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High Heels mit acht, Diaet mit neun

High Heels mit acht, Diaet mit neun

Titel: High Heels mit acht, Diaet mit neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Carey
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keineswegs um ein echtes Selbstbewusstseinhandelt, sondern vielmehr um Aufschneiderei, übernommen aus Popvideos und der Promi-Klatschkultur. Und tatsächlich zeigen Statistiken über Depressionen, Angstzustände und autoaggressives Verhaltendeutlich, dass unsere Mädchen heute unsicherer sind denn je. Ihr zerbrechliches Selbstempfinden basiert darauf, welchen Platz sie im klasseninternen Schönheitswettbewerberreichen, als wie »heiß« sie von den Jungen eingeschätzt werden und wie beliebt sie sind.
    Aus allen Richtungen werden unsere Mädchen heute mit Botschaften überhäuft, dass sie dünner, hübscher, schlauer, sexyer, reicher und besser angezogen sein müssen. Werbung, Internet, Zeitschriften, die Modeindustrieund das Fernsehen haben Mädchen an sich gebunden, indem sie ihnen erzählen, dass sie einfach noch nicht gut genug, attraktiv genug oder cool genug sind. Natürlich sollte für Eltern das ultimative Ziel eine Gesellschaft sein, in der solche Botschaften einfach abgeschaltet sind. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg, und bis es so weit ist, müssen wir unsere Töchter schützen, indem wir ihnen helfen, eine starke Selbstakzeptanz zu entwickeln. Eine gesunde Identität hilft Ihrer Tochter als Teenager, sich gegenüber jeder Erwartung zu immunisieren, bei der es um die Anerkennung durch ihre Gruppeaufgrund eines frühreifen sexuellen Verhaltens geht. Und auch gegen die Unsicherheit, die sie vielleicht die Notwendigkeit empfinden lässt, sich dem Stereotypdes »So sexy«-Seins unterzuordnen.
    Auch wenn Ihre Tochter durch die unvermeidlichen Niederlagen verletzt wird, die jeder einmal erfährt, wird ihr innerstes Selbst dadurch nicht ins Wanken gebracht. Denn letzten Endes wird sie sich selbst besser kennen. Wenn sie ein starkes Selbstwertgefühlbesitzt, wird ihr vor allem klar werden, dass sie liebenswert und darum nicht auf Freundeangewiesen ist, die sie dazu ermutigen wollen, gegen ihr wahres Selbst zu handeln. Sie wird darauf bedacht sein, sich unter Kontrolle zu haben und bessere Entscheidungen treffen, weil sie sich kennt, sich mag und sich selbst vertraut. Sie wird glücklicher sein darüber, dass sie ein Individuum ist, das seine eigenen Urteile fällt und Entscheidungen trifft.
    Es gibt eine ganze Menge Erziehungsratgeber, in denen es darum geht, wie man eine wunderbare Mutter wird oder wie man ein hochintelligentes Kind hinbekommt. Es gibt ganze Regale voller Bücher, in denen es um die Fähigkeiten geht, die man braucht, um seinem Kind bestimmte Routinen zu vermitteln, darum, wie man mit Wutanfällen von Kleinkindern umgeht und ihnen beibringt, aufs Töpfchen zu gehen. Aber davon abgesehen gibt es kaum etwas über den einzig wichtigen Weg zu lesen, wie man das Glück und die emotionaleSicherheit seines Kindes gewährleistet: indem man in ihm einen realistischen Sinn für die Selbstakzeptanz und das Selbstwertgefühl entstehen lässt.
    Sicher, alle Eltern brechen mit dem vagen und allgemeinen Wunschziel auf, dass ihre Töchter mit sich selber zufrieden sind. Die Frage ist nur, wie hoch die Priorität ist, die wir diesem Ziel einräumen, ganz abgesehen von unserem Bestreben, dass unsere Kinder gute Abschlussnoten erzielen, gut aussehen – und uns in einem guten Licht erscheinen lassen. Ich höre viele Eltern sehr schnell sagen, wie »toll« ihre Kinder sind, und sehe sie sich auf die eigene Schulter klopfen, wenn sie von Einserzeugnissen in der Realschule, guten Abiturnoten und Studienplätzen an renommierten Universitäten erzählen. Aber während Eltern überschwänglich vom »Selbstvertrauen« ihrer Töchter reden, höre ich sie selten lobend das erwähnen, was viel wichtiger ist: ein gesundes Selbstwertgefühl. Denn bei allem guten Aussehen, aller Beliebtheit und allen Prüfungserfolgen der Welt: Ohne dieses Selbstwertgefühl werden unsere Mädchen niemals wirklich glücklich oder erfolgreich sein.
    Darum sollte die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls bei unseren Töchtern das erste und wichtigste Ziel sein, und nicht etwas, von dem wir hoffen, sie würden es unterwegs irgendwann noch lernen. Eltern mögen sich dagegen sträuben, dem Selbstwertgefühleinen so hohen Stellenwert einzuräumen, weil es mit Eitelkeit oder Arroganz verwechselt werden kann. Aber es gibt entscheidende Unterschiede zwischen einem aufgeblasenen Eigennutz, der auf leerem Lob beruht, einer Egozentrik und dem Bedürfnis nach Prahlerei einerseits und einem soliden Selbstwertgefühl, das der Realität

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