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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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man liest; die Zeitungen laufen völlig aus dem Ruder. Und mein Nachbar hat erwähnt, dass Ihr auf der Suche nach einer Überfahrt nach Schottland seid. Und so kam uns der Gedanke …« Sie verstummte, und versenkte das Gesicht verlegen in ihrem Becher.
    Jamie rieb sich nachdenklich die Nase.
    »Aye, nun ja«, sagte er langsam. »Es ist wahr, dass ich vorhabe, nach Schottland zu fahren. Und natürlich wäre es mir eine Freude, mich nach Eurem Mann zu erkundigen und ihm zu helfen, wenn ich kann. Aber ich habe vorerst kein Schiff in Aussicht. Die Blockade …«
    »Aber wir können Euch ein Schiff besorgen!«, unterbrach ihn Lillian aufgeregt. »Darum geht es ja!«
    »Wir glauben, dass wir Euch helfen können, zu einem Schiff zu kommen«, verbesserte Miriam. Sie betrachtete Jamie ausgiebig, wie um seinen Charakter zu beurteilen. Er lächelte ihr zu, um ihr zu bedeuten, dass er ihre Gründlichkeit schätzte, und kurz darauf erwiderte sie sein Lächeln, wenn auch widerstrebend.
    »Ihr erinnert mich an jemanden«, sagte sie. Offensichtlich war es jemand, den sie mochte, denn sie nickte ihrer Mutter zu. Mrs. Bell seufzte und ließ erleichtert die Schultern hängen.
    »Ich habe immer noch Freunde«, sagte sie mit einem Hauch von Trotz. »Trotz … allem.«
    Unter diesen Freunden war ein Mann namens DeLancey Hall, der ein Fischerboot besaß und – wie wahrscheinlich die Hälfte der Stadtbewohner – sein Einkommen aufbesserte, indem er ein wenig schmuggelte.
    Hall hatte Mrs. Bell gesagt, dass er auf ein Schiff aus England wartete, das im Lauf der nächsten Woche nach Wilmington kommen würde – stets vorausgesetzt, dass es nicht unterwegs beschlagnahmt oder versenkt worden war. Da sowohl das Schiff als auch die Ladung einem der ortsansässigen Söhne der Freiheit
gehörten, konnte es sich nicht in den Hafen von Wilmington vorwagen, wo zwei britische Kriegsschiffe lagen. Also würde es ein wenig außerhalb des Hafens vor Anker gehen, wo Boote aus dem Ort die Fracht umladen würden, um sie unauffällig an Land zu bringen. Woraufhin das Schiff nach Norden segeln würde, um in New Haven neue Fracht an Bord zu nehmen.
    »Und dann fährt es nach Edinburgh!«, meldete sich Lillian mit hoffnungsvoll leuchtendem Gesicht zu Wort.
    »Mein Vater hat dort einen Verwandten namens Archibald Bell«, sagte Miriam und hob das Kinn. »Er ist sehr bekannt, glaube ich – er ist Drucker, und -«
    »Der alte Archie Bell?« Jamies Miene hatte sich erhellt. »Der die große Enzyklopädie gedruckt hat?«
    »Genau dieser, Mr. Fraser«, sagte Mrs. Bell überrascht. »Ihr wollt doch nicht etwa sagen, dass Ihr ihn kennt, Mr. Fraser?«
    Zur Verblüffung der Bells musste Jamie tatsächlich lachen.
    »Ich habe schon so manchem Abend mit Archie Bell im Wirtshaus verbracht«, versicherte er ihnen. »Und er ist genau der Mann, den ich in Schottland aufsuchen will, denn er bewahrt meine Druckerpresse in seiner Werkstatt auf. Zumindest hoffe ich das«, fügte er hinzu, obwohl seine Fröhlichkeit nicht nachließ.
    Diese Neuigkeit trug – zusammen mit einer frischen Runde Wein – erstaunlich zur Ermunterung der Damen Bell bei, und als sie uns schließlich verließen, waren ihre Gesichter vor Aufregung rot, und sie plapperten wie ein Schwarm freundlicher Elstern. Ich blickte zum Fenster hinaus und sah sie die Straße entlanggehen, die Köpfe in hoffnungsvoller Erregung zusammengesteckt. Hin und wieder stolperten sie, vom Wein und ihren Gefühlen aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Dann sah ich Jamie an.
    »Glaubst du, es ist sicher? Dieses Schiff?«
    »Himmel, nein.« Er erschauerte und küsste mich auf den Scheitel. »Ganz abgesehen von Stürmen, Holzwürmern, schlechter Zimmermannsarbeit und Ähnlichem wären da noch die englischen Kriegsschiffe im Hafen, die Privatiers draußen vor dem Hafen -«
    »Das habe ich nicht gemeint«, unterbrach ich ihn. »Das gilt doch mehr oder weniger für jede Schiffsreise, oder? Ich habe den Besitzer gemeint – und diesen DeLancey Hall. Mrs. Bell glaubt zwar, ihre politische Gesinnung zu kennen, aber …« Aber die Vorstellung, uns – und unser Gold – so vollständig in die Hände fremder Menschen zu begeben, war äußerst beunruhigend.
    »Aber«, pflichtete er mir bei. »Aye, ich habe vor, mich gleich morgen früh mit Mr. Hall zu unterhalten. Und vielleicht auch mit Monsieur Beauchamp. Doch jetzt -« Er fuhr mir mit der Hand sacht über den Rücken und ließ sie auf meinem Hintern ruhen. »Ian und der Hund kommen frühestens

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