Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
Vom Netzwerk:
Izzy an Bronchitis erkrankt war, in einer alten Ausgabe des Tatler gelesen hatte, lange Verlobungszeiten seien der neueste Trend, deshalb würde die Hochzeit vielleicht nicht unbedingt bald stattfinden müssen. Viertens: Die Hochzeit. Sie würde Louis tatsächlich heiraten und aus dem Avalon ausziehen und zu ihm und den Mädchen ziehen. Dann gab es noch den fünften und letzten Punkt. Der fünfte Punkt wäre der ganze Rest ihres Lebens zusammen mit Louis und den Mädchen. Der Rest ihres Erdenlebens als verheiratete Frau.
    Als sich ihr das Herz beim Gedanken an die Ewigkeit plötzlich zusammenschnürte, beschloss Sophie auf der Stelle, an keinen der Punkte jenseits von eins und zwei hinaus zu denken. Nur die ersten beiden waren im Augenblick wirklich relevant. Schließlich hatte sie noch nicht einmal ihrer Mutter von ihrer Verlobung erzählt.
    Sophie war sich sicher, die anderen Themen anzugehen, sobald sie etwas mehr Zeit fand, ihre Verliebtheit in Louis zu genießen und sich an den Gedanken zu gewöhnen, mit ihm verlobt zu sein. Sie hatte Ja gesagt, und jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Der Ring sollte in ein paar Stunden fertig angepasst sein, deshalb schlug Louis vor, irgendwo zu Mittag zu essen. Bella wollte zum Brautjungfern-Shoppen gehen und Sophie ins Pub. Am Ende einigten sie sich auf das Bell, weil auf dem Weg dahin ein Brautmodengeschäft lag und weil man im Bell rund um die Uhr etwas zu essen bekam. Während Sophie ihren Gin Tonic schlürfte, beobachtete sie Louis und die Mädchen, wie sie quasselten, plauderten, Pläne schmiedeten und lachten. Sie, die Gregorys, waren inzwischen eine Familie. Eine richtige Einheit, allerdings erst seit Kurzem. Und Sophie war stolz, dass sie ein wenig dazu beigetragen hatte. Beziehungsweise genau genommen sehr viel dazu beigetragen hatte, wie sie sich selbst zugestand und sich dabei insgeheim anerkennend auf die Schulter klopfte. Sophie hatte Bella und Izzy bei sich aufgenommen, obwohl sie ihnen nichts bieten konnte als Fertiggerichte aus der Mikrowelle und eine Einzimmerwohnung, die die beiden sich mit ihrer unverheirateten Tante und einer neurotischen Katze teilen mussten. Und Sophie hatte nach Carries Tod einen Privatdetektiv engagiert, um den Vater der Mädchen ausfindig zu machen. Sophie hatte Bella und Izzy beschützt, während sie herauszufinden versuchte, ob der unglaublich gut aussehende Fremde, der zufällig ihr Vater war, als Freund oder Feind betrachtet werden musste, und sie hatte ihr Bestes getan, um die drei miteinander zu versöhnen, auch wenn Bella nach wie vor beharrlich behauptete, den Vater zu hassen, der sie im Stich gelassen hatte. Sophie war es zu verdanken, dass die drei wieder eine Beziehung zueinander aufbauten, und das hatte sie für Carrie, ihre liebe Freundin, getan, die so viele Jahre lang stets den besten, unabhängigsten und wildesten Aspekt ihres Lebens verkörpert hatte.
    Sophie sah, wie Louis sich eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn schob und sein Lächeln Schatten auf seine von Bartstoppeln bedeckten Wangen warf, als er über eine Bemerkung von Bella lachte.
    In den vielen Nächten, die sie allein in der Pension verbracht hatte, hatte Sophie sich häufig gefragt, ob sie sich je in Louis verliebt hätte, wenn sie ihm nicht auf diese Weise und zu diesem Zeitpunkt begegnet wäre. Hätte sie sich in ihn verliebt, wenn er kein verwirrter Mann, kein sitzen gelassener Ehemann gewesen wäre, der unter Schuldgefühlen und seinem Verlust litt? Wenn sie die Frau nicht geliebt hätte, die er einst geliebt hatte, oder nicht so eine Zuneigung zu seinen seltsamen, verlorenen Töchtern entwickelt hätte?
    »He, Wendy? Wendy Churchill, du bist es wirklich!« Sophie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Louis einer Frau nachrief, die sich an ihrem Tisch vorbeischlängelte. »Versuch nicht, so zu tun, als wüsstest du nicht, wer ich bin!«, neckte Louis sie fröhlich.
    Sophie musterte die Frau, während sie sich langsam zu Louis umdrehte. Sie hatte rötliche Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, und war vielleicht ein paar Jahre älter als Sophie.
    »Louis Gregory«, sagte die Frau bedächtig. »Das Letzte, was ich von dir gehört habe, war, dass du fortgezogen bist.«
    »Ich bin zurückgekommen.« Louis grinste und stand auf. »Und du ebenfalls, wie es aussieht! Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe … Na ja, das ist über zwanzig Jahre her.«
    Sophie blinzelte, als ihr Verlobter sich von ihrem Tisch entfernte und die Frau

Weitere Kostenlose Bücher