Highlander und die Hure
nicht die gleiche Farbe hatten wie ihr Haupthaar, doch bevor er sie darauf ansprechen konnte, hatte sie auch schon das Tuch aufgehoben und hielt es vor sich, um notdürftig ihre Blöße zu bedecken.
„Oh, ich … ich bitte um Verzeihung“, stammelte er und hatte gar nichts mehr von dem selbstbewussten Mann, als der er gerade eben noch den Raum betreten hatte. „Ich habe dir Porridge und etwas Ale mitgebracht.“ Er stellte beides auf dem Tisch ab und drehte sich wieder zu ihr um. Sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt, und in ihren Augen entdeckte er etwas, das er dort nicht sehen wollte: einen Ausdruck von eindringlicher Furcht.
„Komm, ich helfe dir.“ Vorsichtig machte er einen Schritt auf sie zu und hielt ihr die Hand hin. „Auf dem Boden ist Wasser verschüttet, du könntest darauf ausrutschen.“ Sie zögerte nur einen winzigen Augenblick, dann ergriff sie seine Hand.
Gut. Dann war sie also nicht vor ihm so heftig erschrocken.
Auf einem Hocker lag ein zusammengefaltetes größeres Tuch, das Duncan an sich nahm, um es ihr über die Schultern zu legen. Er wollte Marian nicht bedeckt sehen, aber wenn seine Strategie erfolgreich war, dann würde in Kürze sein Körper das Einzige sein, was den ihren bedeckte. Doch zunächst einmal sollte sie sich in seiner Gegenwart behaglich fühlen, und wenn ein Stück Stoff um ihren Leib diesen Zweck erfüllte, dann sollte es eben so sein … jedenfalls für den Augenblick.
„Macht es dir etwas aus, wenn ich das Badewasser benutze?“, fragte er, nachdem sie das kleinere gegen das größere Handtuch getauscht hatte.
Ihr Blick wanderte zum Badezuber, dann sah sie Duncan von oben bis unten an, als versuche sie auszurechnen, ob er darin wohl Platz finden konnte. Ihr eindringlicher und schlichtweg neugieriger Blick brachte sein Blut in Wallung, das seinen Körper in heißen, erregenden Wellen durchströmte.
Plötzlich wandte Marian sich ab und griff nach dem Schälchen Porridge. Sie saß zwischen Bett und Badezuber in der Falle, während sich ihre frische Kleidung auf der anderen Seite des Zimmers befand. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als ihn anzusehen oder etwas zu essen – oder beides gleichzeitig zu tun.
„Der Zuber könnte zu klein für dich sein“, sagte sie schließlich, als sich ihre Blicke wieder trafen.
Ihm gingen verschiedene Erwiderungen durch den Kopf, doch jede davon vergaß er gleich wieder, bis ihm ein spitzbübischer Gedanke kam. Sie hatte völlig zutreffend erkannt, dass er in einer so kleinen Wanne keinen Platz finden konnte. Aber das musste ihn ja nicht davon abhalten, es zumindest zu versuchen. Er öffnete den Gürtel, ließ den wollenen Tartan zu Boden rutschen und bückte sich, um seine Stiefel auszuziehen.
Marian sah ihm nach wie vor nur ins Gesicht, während er einen weiteren Eimer mit heißem Wasser in den Zuber schüttete. Dann zog er sich das Hemd über den Kopf, warf es zur Seite und stieg in die winzige Wanne. Im Wasser blieb er stehen und versuchte gar nicht erst, seine erregte Männlichkeit vor ihren Blicken zu verbergen. Während sie ihn ansah, führte sie einen Löffel Porridge zum Mund.
Sie ins Bett zu locken, entpuppte sich als schwieriger als erwartet. Seine Anstrengungen bewirkten vor allem, dass sein Verlangen nach ihr wuchs, und er fürchtete, er könnte wieder über sie herfallen. Also drehte er sich um, sodass er ihr nun den Rücken zuwandte, dann begann er, mit einem kleinen Lappen Schultern, Arme und Brust zu waschen.
Marian nutzte die Gelegenheit, um zu ihrer Kleidung zu gelangen, da der Weg nun frei war. Nachdem sie vom Ale getrunken hatte, um das Porridge hinunterzuspülen, das ihr fast im Hals stecken geblieben wäre, als sie diesen großen, muskulösen, splitternackten und sehr erregten Mann vor sich stehen sah, stellte sie das Schälchen und den Becher auf dem Tisch ab. Sie hob das bis auf den Boden reichende Handtuch hoch, damit sie einen Fuß vor den anderen setzen konnte, und ging an Duncan vorbei zu ihrem Kleid. Allzu weit kam sie jedoch nicht, denn auf einmal sagte er ihren Namen. Als sie sich zu ihm umdrehte, sah sie, dass er ihr den nassen Lappen hinhielt, und sofort wusste sie, was er wollte.
Bei dem Gedanken, ihn mit dem Lappen abzuwaschen – und sei es nur seinen Rücken –, bekam sie vor Schreck einen trockenen Mund. Ihr Körper dagegen wurde von einer regelrechten Hitzewelle erfasst, während sie einen Schritt auf Duncan zumachte. Nach seiner Miene zu urteilen wussten sie beide, wohin
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