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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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gebracht hatte. Der Dorfarzt hatte den Tod bereits bestätigt und auch die Todesursache.
    „Schließt besser hinter uns die Tür ab“, schlug Ben vor. „Möglicherweise hält sich der Mörder noch unter uns auf, aber niemand kann sich vorstellen, dass es sich dabei um einen Dorfbewohner handelt.“
    Aline hauchte einen Gruß und schloss dann die Tür; sie fühlte sich eigenartig: Fassungslos ob des Mordes an ihrem Mann, und befreiend, weil sie nun frei war ... und schließlich schuldig, weil sie nicht so trauern konnte, wie es sich für die Witwe eines Bürgermeisters gehörte.
    *
    Es folgten turbulente Tage für Aline, dessen Höhenpunkt ihre Verhaftung war! Man brachte sie ins Gefängnis nach Carlisle, einem hässlichen Bau aus grauem Feldstein. Wie gelähmt ließ sie die Festnahme und den Transport über sich ergehen, ohne sich zu verteidigen – denn natürlich hatte sie Hector nicht erschlagen.
    Und so saß sie tagelang in einer finsteren dunklen Zelle und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Wenn doch nur Logan hier wäre! Sicher würde ihm etwas einfallen, was Aline entlastete, doch der schottische Krieger war weit fort und hatte sie wahrscheinlich schon längst vergessen.
    Als man sie zum Verhör abholte, war Aline mit ihren Kräften am Ende. Sie beteuerte ihre Unschuld, immer wieder, gab jedoch zu, Hector nicht aus Liebe geheiratet zu haben. Angeblich tuschelten die Leute in Ruthemore schon seit Langem, dass die Ehe unglücklich sei, und die meisten von Leuten hatten immer Mitleid mit Aline gehabt, weil sie mit dem griesgrämigen und trinkfreudigen Bürgermeister leben musste.
    Zu einer Gerichtsverhandlung kam es jedoch nicht, denn man stellte fest, dass Hector auf dem Heimweg vom Wirtshaus auf der spiegelglatten Straße ausgerutscht und auf den Hinterkopf gefallen sein musste. Zeugen hatten ausgesagt, dass Hector so betrunken gewesen war, dass er sich kaum auf den Beinen hatte halten können, als er das Wirtshaus in jener Nacht verlassen hatte.
    Das klang glaubwürdig, und Aline war als sanfte Person bekannt, die keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Warum hätte sie Hector umbringen sollen? Er sorgte für sie, und dass es für Aline eine Zweckehe gewesen war, nahm ihr niemand übel. Die meisten Frauen heirateten schließlich nicht aus Liebe, sondern um versorgt zu sein. Und so schickte man Aline zurück nach Ruthemore, in das kleine Haus, das ihr nun allein gehörte.

Kapitel 5

    Mit leerem Blick saß sie stundenlang in der Küche des totenstillen Hauses, unfähig, über ihre weitere Zukunft nachzudenken. Untätig lagen ihre Hände auf dem Schoß, da Aline nicht wusste, was sie machen sollte.
    Nachdem sie aus Carlisle zurückgekehrt war, hatte sie Pferd und Hühner gefüttert, um die sich während Alines Abwesenheit Nachbarn gekümmert hatten. Danach war Aline in die Schlafkammer gegangen, hatte sich ausgezogen und von Kopf bis Fuß gewaschen, um den widerlichen Gefängnisgeruch loszuwerden. Dabei hatte sie sich gezwungen, nicht zum Bett zu schauen, dessen linke Seite so unberührt war wie in jener Nacht, da Hector ums Leben gekommen war.
    Am Abend des ersten Tages in Freiheit wusste Aline, wieso sie wie gelähmt und handlungsunfähig war – es war der Schock, unter dem sie noch immer stand. Die Todesnachricht, die Festnahme und die Fahrt nach Carlisle in den Kerker – all diese Begebenheiten waren so unwirklich, dass Alines Geist sich erst daran gewöhnen musste.
    *
    Bereits am nächsten Tag klopfte Jane Murdoch, die unmittelbare Nachbarin, an die Tür des Bürgermeisterhauses. Sie war es gewesen, die sich um Alines Tiere gekümmert hatte und sich nun rührend nach ihrem Befinden erkundigte.
    Am liebsten hätte Aline sie fortgeschickt – nicht, weil sie Jane nicht mochte, sondern weil sie allein sein wollte mit ihren Gedanken. Doch die Höflichkeit verbot es ihr, die Nachbarin fortzuschicken, und so bat sie sie ins Haus.
    „Ich mache Kaffee“, sagte sie, nachdem sie Jane in das kleine Wohnzimmer neben Hectors Büro führte. „Nehmt Platz, aber stört Euch nicht an der Unordnung.“
    Aline hatte es nicht fertiggebracht, die Nacht in der ehelichen Schlafkammer zu verbringen und hatte auf dem Polstersofa im Wohnzimmer geschlafen, auf dem noch ein Federkissen und eine Steppdecke lagen.
    Jane winkte ab, als Aline die Sachen rasch an sich nehmen wollte, um sie hinauf in die Schlafkammer zu bringen. „Lasst nur, es stört mich nicht. Was Ihr in den vergangenen Tagen durchgemacht habt, muss furchtbar

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