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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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der Tat.« Jamie lächelte dem Mann zu. »Ich habe nichts zu verschiffen, aber ich hoffe, dass Ihr vielleicht trotzdem etwas Passendes für mich wisst. Ich selbst, meine Frau und mein Neffe sind auf der Suche nach einer Schiffspassage nach Edinburgh.« Er hatte die Hand unter dem Tisch in seinem Sporran. Er hatte ein paar von den Goldkügelchen flach gehämmert. Drei dieser unregelmäßigen Scheiben ergriff er jetzt und legte sie Hall mit einer fast unmerklichen Bewegung auf den Schoß.
    Die Miene des Mannes veränderte sich nicht im Geringsten, doch Jamie spürte, wie seine Hand nach vorn schoss, die Goldscheiben ergriff, sie prüfte und dann in seiner Tasche verschwand.
    »Das könnte, glaube ich, möglich sein«, sagte er ausdruckslos. »Ich kenne einen Kapitän, der in etwa zwei Wochen aus Wilmington absegelt und sich
möglicherweise dazu bewegen lässt, Passagiere mitzunehmen – gegen Entgelt.«
    Kurz darauf befanden sie sich auf dem Rückweg zur Druckerei, und Jamie und Fergus unterhielten sich darüber, ob es Hall wohl gelingen würde, ein Schiff zu finden. Germain folgte den Eingebungen seines bemerkenswert fruchtbaren Hirns und wanderte verträumt im Zickzack vor ihnen her.
    Auch Jamies Hirn war mehr als beschäftigt. Baron Amandine. Er kannte den Namen, konnte aber kein Gesicht damit in Verbindung bringen und sich nicht mehr daran erinnern, in welchem Zusammenhang er ihn gehört hatte. Nur dass er ihm irgendwann in Paris untergekommen war. Doch wann? Als er dort die Universität besucht hatte – oder später, als er und Claire … ja. Das war es; er hatte den Namen bei Hofe gehört. Doch ganz gleich, wie sehr er seinen Kopf bearbeitete, mehr gab dieser nicht preis.
    »Möchtest du, dass ich mit diesem Beauchamp spreche?«, fragte Jamie abrupt. »Ich könnte vielleicht herausfinden, was er von dir will?«
    Fergus’ Mund spannte sich kaum merklich an, dann schüttelte er den Kopf, und seine Lippen entspannten sich wieder.
    »Nein«, sagte er. »Ich habe doch schon gesagt, dass ich gehört habe, dass der Mann auch in Edenton nach mir gefragt hat.«
    »Bist du wirklich sicher, dass es um dich geht? Nicht dass es in North Carolina von Claudels wimmelt, aber trotzdem …«
    »Ja, das glaube ich.« Fergus sprach sehr leise und hielt den Blick auf Germain gerichtet, der gerade leise Quaklaute ausstieß und sich offensichtlich mit den Fröschen in seinem Hemd unterhielt. »Die Person, die mir davon erzählt hat, hat gesagt, der Mann hätte nicht nur den Namen gekannt, sondern weitaus mehr gewusst. Dass der Claudel Fraser, den er suchte, von einem hochgewachsenen rothaarigen Schotten aus Paris mitgenommen wurde. Namens James Fraser. Also glaube ich, Ihr könnt nicht mit ihm sprechen, nein.«
    »Nicht, ohne seinen Argwohn zu wecken, nein«, pflichtete ihm Jamie bei. »Aber … wir wissen ja nicht, was er will, aber es könnte doch von großem Vorteil für dich sein, aye? Wie wahrscheinlich ist es denn, dass jemand aus Frankreich keine Kosten und Mühen scheut, um jemanden hierherzuschicken, damit er dir etwas antut, obwohl er dich doch einfach in Amerika dir selbst überlassen könnte?« Er zögerte. »Vielleicht … ist dieser Baron Amandine ja mit dir verwandt?«
    Das schien der Stoff von Abenteuerromanen zu sein, und wahrscheinlich war es ja blanker Unsinn. Gleichzeitig jedoch fiel ihm kein vernünftiger Grund ein, warum ein französischer Adeliger sonst einem in einem Bordell geborenen Bastard über zwei Kontinente hinweg nachspüren sollte.
    Fergus nickte, antwortete aber nicht sogleich. Er trug an diesem Tag seinen Haken, nicht den mit Kleie gefüllten Handschuh, den er zu offiziellen Anlässen trug, und er kratzte sich vorsichtig damit an der Nase, bevor er etwas sagte.
    »Lange Zeit«, sagte er schließlich, »habe ich mir als kleiner Junge eingeredet,
ich sei der uneheliche Sohn eines großen Mannes. Ich glaube, das tun alle Waisen«, fügte er leidenschaftslos hinzu. »Es macht einem das Leben erträglicher, wenn man sich einredet, dass es nicht immer so bleiben wird, wie es ist; dass irgendwann jemand kommen wird und einen an seinen rechten Platz holt.«
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Dann wurde ich älter, und mir wurde klar, dass das nicht stimmt. Es würde niemand kommen, um mich zu retten. Aber dann …« Er wandte Jamie den Kopf zu und lächelte ihm geradezu unwiderstehlich zu.
    »Dann bin ich noch älter geworden, und ich habe festgestellt, dass es ja doch stimmte. Ich bin der Sohn eines großen

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