Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
Vom Netzwerk:
falsch, ich weiß genau, wie ich mich fühle. Ich bin wütend, wirklich verdammt wütend. Sophie, warum musstest du mir das so sagen?«
    Es traf Sophie wie ein Schock, als sie hörte, dass Louis wütend war auf sie.
    »Zuerst einmal sprich leise, wir wollen die Mädchen doch nicht aufwecken. Und zweitens … Ich wollte es dir nicht so sagen, aber du wolltest es wissen und hast es mir ziemlich schwer gemacht, es dir nicht auf der Stelle mitzuteilen, Louis«, stellte Sophie vorwurfsvoll fest.
    »Es ist nur … Ich kann noch immer nicht begreifen, was du mir da sagst; ich habe einen zwanzig Jahre alten Sohn. Wie? Ich meine, wie soll das möglich sein?«, fragte Louis.
    »Na ja, wahrscheinlich als du und Wendy …«
    »Ein einziges Mal.« Louis lachte verzweifelt und gereizt auf. »Wir hatten nur ein einziges Mal Sex. Das war bei einer Geburtstagsparty. Wendy und ich waren schon eine Weile miteinander gegangen, und ich war so unglaublich verliebt. Ich glaube, ich hätte sie auf der Stelle geheiratet, wenn das rechtlich möglich gewesen wäre. Wir beschlossen, dass die Party ›die Nacht‹ werden sollte. Wir hatten beide Angst davor, deshalb haben wir uns mit Apfelwein ordentlich betrunken und sind schließlich unter den Mänteln im elterlichen Schlafzimmer gelandet. Ich kann mich kaum daran erinnern, außer dass ich mir nicht hundertprozentig sicher war, wie das vonstatten ging, und dass es sehr schnell vorbei war. Wendy hat geweint. Es war ziemlich schrecklich, um ehrlich zu sein, aber danach … Ich hatte mich in meinem ganzen Leben nie zuvor jemandem so nahe gefühlt. Ich hatte wirklich das Gefühl, mich mit einem anderen menschlichen Wesen verbunden zu haben; wir sind da unter den Mänteln liegen geblieben und haben uns umklammert. Ich habe ihr über die Haare gestreichelt, bis sie zu weinen aufhörte.«
    »Aber habt ihr denn nicht verhütet?«, fragte Sophie, die sich verzweifelt bemühte, das Bild, wie er zu einer anderen Frau nett und zärtlich ist, zu verdrängen.
    Louis sah sie an und zuckte mit den Achseln. »Ich kann mich nicht erinnern, ich war kaum sechzehn und völlig betrunken. Ich vermute, nein.«
    »Und was war dann?«, zwang Sophie sich zu fragen.
    »Dann? Wir haben uns noch ein paar Mal gesehen, und dann ist sie verschwunden.« Louis blickte Sophie mit finsterer Miene an. »Das habe ich dir doch alles erzählt. Damals habe ich geglaubt, niemanden mehr lieben zu können. Aber ich habe jahrelang kaum an sie gedacht … bis wir ihr im Pub begegnet sind, und jetzt erfahre ich, dass sie mit sechzehn ein Kind von mir bekommen hat, und ich hatte keine Ahnung davon? Und sie lebt seit weiß Gott wie lange, keine achtzig Kilometer von hier, und ich bin ihr vorher nie über den Weg gelaufen.«
    »Na ja, genau genommen bist du ja erst seit Kurzem wieder im Lande«, erklärte Sophie. »Und ich glaube, sie ist erst seit ein paar Monaten wieder in Cornwall.«
    »Vielleicht ist er gar nicht von mir«, stellte Louis fest. »Es könnte doch sein, oder?«
    »Du hast ihn nicht gesehen«, erwiderte Sophie kopfschüttelnd. »Louis, er sieht genauso aus wie du. Ich meine, er hat die gleiche Haltung, dein Lächeln … Er ist in Wirklichkeit richtig schnuckelig.« Sophie versuchte ein Lächeln, aber Louis’ düsterer Blick machte es gleich zunichte.
    »Tut mir leid, Soph, ich finde einfach, darüber scherzt man nicht«, erklärte Louis äußerst distanziert, was es Sophie unmöglich machte, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren.
    »Ich weiß, tut mir leid«, sagte sie. »Und was jetzt?«
    »Was jetzt?«, fragte Louis. Sie wünschte sich, er würde sich hinsetzen, damit sie richtig miteinander reden, sich in die Augen sehen und an den Händen halten konnten – und immer wieder küssen konnten, so wie sonst, wenn sie allein waren. Aber er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah aus, als wollte er jemandem die Schuld zuschieben. Und er sah sie an.
    »Na ja, ich vermute, der nächste Schritt wäre, sich mit Wendy in Verbindung zu setzen, um mit ihr einen Termin zum Reden zu vereinbaren …«, schlug Sophie vorsichtig vor. »Um die Sache offen anzugehen und anzupacken.«
    »Ja, vermutlich. Hat sie gesagt, zu welcher Uhrzeit sie am besten telefonisch erreichbar ist?«, fragte Louis und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Na ja, nicht direkt«, antwortete Sophie bedächtig, die sich dabei ertappte, dass sie unentwegt ihren Verlobungsring drehte.
    »Was hat sie genau gesagt?«, fragte Louis düster.
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher