High Heels mit acht, Diaet mit neun
werden, wenn sie über Dinge reden will, mit denen sie nicht zu Ihnen kommen kann. Machen Sie sie mit starken, unabhängigen Frauen aus Ihrer Familie bekannt, denen sie vertrauen und die sie sich zum Vorbild nehmen kann.
Lassen Sie nicht zu, dass der einzige Kontakt, den Sie mit den Paten Ihres Kindes haben, Geschenke sind, die an Weihnachten und den Geburtstagen per Post kommen, wie es leider so verbreitet ist. Beziehen Sie sie in Ihr Leben ein, dann können sie gemäß ihrem Versprechen da sein und Ihre Tochter begleiten. Machen Sie feste Termine im Kalender, an denen die Paten aktiv dabei sein und Ihre Tochter besser kennenlernen können. Es kann für das Selbstwertgefühl eines Kindes einen großen Schub bedeuten, wenn es weiß, dass es neben den Eltern auch noch andere Erwachsene gibt, die Zeit mit ihm verbringen wollen.
Auch wenn das nach der Grundschulzeit nicht mehr so einfach ist, sollten Sie dennoch aktiv versuchen, die Mütter der Freundinnen Ihrer Tochter kennenzulernen. Wenn sie älter wird und mehr Zeit bei anderen Familien verbringt, ist es hilfreich zu wissen, dass es dort Erwachsene gibt, die nach ihr sehen und die hoffentlich ähnliche Überzeugungen haben wie Sie. Letzten Endes wird sich Ihre Tochter sicherer fühlen in dem Wissen, dass es ein Unterstützer-Netzwerk aus Erwachsenen um sie herum gibt, die sie lieben und für sie sorgen.
Was Schulen tun können
Obwohl es bereits einige progressive Schulleiter gibt, die sich zu Wort gemeldet haben und über die Herausforderungen reden, denen unsere Töchter heute gegenüberstehen, tendieren Schulengenerell immer noch dazu, den Umgang mit der früh einsetzenden Sexualisierungden Eltern zu überlassen. Das ist eine Schande, denn obwohl es stimmt, dass die erste Verantwortung bei den Eltern liegt, ist diese Herausforderung viel zu groß, als dass sie von den Familien allein bewältigt werden könnte. Schulen können die Eltern nicht nur bei deren Wertvorstellungenunterstützen, sie können auch den Eltern als Gruppe helfen, aufmerksamer zu sein. Und sie können Schulregeln erlassen zu Dingen wie Handys, Make-up und Facebooksowie Familien dabei helfen, gemeinsam gegen bedenkliche Einflüsse vorzugehen.
Manche Schulen sind bereit, Stellung zu beziehen – so wie die St. Aidans-Schule der Anglikanischen Kirche in Yorkshire, die Mädchen dazu aufgefordert hat, Hosen zu tragen, weil sie viel zu kurze Röcke trugen. Aber andere verschließen die Augen vor den sexistischen Botschaften, die sich, wenn man dies nicht rechtzeitig verhindert, im Schulleben breitmachen.
Wenn es um die sensiblen Gefühle von Teenagern geht, sollten Lehrer vorsichtig sein. Eine 14-Jährige, mit der ich sprach, hatte einen bedenklichen Schlag gegen ihr Selbstwertgefühl erlebt, als Lehrer eine als Spaß gedachte Schuljahresende-Preisverleihung organisierten. Sie war als »Mädchen, das wahrscheinlich am meisten Make-up trägt« nominiert. Um keine Spielverderberin zu sein, tat sie so, als nehme sie diese Auszeichnung mit Anstand an – obwohl der Grund, warum sie eine Grundierung trug, ihre Pickelwaren. Insgeheim war sie am Boden zerstört.
Eltern dürfen auch die Eignung von Schulleitern in Frage stellen, die nach amerikanischem Vorbild sogenannte »Prom Nights«, also Ballabende, ausrichten, manchmal für Kinder, die gerade sieben Jahre alt sind. Diese Veranstaltungen mögen für Erwachsene ganz unterhaltsam sein, aber viele Mädchen und Jungen in diesem Alter fühlen sich durch den Druck, sich mit einem Partner des anderen Geschlechts zum Ball zu verabreden, peinlich berührt, denn sie haben noch keinerlei Interesse daran, romantische Beziehungen einzugehen. Der beste Weg für Schulen und Eltern, um gemeinsam am Problem der Sexualisierung zu arbeiten, so schlägt es Diane Levin in ihrem Buch »So Sexy So Soon« vor, besteht in der Schaffung einer Umgebung, in der Lehrer und Eltern zusammenarbeiten, Informationen austauschen und sich gegenseitig dabei unterstützen, das Ausgesetztsein der Kinder gegenüber schädlichen Einflüssen zu begrenzen. Sie schreibt: »Wenn das geschieht, dann gewinnen alle, außer die Werbetreibenden.« 22
Was Sie tun können
HinterfragenSie die Notwendigkeit von schulischen Tanzveranstaltungenund »Proms«, bevor die Kinder altersmäßig so weit sind. Wenn Schulen das Miteinander von Jungen und Mädchen früh fördern wollen, bitten Sie darum, dass man dort über gemeinsame Hobbyaktivitäten nachdenkt, wie Filmclubs, Wandern oder Sport, statt über
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