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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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mir zu Abend essen. Wir werden dies mit Sir Francis besprechen.«

52
    FEUER! FEUER!
    Fort Ticonderoga 1. Juli 1777
     
    W hitcomb war zurück. Dem Gerücht zufolge mit mehreren britischen Skalps. Da ich Benjamin Whitcomb und ein paar anderen Langen Jägern schon persönlich begegnet war, war ich durchaus geneigt, das zu glauben. Sie redeten ganz zivil, und sie waren bei Weitem nicht die einzigen Männer im Fort, die grobes Leder oder zerlumptes Leinen trugen und deren Haut sich dicht über ihre Knochen spannte. Doch sie waren die einzigen Männer, die die Augen wilder Tiere hatten.
    Am nächsten Tag wurde Jamie in die Kommandantur gerufen und war bei Anbruch der Dunkelheit noch nicht zurück.
    Ein Mann sang an einem der Lagerfeuer auf dem Hof vor St. Clairs Quartier, und ich saß auf einem leeren Pökelfleischfass und hörte ihm zu, als ich Jamie auf der anderen Seite des Feuers vorübergehen und auf unser Kasernengebäude zusteuern sah. Schnell erhob ich mich und eilte zu ihm.
    »Komm mit«, sagte er leise und führte mich zum Garten des Kommandeurs. Es war kein Echo unserer letzten Zusammenkunft in diesem Garten zu spüren, obwohl ich mir seines Körpers schmerzlich bewusst war, seiner Anspannung und seines Herzschlags. Schlechte Neuigkeiten also.
    »Was ist passiert?«, flüsterte ich.
    »Whitcomb hat einen britischen Soldaten gefangen und ihn mitgebracht. Natürlich wollte er nichts sagen – aber St. Clair war so schlau, Andy Tracy zu ihm in die Zelle zu stecken, weil man ihn – Tracy, meine ich – angeblich der Spionage beschuldigte.«
    »Das war eine gute Idee«, sagte ich beifällig. Leutnant Andrew Hodges Tracy war ein Ire mit einem plumpen Charme, der geborene Lügner – wenn irgendjemand einem Menschen sein Wissen entlocken konnte, ohne Gewalt anzuwenden,
wäre Tracy ebenso meine erste Wahl gewesen. »Dann hat er also etwas herausbekommen?«
    »Ja. Außerdem haben wir drei britische Deserteure – Deutsche. St. Clair wollte, dass ich mit ihnen spreche.«
    Was er auch getan hatte. Natürlich waren die Aussagen der Deserteure suspekt – doch sie stimmten mit dem überein, was man dem britischen Gefangenen entlockt hatte. Die Gewissheit, auf die St. Clair seit drei Wochen wartete.
    General Carleton war mit einer kleinen Armee in Kanada zurückgeblieben; es war in der Tat General John Burgoyne, der an der Spitze einer großen Invasionsarmee auf das Fort zuhielt. Verstärkt wurde er durch General von Riedesel, der seinerseits sieben Regimenter aus Braunschweig befehligte, dazu ein leichtes Infanteriebataillon und vier Dragonerkompanien. Und seine Vorhut war weniger als vier Tage von uns entfernt.
    »Nicht besonders gut«, bemerkte ich und holte tief Luft.
    »So ist es«, pflichtete er mir bei. »Schlimmer noch, Burgoyne hat Simon Fraser als Brigadier unter sich. Er hat das Kommando über die Vorhut.«
    »Ein Verwandter von dir?« Das war eine rhetorische Frage; niemand mit diesem Nachnamen konnte etwas anderes sein, und ich sah den Schatten eines Lächelns über Jamies Gesicht huschen.
    »Ja«, sagte er trocken. »Ein Vetter zweiten Grades, glaube ich. Und ein ausgezeichneter Kämpfer.«
    »Nun, was sonst? Waren das alle schlechten Nachrichten?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein. Die Deserteure haben gesagt, Burgoynes Armee geht der Nachschub aus. Die Dragoner sind zu Fuß, weil sie keine Pferde finden können. Obwohl ich nicht weiß, ob sie ihre gegessen haben oder nicht.«
    Es war eine heiße, schwüle Nacht, doch ein Schauder ließ mir die Haare auf den Armen zu Berge stehen. Ich berührte Jamie am Handgelenk und stellte fest, dass es ihm genauso ging. Er wird heute Nacht von Culloden träumen, dachte ich spontan. Doch diesen Gedanken schob ich vorerst von mir.
    »Das hätte ich jetzt für eine gute Nachricht gehalten. Warum ist es das nicht?«
    Sein Handgelenk drehte sich; seine Hand griff nach der meinen, und unsere Finger umschlangen sich fest.
    »Weil sie nicht mehr genug Verpflegung haben, um uns zu belagern. Sie müssen uns überrennen und uns mit Gewalt besiegen. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie das können.«
    DREI TAGE SPÄTER TAUCHTENDIE ERSTEN BRITISCHEN KUNDSCHAFTERAUF dem Mount Defiance auf.
    AMNÄCHSTEN TAG KONNTE JEDER SEHEN- UND JEDER SAH ES AUCH -, DASS auf dem Mount Defiance die ersten Spatenstiche für eine Geschützstation getan
wurden. Arthur St. Clair beugte sich endlich dem Unvermeidlichen und erteilte die Order, mit der Evakuierung von Fort Ticonderoga zu beginnen.
    Der

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