Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
gleichgültig, was Hector tat oder nicht tat.
    Ohne sich zu verabschieden, stiefelte Hector davon, und Aline atmete erleichtert auf. Sie mochte gar nicht daran denken, dass irgendwann die Zeit kam, wo Hector alt und gebrechlich wurde und das Haus nicht mehr würde verlassen können. Doch Aline hoffte, dass ihr Mann noch recht lange rüstig blieb.
    Nach dem Abwasch nahm Aline ihren Umhang vom Haken und huschte hinüber in die Scheune. Seitdem Logan dort aufgetaucht war, hatte die Scheune eine unüberwindbare Anziehungskraft für Aline, denn dort fühlte sie sich ihm nahe, glaubte noch immer seine Stimme mit dem harten schottischen Akzent zu hören und sein gelegentliches Lachen.
    Bobby freute sich, dass seine Herrin neuerdings so viel Zeit in der Scheune verbrachte – dabei fielen immer wieder Streicheleinheiten für Bobby ab sowie kleine Sonderrationen in Form von Äpfeln oder Rüben.
    Rasch zog Aline das Scheunentor hinter sich zu, während ihre Augen versuchten, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Eine Kerze zu entzünden wagte sie nicht, obwohl sie nicht genau wusste, wieso sie sich lieber im Dunkeln vorwärts tastete.
    Vorsichtig setzte sie Fuß vor Fuß, bis ihre Zehen gegen die Pferdebox stießen, die sich rechts neben dem Heuhaufen befand. Bobby schnaubte verhalten, ließ sich von Aline über die Nüstern streicheln und wartete auf einen Leckerbissen. Zu diesem Zweck hatte sich Aline ein Stück Brot aus der Küche mitgenommen, das der Wallach mit einem Biss verschlang.
    Allmählich konnte Aline die Konturen erkennen, und mit einem tiefen Aufseufzen warf sie sich in das Heu, das noch immer leicht nach dem letzten Sommer duftete.
    Sie berührte die Stellen, an denen Logan gelegen hatte, als könne sie ihn dadurch zurückholen. Dass sie weinte, merkte sie nicht, und dass sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog, spürte sie ebenso wenig. So saß sie da, bis die winterliche Kälte durch ihre Kleidung kroch und sie sich widerstrebend erhob. Sie fühlte sich nun etwas besser, nicht mehr ganz so verloren. Es schien, als könne sie Logans Nähe und Wärme auf dem Heulager spüren, obwohl er sich in Wahrheit von Minute zu Minute weiter von ihr entfernte.
    *
    Von ungeduldigem Pochen an der Haustür schreckte Aline Stunden später aus dem Schlaf und stellte verwirt fest, dass es bereits früher Morgen war. Die Bettseite neben ihr war leer, wie Aline im Halbdunkel erkennen konnte. Geschwind warf sie sich ihren Morgenmantel über und eilte die Treppe hinunter.
    Bisher war es erst einmal vorgekommen, dass Hector seinen Haustürschlüssel vergessen hatte und deshalb anklopfen musste. Aline machte sich nicht die Mühe, ihren Morgenmantel zuzubinden und riss ungestüm die Haustür auf. Doch nicht Hector stand davor, sondern zwei Bauern aus Ruthemore, die sie verlegen betrachteten.
    „Mrs Brown?“ Einer der Männer hielt seinen Hut in der Hand und knetete nervös dessen Krempe. „Entschuldigt die frühe Störung, aber es ist etwas passiert.“ Hilfesuchend blickte er den anderen Mann an.
    „Ja, es ist etwas Schreckliches passiert“, bestätigte dieser. „Ben und ich wollten eigentlich nach Carlisle fahren, um neues Vieh zu kaufen. Da sahen wir mitten auf der Straße ...“
    Noch begriff Aline überhaupt nichts. Da es sehr kalt war, schloss sie rasch den Morgenmantel bis zum Kinn und fragte ungeduldig: „So redet doch! Was ist denn so Furchtbares geschehen, dass Ihr mich mitten in der Nacht aus dem Bett holt? Der Bürgermeister ist ohnehin nicht zu sprechen, er ...“
    „Darum geht es ja“, unterbrach Ben sie. „Auf der Straße lag eine Person, und als wir nachsahen, entdeckten wir, dass es Euer Gatte war.“
    „Ist er betrunken?“
    „Nein – er ist tot, mausetot.“
    Endlich kam Leben in Aline, und sie war mit einem Schlag hellwach.
    „Das muss ein Irrtum sein“, stammelte sie kopfschüttelnd. „Gestern Abend war Hector noch sehr lebendig.“
    „Nun, er lag auf der Straße, mit einer klaffenden Wunde am Hinterkopf. Sieht aus, als hätte ihn jemand von hinten erschlagen.“
    „Erschlagen?“ Langsam dämmerte Aline, dass sie nun Witwe war. „Wer sollte denn so etwas Grauenvolles tun? Hector war bei den Dorfbewohnern äußerst beliebt.“
    „Jemand ist nach Carlisle geritten, um die Polizei zu holen“, erklärte Ben mit ernster Miene. „Immerhin ist ein Mord geschehen!“
    Mechanisch nickte Aline und verabschiedete die Männer, nachdem sie ihr gesagt hatten, dass man den Leichnam in die Friedhofskapelle

Weitere Kostenlose Bücher