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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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gewesen sein, und es ist völlig unwichtig, ob Ihr aufgeräumt habt oder nicht.“ Sie stellte ein mit einem Tuch abgedecktes Tablett auf den Tisch. „Seht, ich habe ein Blech Kuchen gebacken, er ist noch ganz warm.“
    „Das war sehr nett von Euch.“ Aline zwang sich zu einem dankbaren Lächeln. „Aber ich fürchte, ich habe keinen rechten Appetit.“
    Abermals winkte Jane ab. „Der Appetit kommt beim Essen. Und Ihr müsst essen nach dem sicherlich abscheulichen Gefängnisfraß.“
    Aline nickte, in Wahrheit jedoch konnte sie sich an das Gefängnisessen gar nicht mehr erinnern. Wenn man ihr etwas gebracht hatte, hatte sie es zu sich genommen, ohne etwas zu schmecken. Nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr Geist war handlungsunfähig wie der einer fremden Person gewesen.
    Sie entschuldigte sich und setzte Wasser zum Kochen auf; jeder Handgriff war routiniert und musste nicht hinterfragt werden. Zu größeren Handlungen war Aline zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht fähig.
    „Ich habe nie an Eurer Unschuld gezweifelt“, sagte Jane, nachdem sich die Gastgeberin wieder zu ihr gesetzt hatte. „Und im Vertrauen gesagt: Niemand aus Ruthemore hat daran ernsthaft gezweifelt. Und selbst wenn Ihr Mr Brown getötet hättet, wäre Euch nichts als Verständnis entgegen gekommen.“
    „Ich habe es nicht getan! Man hat doch festgestellt, dass es ein Unfall war!“, brauste Aline ungewollt schroff auf. „Ich habe Hector ebenso wenig geliebt wie er mich geliebt hat, aber niemals hätte ich die Hand gegen ihn erhoben!“
    Erschrocken hob Jane beide Hände. „So beruhigt Euch doch. Ich hatte doch nur andeuten wollen, dass Mr Brown kein ... nun ja ... angenehmer Zeitgenosse gewesen ist. Er war oft übellaunig, auch wenn man nichts gegen ihn als Bürgermeister sagen kann. Aber sein bester Freund war der Alkohol, und darunter haben die Ehefrauen am meisten zu leiden. Oder irre ich mich?“
    Alines Nicken fiel zurückhaltend aus, sie wollte nicht wie eine nörgelnde Ehefrau wirken und sagte daher: „Wie Ihr wisst, hat Hector mich einst vor dem Armenhaus gerettet; also kann er kein so schlechter Mensch gewesen sein.“
    „Das wollte ich auch nicht sagen, aber Ihr müsst zugeben, dass er nicht besonders liebevoll Euch gegenüber war und er Euch nicht geheiratet hat, weil er ein barmherziger Mensch war.“ Jane holte tief Luft. „Er wollte beneidet werden wegen seiner jungen schönen Gemahlin.“
    Das konnte Aline nicht abstreiten, daher nickte sie noch einmal. Den Kuchen vor sich hatte sie noch immer nicht angerührt, während sich die Nachbarin bereits das dritte Stück auf den Teller legte. Alines Magen hingegen war wie abgeschnürt, und schon der Anblick des feinen Gebäcks verursachte ihr Übelkeit.
    „Seid Ihr schon auf dem Friedhof gewesen?“, fragte Jane kauend. „Der Pfarrer hielt eine schöne Predigt, in der er Mr Brown als großzügigen und warmherzigen Menschenfreund darstellte.“
    Um ein Haar hätte Aline aufgelacht. Kein Wunder, dass Pfarrer Darwin eine blumige Rede für seinen ehemaligen Freund und Trinkkumpan gehalten hatte. Die beiden Männer pflegten oft zusammenzusitzen, um einen guten Schluck zu nehmen – oder auch mehrere.
    „Nein“, erwiderte sie schließlich. „Ich brachte es noch nicht über mich, das Grab zu besuchen. Ich werde es aber in den nächsten Tagen nachholen.“
    „So ist es recht. Ihr wisst ja selbst, wie schnell getuschelt wird.“ Jane wischte sich einen Kuchenkrümel vom Mundwinkel. „Wisst Ihr schon, was Ihr nun tun werdet – immerhin seid Ihr jetzt Witwe, und dazu eine sehr junge. Vermutlich wird es an Verehrern nicht mangeln, und sowie eine angemessene Trauerzeit verstrichen ist, solltet Ihr wieder heiraten.“
    Entsetzt blickte Aline auf.
    „Wollt Ihr etwa für den Rest Eures Lebens alleine bleiben?“ Jane konnte die Reaktion ihres Gegenübers kaum fassen. „Wovon wollt Ihr leben, wenn kein Mann für Euch sorgt? Ich bin mir nicht sicher, ob Hector Euch viel vererbt hat außer dem Haus, aber ...“ Den Rest des Satzes ließ sie im Raum hängen, denn es wäre unhöflich der Witwe gegenüber gewesen, darauf anzuspielen, dass der Tote einen großen Teil seines Einkommens für Whisky, Bier und Schnaps ausgegeben hatte.
    Mit einem verlegenen Räuspern erhob sich Jane. „Entschuldigt meine Geschwätzigkeit. Es war sehr taktlos von mir, so kurz nach dem Ableben Eures Gatten von einer Wiederheirat zu reden.“ Sie wies auf das bereits halbleere Kuchenblech. „Lasst ihn nicht

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