Highlander und die Hure
geöffnet wurde. Sie hatte Ciara zu sich ins Bett geholt und war gespannt darauf, was Duncan nun tun würde. Seine Schritte waren kaum wahrzunehmen, dann hörte sie den Stoff seiner Kleidung rascheln und merkte, wie er die Decke ein Stück weit hochhob und sich dann geräuschlos zu ihr ins Bett legte. Er drehte sich auf die Seite und drückte sich an ihren Rücken.
Noch immer trug er sein langes Hemd, sie trug ihr Unterkleid.
Als Marian ein Stück weit zu Ciara rutschen wollte, um ihm mehr Platz zu gewähren, legte er auf einmal den Arm um sie, damit sie nicht von ihm abrückte. Sie spürte, wie seine Wärme die dünnen Lagen Stoff zwischen ihnen durchdrang.
Und sie spürte an seiner Anspannung auch seine wachsende Erregung. Gebannt hielt sie den Atem an, während ihr Herz von einer Mischung aus Vorfreude und Enttäuschung erfüllt wurde. Es war sein Recht, sie zu nehmen, wann und wo er wollte, aber er hatte ihr sein Wort gegeben, und so wie es schien, war er im Begriff, dieses Wort zu brechen. Gerade wollte sie ihn daran erinnern, was er ihr versprochen hatte, da beugte er sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Schlaf jetzt.“
Sein Schnarchen verriet ihr, dass er selbst sich diese Aufforderung vor ihr zu Herzen genommen hatte, während sie noch immer hellwach war, umgeben von seiner Hitze, seinem männlichen Duft und seinem Arm. Da sie auf diese Weise zwischen ihm und Ciara praktisch in der Falle saß, versuchte Marian, sich von ihrer Nervosität zu befreien, indem sie auf seine gleichmäßigen Atemzüge lauschte. Es dauerte nicht lange, da wirkte seine Wärme besänftigend auf ihre schmerzenden Knochen, und genauso schnell hatte sie sich daran gewöhnt, in den Armen eines Mannes zu liegen. Marian spürte, wie der Schlaf sich wieder vorkämpfte, und sie gab ihre Gegenwehr auf.
Ja, so ließ sich die Nacht ganz gut verbringen.
Nein, so ließ sich die Nacht nun wirklich nicht verbringen.
Er konnte sich nicht rühren, weil er Marian an sich gedrückt hielt, und er fand auch keinen Schlaf. Duncan lag da und zwang sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen, während er alles tat, um nicht darüber nachzudenken, dass seine Hand auf ihrer verlockenden Brust lag und dass sich seine Männlichkeit zwischen ihre Schenkel drückte. Ihm entging nicht der Moment, als sie ihren Widerstand aufgab und in seiner Umarmung liegend fest einschlief.
Wären sie doch bloß allein!
Und nackt!
Hätte er ihr doch nicht sein Wort gegeben, nur weil er ihre verdammten Ängste hatte lindern wollen.
Das war auch der wahre Grund für jegliche Zurückhaltung von seiner Seite. Er würde gegen die Versuchung ankämpfen, die diese Frau für ihn verkörperte, weil er ein Mann war, der sein Wort hielt.
Obwohl es ihm so vorkam, als hätte er erst vor wenigen Momenten die Augen geschlossen, war mit einem Mal die Nacht um, denn die Sonne, die durch den Spalt zwischen den Fensterläden in das Gemach schien, verkündete den Anbruch des neuen Tages. Duncan konnte sich nun wieder rühren, also drehte er sich auf den Rücken und hob den Kopf. Marian lag inzwischen am anderen Ende des Bettes und hatte sich so zusammengerollt, dass er kaum etwas von ihrem Gesicht sehen konnte. Plötzlich fiel ihm auf, dass Ciara nicht neben ihr lag, und als er sich aufsetzte, um nach ihr zu suchen, entdeckte er sie neben dem Bett. Sie stand nur da und musterte ihn interessiert.
„Guten Morgen, Ciara“, flüsterte er, zeigte auf ihre Mutter und legte einen Finger an die Lippen, um dem Mädchen zu verstehen zu geben, keinen Lärm zu machen.
„Keine Angst“, entgegnete sie. „Wenn Mama schläft, dann kann sie nichts aufwecken.“
Er sah, dass ihre Spielsachen auf dem Boden verstreut lagen, und ihm wurde deutlich, dass Ciara seit dem Aufwachen dort ganz leise allein gespielt hatte. Rasch zog er den Hemdsaum über seine Oberschenkel, dann verließ er das Bett.
„Und was spielst du da?“, fragte er, während er seinen Plaid um die Hüften und über seine Schultern legte.
„Das schwarze Pferd jagt die anderen“, erklärte sie und zeigte ihm, wie eines der Holzpferde ein anderes verfolgte. „Tavis hat mir versprochen, dass er mir noch mehr macht.“
Ihr unschuldiges Lächeln war eine wunderbare Belohnung dafür, dass einer seiner Männer das kleine Holztier geschnitzt hatte. „Nur Pferde? Möchtest du keine anderen Tiere haben? Vielleicht eine Ziege oder ein Schwein?“ Duncan musste schlucken, da sich beim Anblick des Mädchens seine Kehle zuschnürte.
Warum
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