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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena McKenzie
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an mir gezeigt hatte, darauf gewartet, dass er so einen Spruch wie Ian bringen würde. Es hatte einige Jahre gebraucht, um genug Selbstbewusstsein aufbauen zu können, um Männern ohne Misstrauen zu begegnen. Auch das hatte ich Tante Lucy zu verdanken, die mir immer wieder vor Augen geführt hatte, dass ich eine attraktive Frau war, die sich vor keinem Mann der Welt verstecken musste.
    Heute, mit dreiundzwanzig Jahren, ging ich mit mehr Selbstsicherheit denn je durch mein Leben. Immerhin gehörte mir ein erfolgreicher kleiner Buchladen in dem unter anderem auch ein von mir verfasstes Buch im Regal stand.
    Ja, ich hatte einiges geschafft. Kein Grund sich weiter abzukapseln. Ob von dieser Selbstsicherheit noch genug übrig bliebe, wenn ich eines Tages noch einmal vor Ian stehen würde, das bezweifelte ich. Aber zum Glück war die Chance, ihn je wiederzusehen, so gering wie die Chance, dass ich jemals Nessie zu Gesicht bekommen würde. Dennoch kribbelte es in meinem Magen bei der Vorstellung. Und es war kein ängstliches Kribbeln. Trotz allem, was er mir angetan hatte, hatte ich meine Gefühle für ihn nie überwunden. Es hatte sich immer so angefühlt, als wäre da etwas zwischen uns unerledigt. Ich hatte mich immer gefragt, was gewesen wäre, wenn ich doch nicht nur sein kleines Spaßprojekt gewesen wäre. Und allem Anschein nach schaffte er es auch heute noch, meinen Puls zu beschleunigen. Und das allein beim bloßen Gedanken, er könnte ganz unerwartet vor mir stehen.
    »Und dein Job? Wie sieht es damit aus?«, wechselte ich das Thema.
    »Ich denke, die MacLeods müssen sich wohl eine andere Haushälterin suchen. Hoffentlich keine Mörderin wie meine Vorgängerin«, meinte meine Mutter und lächelte traurig. Arbeit gab es in Dunvegan leider nicht an jeder Straßenecke. Daher wäre es wirklich schade, wenn meine Mutter ihre Stelle verlieren würde, nur weil sie ein paar Wochen ausfiel.
    »Denkst du nicht, sie kommen kurz ohne dich zurecht? Und stopp! Die Haushälterin? Du meinst die alte Molly?« Ich kannte Molly. Eine nette, mütterlich wirkende ältere Dame.
    Meine Mutter nickte. »Das hat uns alle überrascht. Sie war eine von uns.«
    Ich war schockiert. Dieser Frau war ich so oft begegnet: am Sonntag in der Kirche, auf dem Markt, beim Hafenfest. Und auch in der Schule hatte sie oft ehrenamtliche Aufgaben übernommen. Molly konnte unmöglich eine Mörderin gewesen sein.
    »Ist das ganz sicher?«
    »Ja, man hat sie sozusagen in flagranti erwischt. Ihr Mann, der alte Alfred, hat sich die Sexvideos reingezogen und sie hat die Frauen danach getötet. Vielleicht war sie eifersüchtig? Ich weiß nicht. Wer weiß schon, was Mördern im Kopf herumgeht.« Meine Mutter winkte ab und wechselte das Thema. »Unmöglich können die MacLeods über mehrere Wochen auf eine Haushälterin verzichten. Du hast ja keine Ahnung. In dem Haus wohnt jetzt eine Rockband!« Meine Mutter stöhnte gespielt entrüstet.

2. Kapitel
     
    Ich fuhr im alten Fiesta meiner Mutter die Kiesstraße zum Anwesen der MacLeods hoch. Ein wenig aufgeregt war ich schon. Das lag nicht nur an den Tagträumen, die sich immer wieder ungewollt in meinen Kopf geschlichen hatten, seit ich beschlossen hatte, für meine Mutter als Haushälterin einzuspringen, damit sie ihren Job nicht verlor, sondern auch an der Tatsache, dass ich gleich zum ersten Mal das Haus der MacLeods betreten würde. Ein Haus, das für mich immer verschlossen geblieben war. Nicht, dass es irgendeinen Grund gegeben hätte, warum die MacLeods mich je hätten einladen sollen, schließlich kannten sie mich ja gar nicht. Zumindest nicht privat. Für sie war ich nur ein Gesicht, dem sie beim Spaziergang durch Dunvegan begegneten oder am Sonntag in der Kirche. Und ich gehörte auch nicht zu den beliebten Schülern der Schule, die Adam auf seine Partys einlud, wenn seine Eltern nicht im Haus waren.
    In meinen Tagträumen war ich Ian auf Glenoak Hall begegnet. Ich sah natürlich umwerfend gut aus. So gut, dass es ihm unmöglich entgehen konnte. Und natürlich blieb ihm nichts anderes, als mich heiß und innig zu begehren. Und ich hatte ihn eiskalt abblitzen lassen. Ihn ausgelacht, mich abgewandt und ihm meine sexy Kehrseite zugedreht. Eine sexy Kehrseite, die ich gar nicht besaß, weil ich dafür viel zu dünn war.
    Als ich um die letzte Kurve bog und das riesige gusseiserne Tor des Anwesens in Sicht kam, blieb mir fast die Luft weg. Vor dem Tor drängelten sich gut fünfzig Menschen, die Plakate in die

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