfte waren rot - dunkelrot. Offenbar genügte dem Symbionten die darin enthaltene menschliche Komponente .
    Sie lief ein Stück weit in die Richtung, in der Wyando verschwunden war, ohne eine Spur von ihm oder anderen Arapaho zu finden.
    Komm zurück, dachte sie. So darfst du nicht gehen.
    Zweifel erwachten. Von Minute zu Minute versuchten sie sich lauter Gehör in ihr zu verschaffen.
    Du kannst keine Beziehung zu einem Vampir eingehen! Du weißt nicht, was du tust! Aber vielleicht weiß er es - und hat die Konsequenz daraus gezogen, ist deshalb fortgegangen. Du hast den Mann getötet, der ihm wie ein Vater war! Und auch seinen Adler hast du umgebracht! Warum sollte er zu dieser Mörderin zurückkehren? Außer ... um sie zu bestrafen ...?
    Lilith ballte die Hände zu Fäusten. Weil es in Notwehr geschah, dachte sie. Und weil er das weiß, denn er war schließlich dabei!
    Aber wer wußte schon sicher, was in einem anderen vorging? Welche Motive ihn lenkten?
    Das Hochgefühl, das Wyandos Zärtlichkeit vorübergehend in ihr ausgelöst hatte, war verschwunden. Liliths Augen forschten erfolglos in den Schatten unter den Zederbäumen nach seinem Verbleib.
    Wyando blieb verschwunden.
    Stundenlang harrte Lilith zwischen den erkaltenden Resten des Dorfes aus. Stundenlang ... aber nicht ewig.
    *
    27. März, New Jericho Motel LAKE SUPERIOR
    Im ersten Morgengrauen hatte es begonnen.
    Mit Schweißausbrüchen und Fieber. Eine zehrende, widernatürliche Hitze nahm Besitz von Lilith, und mittlerweile ahnte sie, worum es sich handelte.
    Um ihre verdiente Strafe.
    ER - oder das Programm, das SEIN WILLE in ihren Genen, in den unauslotbaren Tiefen ihres Bewußtseins verankert hatte - reagierte schnell.
    Sie litt wie ein Hund. Wimmernd lag sie auf dem Boden des Zimmers, krümmte und wand sich.
    Einmal hatte ihr jemand von einem Superhelden erzählt, der kläg-lich zugrunde ging und seine Macht verlor, sobald er einem Erz namens Kryptonit zu nahe kam. Dieses Kryptonit - oder Schlimmeres -steckte wie ein Splitter in ihrem Herzen und strahlte Entsetzliches in die fernsten Winkel ihres Körpers aus!
    Gütiger Himmel, sie kam sich vor wie ein Junkie! Und sie wußte genau, welche»Droge« ihr fehlte .
    Plötzlich erstarrte sie.
    Ein Gefühl, als würde all die peinigende Hitze schlagartig ins Gegenteil umschlagen, lähmte sie sekundenlang. Aus ihrem Mund troff zäher Speichel, und der Mund selbst hatte sich verändert.
    Alles veränderte sich. Nicht nur ihr Körper, auch ihre Gesinnung Katzenhaft kam Lilith auf die Beine. Tief in ihr brannten die frostigen Feuer noch immer, aber jetzt war es, als würden Mauern sie abschirmen. Stählerne hohe Wände. Es war noch da - aber es war fern und eingedämmt und deshalb erträglich .
    Sie huschte zur Tür.
    Jemand hatte ihr berichtet, daß Nona in diesem Haus gewohnt -und gemordet hatte. Nona hatte ihrem Fluch nachgegeben - und ihren Drang befriedigt. Den Wolf von der geistigen Kette gelassen, der zu jedem vollen Mond in ihr wütete und sein Recht forderte .
    Im Grunde war Landrus Geliebte nichts anderes als eine Kannibalin. Weniger als nach dem Blut ihrer Opfer verlangte es ihr nach deren Fleisch.
    Wie damals Konrad, dachte Lilith.
    (Konrad?)
    Vergessenes und Verschüttetes schraubte sich an die Oberfläche ihres Verstands, der mehr denn je einem stürmischen Ozean glich. Die Erde war eine Scheibe, keine Kugel! Wer hätte sich je etwas so Absurdes wie eine Kugel ausdenken können?
    Lilith spürte, wie sie auf den Rand der Scheibe zugetragen wurde. Eine Strömung, stärker als sie, hatte sie erfaßt und gab die Richtung vor ...
    Sie erreichte die Tür. Öffnete sie.
    Stille.
    Lüge!
    Ohrenbetäubender Lärm begleitete jeden ihrer Schritte. Lärm, der in ihr tobte. Und den keine noch so dicke Mauer dämpfen konnte (wie das eisige Feuer).
    Sie huschte über den Gang.
    Vielleicht war sie nackt. Vielleicht weigerte sich das Ding an ihrem Körper, dem Ding, in das sie sich verwandelt hatte, zu gehorchen -und zu dienen. Es war bedeutungslos. Das Ding konnte ihr nicht geben, wonach ihr verlangte.
    Vielleicht vermochten andere es. Andere, deren Blut warm und beseelt - aber VERBOTEN war ...!
    Ein Geräusch ließ Lilith erstarren.
    Es war der Atem eines Menschen. Eines anderen Gastes in diesem durch Nonas Morde in Verruf geratenen Haus.
    Wirklich? Hatte nicht der Sheriff von

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