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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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für den Fall, dass Sophie abgelehnt hat, mein Lieber.« Sie klimperte mit den Wimpern und warf Louis ihren einladendsten Blick zu, den die meisten Menschen, wenn sie Mrs Alexander nicht kannten, als einschüchternd empfunden hätten.
    »Okay, Mädels«, rief Mrs Alexander die Treppe hinauf. »Legt los!«
    Von oben drang aufgeregtes Kichern und das Aufjaulen einer sehr wütenden grauen Katze herunter, die in rasendem Tempo an ihnen vorbei und aus der Haustür flitzte und dabei etwas um den Hals gebunden hatte, was verdächtig nach einer pinkfarbenen Zierschleife aussah. Gemäßigteren Schrittes folgten Bella und Izzy, die die Treppe herunterstolzierten und dabei leidlich eine Version von »Here Comes the Bride« summten, während Bella den viel fügsameren spitzenbehängten Tango unter dem Arm geklemmt hielt.
    Soweit Sophie das erkennen konnte, als sie auf die ausgerissenen Löcher blickte, in denen sich normalerweise die Ringe zum Aufhängen befanden, war der Duschvorhang eher mit Gewalt als Vorsicht abgenommen und in ein glänzendes weißes Plastikcape verwandelt worden. Der rosafarbene Blümchenvorhang aus Bellas Zimmer war zu einem Rock umfunktioniert worden, der über zwei oder drei Prinzessinnenkostümen getragen wurde, und die letzten Blumen des Spätsommers waren im Garten aufgespürt, brutal abgeschnitten und den Mädchen hinter die Ohren ins Haar gesteckt worden. Ihre Hochzeitsaufmachung hatten sie durch den großzügigen Gebrauch von Sophies zweitbesten Schminksachen abgerundet. (Sie hatte längst gelernt, ihre besten Sachen niemals offen herumliegen zu lassen.)
    »Wir sind deine Brautjungfern, Tante Sophie!«, kreischte Izzy, als sie schließlich heil am Fuß der Treppe angekommen waren, was angesichts der Tatsache, dass ihre Schleppen gegen die meisten Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen verstießen, allein schon ein kleines Wunder war. »Du bist doch einverstanden? Sind wir deine Brautjungfern?«
    »Oder etwa nicht?«, hakte Bella nach, deren Gesichtsausdruck trotz der zwei rosafarbenen Punkte, die sie sich mit Lippenstift auf beide Wangen gemalt hatte, ein ganzes Stück feierlicher und nur ein klein wenig bedrohlicher wirkte als Izzys. Sophie ging in die Knie und schloss die beiden in die Arme, während sie über die Schulter zu Louis aufblickte, der sich am Fuß der Treppe an das Geländer lehnte.
    »Haltet ihr es für eine gute Idee, wenn ich euren Daddy heirate?«, fragte Sophie, der einen Sekundenbruchteil zu spät klar wurde, dass sie keinen Notfallplan parat hatte, falls eine von ihnen Nein sagen sollte.
    »Ich schon«, antwortete Izzy und nickte. »Weil es eine riesige Party gibt und einen Hochzeitskuchen, und ich habe ein Foto von einer Hochzeitstorte gesehen, die war wirklich riesig. Und du magst Kuchen, Tante Sophie, also wenn du heiratest, wirst du wirklich, wirklich …«
    »Riesig?«, sprang Mrs Alexander ein.
    »Nein. Glücklich, Dummerchen!« Izzy kicherte und drückte Sophie einen Kuss auf die Wange. »Du wirst glücklich.«
    »Großartig«, sagte Sophie, die Bella ansah und eine Augenbraue hochzog.
    Bella kniff den Mund zusammen, wie sie es, das wusste Sophie inzwischen, häufig tat, bevor sie eine schwierige Frage stellte. Sophie wappnete sich.
    »Ich halte es für eine gute Idee, wenn du Daddy heiratest«, sagte sie bedächtig, als ordne sie im Sprechen ihre Gedanken. »Im Großen und Ganzen.«
    »Im Großen und Ganzen?«, fragte Sophie freundlich. »Bella, was meinst du damit?«
    Bella zuckte mit den Achseln. »Ich meine einfach im Großen und Ganzen«, antwortete sie. »Ich möchte, dass du und Daddy verheiratet seid, im Großen und Ganzen.«
    »Okay«, sagte Sophie und streichelte kurz Bellas Wange. »Tja, du sagst es mir, wenn du weißt, was im Großen und Ganzen bedeutet, nicht wahr? Weil es mir wichtiger ist als alles andere, wie du dazu stehst, und überhaupt, könnte ich je andere Brautjungfern haben als euch beide, selbst wenn ich wollte? Allerdings denke ich, dass wir an eurem Aussehen noch ein bisschen arbeiten müssen.«
    »Ich dachte an Flügelchen«, erklärte Izzy. »An glitzernde.«
    »Und ich dachte an Ponys«, sagte Bella, die sich von Izzys Begeisterung anstecken und ihre kurzzeitige Zurückhaltung damit wie eine vorübergehende Laune erscheinen ließ. »Ich dachte, wir könnten auf Ponys durchs Kirchenschiff reiten. Das wäre wirklich cool!«
    Beim Wort Kirchenschiff schossen Sophie sogleich tausend Gedanken durch den Kopf. Doch grundsätzlich hatten Kirchen,

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