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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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befürchtete, sich dann auf ihn zu stürzen und ihn anzuflehen, dass er bleiben solle.
    Versonnen betrachtete er ihren schmalen Rücken und tat, als bemerke er ihre zuckenden Schultern nicht. Seine Kehle war trocken, und so musste er mehrmals schlucken, bevor er sprechen konnte.
    „Passt gut auf Euch auf.“
    Sie versuchte zu lachen, doch es klang wie ein Schluchzen. „ Ich soll aufpassen? Diesen Rat benötigt Ihr wohl mehr als ich, da Ihr Euch sicher bald wieder auf einem Schlachtfeld befinden werdet.“ Noch immer drehte sie sich nicht um, stand mit dem Rücken zu Logan und knetete nervös an den Falter ihrer Schürze. „Ich muss nicht auf mich aufpassen, denn mir tut niemand etwas.“
    „Aber vielleicht rutscht Eurem Mann mal die Hand aus, das dürft Ihr Euch nicht gefallen lassen.“
    Ihr Blick war gesenkt, als sie entgegnete, dass viele Ehefrauen von ihren Männern geschlagen wurden, dafür sorgten sie dafür, dass die Frauen ein Dach über dem Kopf und genügend zu essen hatten.
    Logan war entschieden anderer Meinung, erwiderte jedoch nichts, denn Alines Leben ging ihn nichts an, würde ihn niemals etwas angehen. Sanft forderte er sie noch einmal auf zu gehen, und endlich setzte sie sich zögernd in Bewegung, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Logan sah nicht die Tränen, die über ihre Wangen rollten und auch nicht den schmerzhaften Ausdruck in ihrem Gesicht. Wie blind stolperte sie über den dunklen Hof, riss ungestüm die Hintertür auf und stürmte die Treppe hinauf. In der Schlafkammer warf sie sich schluchzend auf das Bett; diesen Luxus konnte sie sich allerdings nur erlauben, weil Hector noch unterwegs war.
    Sie glaubte, nie wieder aufhören könne zu weinen. Jetzt erst, da Logan weiterziehen wollte, wurde ihr endgültig bewusst, dass sie ihn liebte. Hatte sie sich anfangs eingeredet, dass sie aus Mitgefühl handelte, so wusste sie nun, dass er ihr Herz gestohlen hatte. Aber sie wusste auch, dass er ihr Herz nicht wollte, weil sie einem anderen Mann gehörte.
    Sie stand auf, als sie nur noch trocken schluchzen konnte, wusch sich das erhitzte Gesicht mit eiskaltem Wasser, löschte die Kerze und versuchte dann einzuschlafen.
    Doch sie war noch immer wach, als sie Hector irgendwann in der Nacht auf der Treppe lärmen hörte und flehte im Stillen, dass er sie in Ruhe lassen würde; stattdessen versuchte sie sich vorzustellen, wo sich Logan aufhielt. Befand er sich noch in der Scheune oder war er längst auf seiner einsamen Wanderung zu den Highlands?
    Glücklicherweise warf sich Hector nur ächzend auf seine Betthälfte und wälzte sich auf die Seite, wo er innerhalb weniger Sekunden einschlief.
    *
    Am nächsten Morgen konnte es Aline kaum erwarten, in die Scheune zu kommen. Mit der Ausrede, nicht mehr genügend Eier für das Frühstück zu haben, stahl sie sich aus dem Haus, doch Hector reagierte lediglich durch ein angedeutetes Kopfnicken, da er mit den Nachwirkungen des gestrig genossenen Alkohols zu kämpfen hatte.
    Klopfenden Herzens schob Aline das Scheunentor einen spaltbreit auf und spähte bangen Herzens in die dämmerige Scheune. Die Hühner gackerten aufgeregt, und Bobby wieherte in seiner Box verhalten – bedeutete Alines Erscheinen am Morgen doch stets, dass es Futter und frisches Wasser gab.
    Das Blut rauschte Aline in den Ohren, als sie den Eierkorb am Hühnerstall absetzte und dann langsam zur gegenüberliegenden Ecke hinüberging, die Augen fest auf den dortigen Heuhaufen geheftet.
    Die ganze Nacht über hatte sie sich gewünscht, dass Logan es sich anders überlegt hätte und noch geblieben wäre – doch wie es aussah, war die Scheune außer den Tieren leer.
    Leise rief Aline seinen Namen; erst einmal etwas zögernd, dann mehrere weitere Male, diesmal etwas lauter und eindringlicher. Doch es kam keine Antwort, und traurig sank Aline an jener Stelle die Knie, auf der Logan über eine Woche lang gelegen hatte. Die Wolldecke, die sie ihm gebracht hatte, war säuberlich zusammengelegt und der einzige Gegenstand, der von ihm zurück geblieben war.
    Zärtlich strich Aline über den rauen Stoff, dabei glaubte sie den männlichen Geruch des Schotten wahrzunehmen und den Ton seiner Stimme zu hören. Doch in Wahrheit war es nur der Sturm, der um die Scheune fegte, den Aline hörte.
    Sehnsüchtig blickte sie sich um, da sie etwas zu finden hoffte, das Logan gehörte und er vergessen hatte. Doch auch ein Stochern im Heu erwies sich als sinnlos ... er hatte alles mitgenommen, was er bei sich

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