Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
aufbrechen. Doch ich hielt es für besser, Euch direkt anzusprechen, als mich in einem Brief zu erklären. Es gibt Dinge, die man besser nicht dem Papier anvertraut, versteht Ihr«, fügte er mit einem plötzlichen Lächeln hinzu, das ihn tatsächlich sehr sympathisch erscheinen ließ.
    »Also schön«, sagte ich und machte es mir bequem. »Sprecht.«

    ICH HOB DAS BRANDYGLAS UND TRANK EINEN SCHLUCK, DANN HIELT ICH ES vor mein Gesicht und blickte kritisch hindurch.
    »Nein, es ist nur Brandy«, sagte ich. »Kein Opium.«
    »Verzeihung?« Auch er warf vorsichtshalber einen Blick in sein Glas, und ich lachte.
    »Ich meine«, erklärte ich, »dass er zwar gut ist, aber doch nicht so gut, dass er mich dazu bewegen würde, eine solche Geschichte zu glauben.«
    Er reagierte nicht gekränkt, legte aber den Kopf zur Seite.
    »Fällt Euch irgendein Grund ein, warum ich eine solche Geschichte erfinden sollte?«
    »Nein«, gab ich zu. »Das heißt aber nicht, dass es keinen geben könnte, oder?«
    »Was ich Euch erzählt habe, ist aber nicht unmöglich, oder?«
    Ich überlegte einen Moment.
    »Nicht unbedingt«, gab ich zu. »Aber es ist mit Sicherheit unglaublich.«
    »Habt Ihr schon einmal einen Emu gesehen?«, fragte er und schenkte mir ungefragt Brandy nach.
    »Ja. Warum?«
    »Ihr müsst doch zugeben, dass Emus auch völlig unglaublich sind«, sagte er. »Eindeutig aber nicht unmöglich.«
    »Eins zu null für Euch«, räumte ich ein. »Aber ich halte die Vorstellung, dass Fergus der verschollene Erbe der Reichtümer des Comte St. Germain ist, doch für ein wenig unglaublicher als die Existenz von Emus. Vor allem, wenn man über den Ehevertrag nachdenkt. Ich meine … ein verschollener legitimer Erbe? Wir sprechen doch hier von Frankreich, oder?«
    Er lachte. Brandy und Belustigung hatten seinem Gesicht ein wenig Farbe verliehen, und ich konnte sehen, wie außerordentlich attraktiv er in seiner Jugend gewesen sein musste. Auch jetzt noch sah er alles andere als schlecht aus.
    »Darf ich Euch fragen, womit Ihr Euren Lebensunterhalt verdient?«, fragte ich neugierig.
    Diese Frage brachte ihn aus der Fassung, und er rieb sich das Kinn, bevor er mir antwortete – wobei er mich immerhin ansah.
    »Ich schlafe mit reichen Frauen«, sagte er, und ein schwacher, aber verstörender Hauch von Bitterkeit lag in seiner Stimme.
    »Nun, ich hoffe, Ihr klopft mich nicht darauf ab, ob bei mir etwas zu holen ist. Selbst wenn ich eine Goldbrille trage, ich habe wirklich kein Geld.«
    Er lächelte und verbarg es in seinem Brandyglas.
    »Nein, aber Ihr wärt um einiges amüsanter als die meisten Frauen, die welches haben.«
    »Ich bin geschmeichelt«, sagte ich höflich. Eine Weile nippten wir schweigend unseren Brandy und überlegten beide, wie wir fortfahren sollten. Es regnete – natürlich -, und das Plätschern draußen auf der Straße und das Zischen des Feuers waren sehr beruhigend. Ich fühlte mich seltsam wohl in seiner Gesellschaft,
doch ich konnte schließlich nicht den ganzen Tag hier verbringen; ich hatte ein Buch zu schreiben.
    »Also schön«, sagte ich. » Warum habt Ihr mir diese Geschichte erzählt? Halt – diese Frage ist zweiteilig. Erstens, warum erzählt Ihr das mir und nicht Fergus selbst? Und zweitens, was habt Ihr persönlich davon, angenommen, es stimmt?«
    »Ich habe versucht, es Mr. Fraser zu erzählen – Fergus Fraser natürlich«, sagte er langsam. »Er hat sich geweigert, mit mir zu sprechen.«
    »Oh!«, sagte ich, und mir kam ein Gedanke. »Wart Ihr es, der versucht hat, ihn in North Carolina zu entführen?«
    »Nein, das war ich nicht«, antwortete er prompt und anscheinend aufrichtig. »Ich habe zwar davon gehört, doch ich weiß nicht, wer der Angreifer gewesen ist. Höchstwahrscheinlich jemand, den er mit seiner Arbeit verärgert hat.« Er zuckte mit den Achseln und fuhr fort. »Was meinen persönlichen Nutzen betrifft, so hat es etwas mit dem Grund zu tun, warum ich es Eurem Mann erzählen wollte – denn ich erzähle es Euch nur, weil Euer Mann nicht zu sprechen ist.«
    »Und zwar?«
    Er sah sich rasch um und vergewisserte sich, dass uns niemand hörte. Es war zwar niemand in unserer Nähe, doch er senkte dennoch die Stimme.
    »Ich – und die Männer, deren Interessen ich in Frankreich vertrete – wünsche, dass die Rebellion in Amerika gelingt.«
    Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, doch das war es ganz sicher nicht, und ich gaffte ihn an.
    »Ich soll Euch glauben, dass Ihr amerikanischer

Weitere Kostenlose Bücher