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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Muskeln zucken, sofern sie nicht elektrischem Strom ausgesetzt werden.«
    »Nein!« Ich knurrte das Wort durch meine zusammengebissenen Zähne und zeigte dann aus dem Fenster. »Da drüben …«
    Mookie und Abigail sahen hinaus.
    »Was?«, fragten beide.
    »Das Eichhörnchen hat eine Minikamera«, antwortete ich.
    Mookie blinzelte durch seine Brille und runzelte die Stirn. »Na hör mal. Das ist nur eine Walnuss.«
    »Niemals. Weshalb sollte sich ein Eichhörnchen eine Walnuss vor die Augen halten?«, fragte ich.
    »Um sie zu bewundern?«, meinte Mookie.
    »Hutner! Nathan! Abigail! Muss ich euch drei auseinandersetzen?« Ms Delambre sprach Mookie immer mit seinem richtigen Namen an, auch wenn er sie darum gebeten hatte, es nicht zu tun. Seine Eltern hatten ihn eigentlich Hunter nennen wollen, beim Ausfüllen seiner Geburtsurkunde aber die Buchstaben verwechselt.
    »Nein. Entschuldigung.« Ich wartete ab, bis sie mit der Erklärung des Experiments fertig war. Als sie damit begann, die Zahnräder zu verteilen, sah ich noch einmal genau aus dem Fenster. Das Eichhörnchen war immer noch da und die Kamera immer noch auf mich gerichtet.
    Als wir begonnen hatten, unser Experiment aufzubauen, und die Schüler an allen Tischen redeten, sagte ich: »Ich bin sicher, dass es eine Kamera ist. Ich muss mir das von Nahem ansehen.«
    »Zu schade, dass es hier kein Fernrohr gibt«, sagte Mookie.
    Abigail blickte an die Decke, was für mich ein Zeichen dafür war, dass sie nachdachte. Dann schnipste sie mit den Fingern. »Ich hab’s!« Sie zeigte auf einen der Behälter, der direkt hinter dem Ausguss auf der Arbeitsplatte an der Seitenwand stand. »Mookie, kannst du etwas in die rote Schüssel verschütten? In die mit den Linsen.«
    Er drehte sich zur Rückseite des Zimmers, nickte, griff seinen Bleistift und stand unbemerkt auf. »Dafür bin ich wie gemacht!«
    Er ging zum Bleistiftspitzer und fing an, loszukurbeln. »Hey – er ist voll. Ich werd ihn leeren.« Er zog den Behälter heraus und ging zum Mülleimer.
    Als Mookie in die Nähe der roten Schüssel kam, stolperte er – ausnahmsweise mit Absicht – über einen Schnürsenkel, und der Behälter fiel ihm aus der Hand. Späne flogen durch die Luft – und verteilten sich auf den Linsen.
    »Hutner, setzt dich sofort wieder hin!«, befahl Ms Delambre.
    »Das hat Spaß gemacht«, flüsterte Mookie, als er sich wieder auf seinen Stuhl fallen ließ. »Ich finde es großartig, Chaos anzurichten.«
    »Was für eine Unordnung«, sagte Ms Delambre. Sie ging in den hinteren Teil des Raumes.
    Ich hatte immer noch keine Ahnung, was das alles sollte.
    »Ich werde es sauber machen!« Abigail sprang auf und düste in Richtung Arbeitsplatte.
    »Danke, Abigail«, sagte Ms Delambre. »Das ist sehr aufmerksam von dir.«
    Nachdem Abigail die Späne mit einer Bürste entfernt hatte, trug sie die Linsen zum Ausguss und reinigte sie. Das schien zwar nicht notwendig zu sein, aber ich hatte schon vor einiger Zeit herausgefunden, dass Abigail nie etwas grundlos tat.
    Sie zog ein braunes Papierhandtuch aus dem Papierspender und hielt es hoch. »Ms Delambre!«, rief sie. »Die sind ziemlich rau. Werden die Linsen dadurch nicht zerkratzt?«
    »Im Wandschrank sind ein paar Rollen weichere Tücher«, antwortete Ms Delambre.
    Ich sah, wie Abigail lächelte, als sie zum Wandschrank lief. Nachdem sie die Linsen abgetrocknet hatte, steckte sie eine in ein Ende des Papprohres, auf dem die weicheren Papierhandtücher gewesen waren. Dann nahm sie eine kleinere Linse, umwickelte sie mit gebrauchten Papierhandtüchern und stopfte sie in das andere Ende des Rohrs.
    Nachdem sie die restlichen Linsen zurückgelegt hatte, brachte sie das Rohr mit an unseren Tisch. Dann wies sie Mookie an: »Los, lenk Ms Delambre ab!«
    »Für den Job bin ich der Richtige.« Er ging zum Lehrerpult hinüber und hielt ein Zahnrad hoch. »Sieht das für sie rund aus? Zahnräder sollten rund sein. Stimmt doch, oder? Aber dieses hier sieht irgendwie ziemlich oval aus. Funktioniert es auch, wenn es oval ist? Falls nicht, kann ich es dann gegen ein rundes tauschen? Außerdem sind einige der Zähne nicht so spitz wie die anderen. Müssen alle genau gleich spitz sein?«
    Ich hatte den Eindruck, dass Ms Delambre eine Zeit lang abgelenkt sein würde.
    Abigail gab mir das Rohr. »Ich habe ein Fernrohr gebastelt. Die Brennweite musste ich schätzen, aber sie müsste genau genug sein. Sieh mal durch.«
    Ich blickte sie erstaunt an. Ich

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