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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena McKenzie
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nicht allein im Raum war. Ich verließ hastig das Haus und stieg in Theresas Auto. Verwundert bemerkte ich einen gelben Umschlag auf dem Fahrersitz. Ich nahm ihn und registrierte, dass sich etwas Hartes darin befand. Weil ich hier so schnell wie möglich weg wollte, warf ich den Umschlag auf den Beifahrersitz und setzte mich hinter das Steuer.
    Vor dem Tor standen wieder Fans. Nicht mehr so viele, wie tagsüber. Aber immerhin noch sieben Personen. Wohl die ganz Hartgesottenen , dachte ich.
    Das Tor schwang auf und ich verließ das Grundstück. Eine Frau klopfte an mein Fenster. Erst wollte ich einfach weiterfahren. Was wollte sie mir denn schon sagen? Wir kannten uns nicht. Dann fiel mir auf, dass ich sie doch kannte. Ich hatte sie im Haus gesehen. In Ians Armen. Vielleicht wollte sie, dass ich ihm etwas ausrichtete. Ich kurbelte das Fenster herunter. Frische Nachtluft schlug mir entgegen. Ihr Gesicht tauchte vor meinem auf. Sie lächelte. Dann spuckte sie mich an.
    »Bist du jetzt seine neue Schlampe? Hat er heute dich gefickt?« Ich war ganz erschrocken über so viel Hass, der mit entgegenschlug. So schnell ich konnte, schloss ich das Fenster und fuhr los. Im letzten Moment fiel mein Blick auf den Ripper-Fan, der auch heute wieder dieses abscheuliche T-Shirt trug. Sein dunkelbraunes Haar hatte er streng zurückgekämmt und er wirkte extrem hager und irgendwie verwahrlost. Seine Wangen waren eingefallen und durch das helle Licht, das von einer Laterne in der Auffahrt auf ihn fiel, konnte ich seine dunklen Augenränder sehen. Vielleicht wirkte sein Anblick durch das künstliche Laternenlicht sogar noch grausiger. Er sah mir direkt in die Augen, als ich an ihm vorbeifuhr. Und dieser Blick war wirklich gruselig. Irgendwie kalt und überlegen und voller Abscheu. Und irre. Gänsehaut überlief mich. Ich musste mich schütteln.
    Vor Mutters Haus stellte ich den Motor aus und griff nach dem Umschlag. Dieser Brief war eine willkommene Möglichkeit, das Zusammentreffen mit meiner Mutter und ihre Fragen noch ein paar Minuten hinauszuzögern und die Einsamkeit und Ruhe zu genießen, bevor sie mich mit Fragen über die Party und ganz speziell über Ian löchern würde.
    Ich holte eine schwarze, mit Pailletten besetzte Maske aus dem Briefumschlag und eine CD oder DVD – das konnte ich noch nicht genau sagen. Auf jeden Fall war es eine selbstgebrannte. Ein Cover gab es nicht. Als ich einen Blick auf das Foto warf, das noch im Umschlag steckte, stockte mir der Atem. Auf dem Bild war eine Frau zu sehen. Sie schien jung, hatte rötliches Haar wie meines und sah mir auch sonst etwas ähnlich. Nur ihre Kurven waren fülliger. Die Frau war an eine Wand gefesselt. Ihr Kopf auf ihre Brust gesunken. War sie bewusstlos? Das Foto war kein Foto von einem Fotoshop oder Ähnlichem. Es war ein Computerausdruck auf dünnem Kopierpapier, der Rand unregelmäßig geschnitten. Mein Atem ging schneller, als ich den Brief auseinanderfaltete, der mit dabeilag.
    Auch er war ein Computerausdruck. Ich erkannte den Schriftfond. Es war Geramond . Diese Schriftart wurde in vielen Büchern verwendet. Mit zitternden Händen las ich meinen Namen in der Begrüßung. Ich ahnte schon, dass nichts Gutes in diesen Zeilen stand. Am liebsten wollte ich sie nicht lesen. Aber ich wusste, dass ich sie lesen musste. Also atmete ich flatternd ein.
     
    Liebste Emma,
    sicher hast Du schon meine Beigaben untersucht. Ich erkläre sie Dir trotzdem kurz, damit du besser verstehst, was ich von dir will.
    Die Maske trug Linda, die junge Ehefrau von Adam MacLeod, an ihrem ersten Abend auf Glenoak Hall. Ich möchte, dass Du sie an dem Tag trägst, an dem ich Dich zu mir bitte.
    Auf der DVD findest Du ein paar der Mitschnitte, die es dank Molly ins Internet geschafft haben. Sieh Dir die Videos an!
    Die Frau auf dem Foto, das ist Linda. Bedauerlicherweise hat sie ihren Aufenthalt auf dem Anwesen überlebt. Das ist ein Fehler, den ich gedenke zu beheben.
    Damit kommen wir zu Dir. Wie ähnlich Du Linda bist, ist dir bestimmt sofort aufgefallen. Diese Ähnlichkeit bringt dich automatisch ganz nach oben auf meine To-do-Liste. Meine Frage an Dich: Bist Du bereit die Maske zu tragen und Lindas Platz einzunehmen? Der Ripper ist wieder da und wird zu Ende bringen, was er vor einem Jahr nicht hatte zu Ende bringen können.
    Damit Du Dich auf dieses Spiel auch einlässt, habe ich ein Druckmittel besorgt. Eins von Ians Groupies. Ich glaube, sie wärmte sein Bett einen Tag vor Deiner Ankunft.

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