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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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dass sie nach Ciara suchen und sich um sie kümmern musste.

16. KAPITEL
    Duncan öffnete die Tür zu den Gemächern und musste lächeln. Jocelyn war unglaublich in ihrer Art, Dinge zu bewerkstelligen, selbst wenn sie dabei darauf achten musste, dass Connor nichts davon erfuhr. Innerhalb eines einzigen Tages hatte sie zusammen mit den anderen Frauen der Festung aus dieser Ansammlung von Lagerräumen ein Gemach geschaffen, in dem es neben einem Wohnraum für sie alle abgetrennte Zimmer gab. Auf diese Weise war das Mädchen gesondert untergebracht, während er und Marian sich ungestört zurückziehen konnten.
    Im Schein zahlreicher Kerzen konnte er Ciaras Sammlung an Holztieren erkennen, die mit jedem Tag noch ein wenig größer zu werden schien. So hatte sich zuletzt ein Reh zu dem Schaf, dem Schwein und dem Pferd gesellt, die alle auf einem kleinen Tisch in der Raummitte lagen. Auf einem Holztablett fanden sich die Reste einer kaum angerührten Mahlzeit.
    Zwei Türen waren nur angelehnt, und er ging zu der ersten, die in den kleineren Raum führte. Ciara lag in mehrere Decken eingewickelt auf einem erhöhten Bett und schlief fest. Zwar hätte er gern über ihr Haar gestrichen, doch er hielt sich zurück, da er fürchtete, er könnte sie dadurch aufwecken. Er lehnte die Tür wieder an und ging zum nächsten Zimmer.
    Leise öffnete er die Tür und entdeckte Marian im Bett; sie war im Sitzen eingeschlafen, und ihr Haupt war gegen das Brett am Kopfende gesunken. Ihr Haar war zum Zopf geflochten, ein paar rötlich-goldene Strähnen hatten sich gelöst und umrahmten ihr Gesicht. Diese Haarfarbe ließ ihre Haut etwas blasser wirken, aber sie machte sie zugleich auch um Jahre jünger. Die Decke, die sie wohl über sich gezogen hatte, war nun bis zu ihren Hüften nach unten gerutscht, sodass er ihren Körper klar und deutlich sehen konnte.
    Sie hatte hervorragende Arbeit darin geleistet, ihr wahres Aussehen vor ihm und vor jedem anderen zu verbergen. Die trostlosen, viel zu weiten Kleider, das schlammbraune Haar und die Art, wie sie sich in Gegenwart anderer Leute betrug, ergaben zusammen eine gelungene Tarnung. Als er sie nun betrachtete, wunderte er sich, wieso ihm ihre wahre Gestalt nie aufgefallen war. Plötzlich bewegte sie sich im Schlaf und schlug die Augen auf. „Duncan“, murmelte sie benommen. „Ich habe versucht wach zu bleiben, bis du kommst.“
    „Das macht doch nichts“, erwiderte er und schüttelte den Kopf. „Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir, Marian. Schlaf weiter.“
    Doch sie hörte nicht auf ihn, sondern rieb ihre Augen und streckte sich, woraufhin sein Körper verdammt noch mal genauso reagierte, wie er es erwartet hatte. Es war schon schlimm genug, dass sie so hinreißend aussah, aber jetzt saß sie auch noch vor ihm, nur bedeckt mit einem hauchdünnen Nachthemd.
    Obwohl sie sich nicht mehr gesprochen hatten, seit sie von dem Treffen mit Connor zurückgekommen war, ahnte er, dass zwischen den beiden irgendetwas vorgefallen sein musste. Im Flur war sie an ihm vorbeigelaufen, ohne von ihm Notiz zu nehmen, dann weiter durch den Saal und die Küche, bis sie den Kräutergarten erreicht hatte, wo sie sich auf die Knie sinken ließ und das Unkraut auszurupfen begann.
    Er folgte ihr nur, weil er sich davon überzeugen wollte, dass es ihr gut ging, blieb dann aber in ihrer Nähe, da er sich nicht sicher war, wie es um sie stand. Ihre Bewegungen erinnerten ihn an ein wildes Tier, das man in einen Käfig gesperrt hatte, ihre Finger krallten sich in die Erde und in das Gestrüpp, und eine halbe Stunde lang rupfte sie ohne Unterlass Unkraut aus. Dann schließlich kauerte sie da und wippte leicht vor und zurück, während sie die Augen zukniff.
    Das Ganze wiederholte sich einige Male, bis sie sich auf den Boden setzte und von den Pflanzen abließ. Gerade wollte er sich zu erkennen geben, da rief Jocelyn nach Marian. Connors Ehefrau bedeutete ihm mit einer hastigen Handbewegung zu gehen, was er dann auch tat, da er wusste, sie würde sich um Marian kümmern.
    Zum Abendessen war Marian nicht erschienen. Stattdessen hatte sie darum gebeten, dass man ihr und Ciara ein Tablett mit einigen Speisen auf ihr Zimmer brachte. Und nun saß sie dort im Bett und blickte ihn an, als wüsste sie genau, was er jetzt am liebsten von ihr hören wollte.
    „Hast du es dir so vorgestellt?“, fragte sie, doch er brauchte eine Weile, bis er begriff, dass sie damit die Einrichtung und Aufteilung der neuen Gemächer meinte,

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