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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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langen, ausdruckslosen Blick, der, wie Sophie ziemlich sicher wusste, besagte: »Wenn du kein Fressen dabeihast, kannst du gern wieder verschwinden.«
    »Und was hältst du von dieser Wendy?«, fragte Sophie Artemis. »Sie hat Louis heute schöne Augen gemacht, und hat ganz komisch und geheimnisvoll getan, und sie hat geschauspielert, das habe ich mir nicht nur eingebildet. Und er … Er hat ihr diesen seltsamen Blick zugeworfen. Diesen sehnsuchtsvollen Blick … Worum ging es da? Was hat sie ihm bedeutet? Das Problem ist, dass ich keine Ahnung habe. Ich habe keinen Schimmer. Ich meine, was weiß ich überhaupt über ihn oder sein Leben, bevor er Carrie begegnet ist? Er spricht nie darüber.«
    »Worüber?«, fragte Louis, der gerade hereinkam und vorsichtig zwei Becher heißen Tee trug. »Und warum redest du mit dieser Katze?«
    »Sie versteht jedes Wort«, protestierte Sophie, jedoch ohne wirklich zu überzeugen.
    »Ja, aber sie schert sich einen Dreck darum. Wenn du zu einem dummen Wesen reden willst, solltest du es mit mir versuchen. Ich lausche jedem deiner Worte.« Er setzte sich auf den Teppich, lehnte sich gegen das Sofa, und seine Schulter berührte Sophies Knie. Der Schein des Feuers tauchte sein Gesicht in ein rötliches Orange, als er Sophie ihren Becher reichte.
    »Also, gut«, sagte Sophie und nippte an ihrem Tee. »Ich habe Artemis gefragt, was ich über dich weiß. Ich meine, ich weiß, dass du wunderbar bist, ausgezeichnet küssen kannst und im Bett oder auf dem Sofa oder wo auch immer fantastisch bist, und dass ich dich liebe. Aber was weiß ich eigentlich über dich? Ich weiß so gut wie gar nichts über deine Familie …«
    »Weil ich eigentlich keine habe«, sagte Louis und tauschte mit Artemis einen Blick.
    »Oder über deine Vergangenheit. Ich meine, diese Wendy von heute, wer war das?«
    Louis nahm einen Schluck Tee. »Das habe ich dir doch gesagt. Ein Mädchen, das ich aus der Schule kannte.«
    »Ihr wart mehr als nur Freunde, hat sie gesagt, als sie mich ignorierte«, fügte Sophie recht spitz hinzu.
    »Oh, mein Gott, ich war sechzehn, sie fünfzehn – das war die Zeit, als man morgens mit einem Mädchen zur Schule ging, und sie dir schon vor der Mittagspause den Laufpass gegeben hatte. Im Prinzip war ich mit der halben Schulklasse ›mehr als nur Freunde‹. Mit der weiblichen Hälfte.«
    Louis lachte, Sophie jedoch nicht.
    »Komm schon, Schatz«, sagte Louis, der seinen Becher abstellte und sich hinkniete, um sie anzusehen. »Ich habe sie früher eben gekannt. Das bedeutet nichts. Ich möchte dich küssen, weil ich dich seit mindestens zwei Stunden nicht mehr geküsst habe und an Entzugserscheinungen leide.«
    Eine Hand glitt an ihrem Schenkel entlang, als er ihr den Becher abnahm und näher rückte, um sie zu küssen.
    »Nein … Louis, warte«, erklärte Sophie. Louis hielt inne und wirkte etwas verdutzt. Dass Sophie ihn davon abhielt, sie zu küssen, war etwas ganz Neues.
    »Möchtest du nicht, dass die Katze uns zusieht? Ich muss zugeben, dass sie mich auch ein bisschen irritiert«, stellte Louis fest und warf einen Blick über die Schulter auf Artemis, die, wenn sie gekonnt hätte, ihre Schnauze gewiss mit matronenhafter Missbilligung gespitzt hätte.
    »Nein, hör zu.« Sophie umfasste sein Gesicht und zwang ihn so, sie wieder anzusehen. »Du und ich, wir sind verlobt. Wir wollen heiraten und so weiter.«
    »Ja.« Louis lächelte, »Das ist großartig, nicht wahr? Vor allem die Sache mit dem ›und so weiter‹.«
    »Ja, es ist wunderbar, aber ich weiß überhaupt nichts über dich. Dein Leben vor Carrie ist mir ein absolutes Rätsel. Und ich möchte alles über dich erfahren, jede Kleinigkeit, von deiner ersten Erinnerung an, weil das alles zu dem beiträgt, was dich ausmacht, und weil ich dich liebe und glaube, dass ich mich, wenn ich mehr über dich weiß, … sicherer fühle.«
    »Sicherer? Ich habe dir gerade einen Heiratsantrag gemacht. Welche Sicherheit brauchst du noch?«, fragte Louis verdutzt.
    »Gut, also dann nicht sicherer, sondern – dir näher. Je mehr ich über dich weiß, desto näher fühle ich mich dir.«
    »Ich habe häufig festgestellt, dass unbekleidet zu küssen und so weiter die beste Methode ist, das zu erreichen.« Louis lächelte verführerisch, aber Sophie blieb eisern.
    »Nein, kein Küssen. Ich möchte mehr wissen, erzähl mir von ihr. Bitte, erzähl mir von Wendy.«
    Louis setzte sich auf seine Fersen zurück und seufzte.
    »Na, schön«, antwortete

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