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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Mannes.«
    Der Haken berührte Jamies Hand, fest und selbstsicher.
    »Mehr wünsche ich mir gar nicht.«

19
    EIN KUSS IN LIEBE
    Wilmington, Kolonie North Carolina 18. April 1777
     
    D ie Geschäftsräume der Wilmington Gazette waren nicht schwer zu finden. Ihre verkohlten Überreste waren zwar bereits abgekühlt, doch der allzu vertraute Brandgeruch hing noch in der Luft. Ein grob gekleideter Mann mit einem Schlapphut stocherte auf verdächtige Weise in den geschwärzten Holzbalken herum, hielt jedoch inne, als Jamie ihn ansprach, und bahnte sich auf Storchenbeinen seinen Weg aus der Ruine.
    »Seid Ihr der Eigentümer der Zeitung, Sir?«, fragte Jamie und streckte die Hand aus, um ihm über einen Stapel halb verbrannter Bücher hinwegzuhelfen, die auf der Schwelle ausgebreitet lagen. »Falls ja, mein Beileid.«
    »Oh, nein«, erwiderte der Mann und wischte sich mit einem großen, schmutzigen Taschentuch, das er dann an Jamie weiterreichte, den Ruß von den Fingern. »Amos Crupp ist der Drucker. Aber er ist fort – hat sich davongemacht, als sie die Druckerei angezündet haben. Ich bin Herbert Longfield; mir gehört das Grundstück. Die Druckerei hat mir auch gehört«, fügte er hinzu und sah sich reumütig um. »Ihr seid nicht zufällig Resteverwerter, oder? Ich hab hier einen schönen Eisenklumpen.«
    Fergus’ und Marsalis Druckerpresse war nun offensichtlich das einzige verbleibende Exemplar zwischen Charleston und Newport. Die Presse der Gazette stand krumm gebogen und schwarz inmitten der Ruine; man konnte sie zwar noch erkennen, doch sie war nur noch als Alteisen zu verwenden.
    »Wann ist das passiert?«, fragte ich.

    »Vorletzte Nacht. Kurz nach Mitternacht. Es hat schon lichterloh gebrannt, bevor die Eimerbrigade loslegen konnte.«
    »Ein Unfall mit dem Brennofen?«, fragte Jamie. Er bückte sich und hob eines der verstreuten Pamphlete auf.
    Longfield lachte zynisch.
    »Ihr seid nicht von hier, oder? Ihr sagt, Ihr seid auf der Suche nach Amos?« Er ließ den Blick argwöhnisch von Jamie zu mir und wieder zurück wandern. Er hatte nicht vor, sich Fremden anzuvertrauen, deren politische Gesinnung er nicht kannte.
    »James Fraser«, sagte Jamie und schüttelte ihm fest die Hand. »Meine Frau Claire. Wer ist es denn gewesen? Die Söhne der Freiheit?«
    Longfields Augenbrauen fuhren in die Höhe.
    »Ihr seid wirklich nicht von hier.« Er lächelte unglücklich. »Amos war auf der Seite der Söhne. Hat nicht direkt dazugehört, aber er war ihr Gesinnungsgenosse. Ich habe ihm gesagt, er soll aufpassen, was er schreibt und druckt, und das hat er auch versucht. Aber heutzutage gehört nicht viel dazu. Irgendjemand flüstert ›Verrat‹, und schon wird ein Mann auf der Straße halb tot geprügelt, geteert und gefedert, mit Feuer aus seinem Haus vertrieben – oder sogar umgebracht.«
    Er betrachtete Jamie nachdenklich.
    »Ihr kanntet Amos also nicht. Darf ich fragen, was Ihr mit ihm zu tun hattet?«
    »Ich hatte eine Frage zu einer Nachricht, die in der Gazette abgedruckt worden ist. Ihr sagt, Crupp ist fort. Wisst Ihr, wo ich ihn finden könnte? Ich will ihm nichts Böses«, fügte er hinzu.
    Mr. Longfield musterte mich aufmerksam. Wahrscheinlich fragte er sich, ob ein Mann, der politische Gewalt im Schilde führte, wohl seine Frau mitbringen würde. Ich lächelte und versuchte, so respektabel und charmant zu wirken wie möglich, und er erwiderte mein Lächeln unsicher. Er hatte eine lange Oberlippe, die ihm das Aussehen eines sehr besorgten Kamels verlieh, ein Eindruck, der durch die exzentrische Stellung seiner Zähne noch verstärkt wurde.
    »Nein, das weiß ich nicht«, sagte er, jetzt wieder an Jamie gewandt. Sein Entschluss schien also festzustehen. »Doch er hatte einen Geschäftspartner und einen Gehilfen. Könnte einer dieser beiden vielleicht wissen, wonach Ihr sucht?«
    Jetzt war es an Jamie, Longfield abschätzend zu betrachten. Sein Entschluss fiel in Sekunden, und er reichte mir das Pamphlet.
    »Möglich. Vor etwas über einem Jahr wurde eine kurze Nachricht über einen Hausbrand in den Bergen abgedruckt. Ich würde gern herausfinden, wer der Zeitung diese Nachricht überbracht haben könnte.«
    Longfield runzelte verwundert die Stirn und kratzte sich die lange Oberlippe, wobei er eine Rußspur hinterließ.
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Allerdings – nun, ich sage Euch etwas, Sir. Ich wollte George Humphries aufsuchen – das ist Amos’ Geschäftspartner -,
nachdem ich einen Blick auf

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