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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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grinste breit, als der Dienstbote davonstürzte und dabei drei Stufen auf einmal nahm, wandte sich dann aber um und warf mir einen spekulativen Blick zu.
    »Das wäre eine Möglichkeit, aye? Ich könnte ihn aber auch in meine Werkstatt mitnehmen. Dann seid Ihr ihn los, und niemand würde etwas ahnen, so schwer, wie der Sarg ohnehin ist. Schließlich wird ja wohl niemand einen Blick auf das Gesicht des geliebten Verstorbenen werfen wollen, wenn Ihr Euer Ziel erreicht, oder?«
    Ich stieß mich zwar nicht an diesem Vorschlag, schüttelte aber dennoch den Kopf.
    »Ganz abgesehen davon, dass man uns beide als Leichenräuber verhaften könnte, ist der arme Kerl ein Verwandter meines Mannes. Und er wollte ohnehin nie hierher.«
    »Nun, wer will das schon?«, sagte Bell und blinzelte. »Doch so ist es nun einmal. Der Schädel unterhalb der Haut, wie es Euer Mr. Eliot so bewegend formuliert hat.«
    »Ich meinte Edinburgh, nicht den Sarg«, stellte ich klar. Glücklicherweise befand sich unter meinen Einkäufen bei Haugh eine große Flasche Brennspiritus, die ich in den Keller geholt hatte, nachdem ich sie vorsichtshalber in die vom Majordomus geliehene Schürze eines Dienstmädchens gewickelt hatte. »Ich bin überzeugt, dass er in Amerika begraben liegen wollte.«
    »Ist das so«, murmelte Bell. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum. Nun ja. Dann fallen mir zweierlei Dinge ein. Flickt den Sarg und gießt ein oder zwei Gallonen billigen Gin hinein – das ist zumindest billiger als das, was Ihr da habt«, sagte er, als er meine Miene sah. »Oder … was glaubt Ihr, wie lange Ihr wohl in Edinburgh bleiben könnt?«
    »Wir hatten eigentlich nicht vorgehabt, länger als eine Woche zu bleiben – aber wir können unseren Aufenthalt vielleicht um ein oder zwei Tage verlängern«, sagte ich vorsichtig und wickelte das Schürzenbündel auseinander. »Warum?«
    Er nickte gemächlich, während er die Riegel an dem Sarg öffnete und die Überreste darin im Laternenschein betrachtete. Ein zutreffendes Wort, »Überreste«.
    »Maden«, sagte er einfach nur. »Sie machen saubere Arbeit, aber es dauert ein bisschen. Dennoch, wenn wir das Gewebe schon zum Großteil ablösen könnten – hmm. Habt Ihr so etwas wie ein Messer?«
    Ich nickte und griff in meine Tasche. Schließlich hatte mir Jamie das Messer gegeben, weil er glaubte, dass ich es brauchen würde.
    »Habt Ihr denn Maden?«, fragte ich.
     
    ICH LIESS DIE VERFORMTE BLEIKUGEL AUF EINE UNTERTASSE FALLEN, WO SIE leise klirrte und dann ausrollte. Wir betrachteten sie schweigend.
    »Das hat ihn umgebracht«, sagte ich schließlich. Jamie bekreuzigte sich und
murmelte etwas auf Gälisch, und Ian nickte nüchtern. »Gott schenke ihm Frieden.«
    Ich hatte nicht viel von unserem exzellenten Nachmittagstee gegessen; ich hatte immer noch Verwesungsgeruch im Hals, trotz des Terpentins und der Tatsache, dass ich quasi in Alkohol gebadet hatte, bevor ich schließlich ein richtiges Bad in der Hotelwanne genommen hatte, mit Seife und heißem Wasser – so heiß es auszuhalten war.
    »Nun«, sagte ich und räusperte mich. »Wie geht es denn Madame Jeanne?«
    Jamie blickte von der Gewehrkugel auf, und seine Miene erhellte sich.
    »Oh, bestens«, teilte er grinsend mit. »Sie hatte einiges zum Stand der Dinge in Frankreich zu sagen. Und über einen gewissen Percival Beauchamp.«
    Ich richtete mich ein wenig auf.
    »Sie kennt ihn?«
    »So ist es. Er stattet ihrem Etablissement hin und wieder einen Besuch ab – allerdings nicht geschäftlich. Zumindest«, fügte er mit einem Seitenblick in Ians Richtung hinzu, »nicht ihr übliches Geschäft.«
    »Schmuggel?«, fragte ich. »Oder Spionage?«
    »Möglicherweise beides, doch wenn es Letzteres ist, hat sie es mir verschwiegen. Doch er bringt einiges an Ware aus Frankreich mit. Ich habe mir gedacht, vielleicht könnte ich mit Ian hinüberfahren, solange der General hier zugange ist – was glaubt Andy, wie lange es dauern wird, bis er so weit ist?«
    »Irgendwo zwischen drei und vier Tagen bis hin zu einer Woche, je nach dem, wie, äh, rege die Maden sind.« Ian und Jamie erschauerten gleichzeitig. »Es ist dasselbe, was sonst unter der Erde geschieht«, erläuterte ich ihnen. »Irgendwann geschieht es mit uns allen.«
    »Nun, aye, das stimmt«, räumte Jamie ein, während er sich noch ein Scone nahm und Sahne darauflöffelte. »Aber normalerweise geschieht es in aller Zurückgezogenheit, sodass man nicht darüber nachdenken muss.«
    »Der General

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