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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Jamie auf unser Zimmer bringen ließ, damit wir unter uns sein konnten.
    Was unser Quartier betraf, so hatten wir uns nicht lumpen lassen und eine ganze Suite gemietet. Der Tee wurde nun im Salon aufgetragen, eine appetitliche Zusammenstellung von gegrilltem Schellfisch, Schotteneiern, Toast mit Marmelade und Scones mit Konfitüre und Rahm, begleitet von einer großen Kanne mit starkem schwarzem Tee. Ich atmete den duftenden Dampf ein, der vom Tisch aufstieg, und seufzte vor Vergnügen.

    »Es wird wirklich ein Schock sein, wieder ohne Tee auskommen zu müssen«, stellte ich fest, während ich allen einschenkte. »In Amerika werden wir doch während der nächsten drei oder vier Jahre keinen bekommen. Oder?«
    »Oh, das würde ich so nicht sehen«, wandte Jamie ein. »Das kommt darauf an, wohin wir zurückgehen, aye? An zivilisierten Orten wie Philadelphia oder Charleston gibt es Tee. Man braucht nur mit dem einen oder anderen guten Schmuggler bekannt zu sein, und wenn sie Kapitän Hickman bis zu unserer Rückkehr nicht gehängt oder versenkt haben …«
    Ich stellte meine Tasse hin und starrte ihn an.
    »Du willst mir doch nicht sagen, dass du nicht vorhast, nach Hau … nach Fraser’s Ridge zurückzugehen?« Ich empfand eine plötzliche Leere in der Magengrube bei dem Gedanken an die Pläne für unser neues Haus, den Duft der Balsamfichten und die Stille der Berge. Hatte er wirklich vor, nach Boston oder Philadelphia zu ziehen?
    »Nein«, sagte er überrascht. »Natürlich kehren wir dorthin zurück. Aber wenn ich ins Druckergewerbe einsteigen will, Sassenach, werden wir eine Weile in einer Stadt leben müssen, nicht wahr? Nur, bis er Krieg zu Ende ist«, sagte er ermutigend.
    »Oh«, sagte ich kleinlaut. »Ja, natürlich.« Ich trank Tee, ohne ihn zu schmecken. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Ich hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet; natürlich würde eine Druckerpresse in Fraser’s Ridge nutzlos sein. Zum Teil hatte ich wahrscheinlich gar nicht daran geglaubt, dass er seine Presse tatsächlich zurückbekommen würde, ganz zu schweigen davon, dass ich über die logischen Konsequenzen nachgedacht hätte, falls es wirklich geschah.
    Doch jetzt hatte er seine Bonnie wieder, und die Zukunft hatte plötzlich eine unangenehm konkrete Gestalt angenommen. Nicht dass das Stadtleben nicht auch beträchtliche Vorteile hatte, redete ich mir beharrlich ein. Ich konnte mich endlich wieder mit ordentlichen medizinischen Instrumenten ausstatten, meine Arzneivorräte auffüllen – nun, ich konnte sogar wieder Penizillin und Äther herstellen! Mit etwas mehr Appetit griff ich nach einem Schottenei.
    »Wo wir gerade von Schmugglern reden«, sagte Jamie zu Ian, »was hast du denn da in deinem Rock? Ein Geschenk für eine der Damen bei Madame Jeanne?«
    Ian warf seinem Onkel einen kalten Blick zu und zog das kleine Päckchen hervor.
    »Ein bisschen französische Spitze. Für meine Mam.«
    »Guter Junge«, lobte Jamie beifällig.
    »Was für eine liebe Idee, Ian«, sagte ich. »Hast du – Ich meine, war Madame Jeanne noch in situ? «
    Er nickte und schob das Päckchen in seinen Rock zurück.
    »Ja. Und sie freut sich sehr darauf, ihre Bekanntschaft mit dir zu erneuern, Onkel Jamie«, fügte er mit einem boshaften Grinsen hinzu. »Sie hat gefragt, ob du heute Abend kommen möchtest, um dich ein wenig unterhalten zu lassen.«
    Jamies Nase zuckte, und er sah mich an.
    »Oh, lieber nicht, Ian. Ich schicke ihr eine Note und sage, dass wir sie morgen Vormittag um elf besuchen. Obwohl du die Einladung natürlich gern annehmen kannst.« Es war zwar klar, dass dies ein Scherz war, doch Ian schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich gehe zu keiner Hure. Nicht, solange es zwischen mir und Rachel nicht entschieden ist«, sagte er ernst. »So oder so. Aber ich gehe erst mit einer anderen Frau ins Bett, wenn sie mir sagt, dass ich es muss.«
    Wir sahen ihn beide überrascht über unsere Teetassen hinweg an.
    »Du meinst es also wirklich ernst«, staunte ich laut. »Du fühlst dich … äh … ihr versprochen?«
    »Aber natürlich tut er das«, sagte Jamie und griff nach einer neuen Scheibe Toast. »Er hat ihr schließlich seinen Hund dagelassen.«
     
    AM NÄCHSTEN MORGEN STAND ICH SPÄT AUF UND ZOG MICH IN ALLER SEELENRUHE an. Da Jamie und Ian gewiss eine Weile brauchen würden, wollte ich einkaufen gehen. Da Edinburgh eine Handelsstadt war, hatte Jamie unseren Goldvorrat – von dem immer noch einiges übrig war – in Bankpapiere und

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