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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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lösen. Aye, ein Jahr ist eine lange Zeit, um vorzugeben, dass wir beide aus freien Stücken zusammen sind, aber wenigstens weiß er, wann das Ende gekommen ist und wann er sich auf die Suche nach einer Braut seiner Wahl machen kann.“
    Connors Schweigen verunsicherte sie stärker als zuvor sein Lachen oder seine ernste Miene. Es steckte mehr dahinter, als sie ihm anvertraut hatte. Und vieles davon hätte sie ihm auch noch sagen können, ohne zu erwähnen, was Duncan in ihrer Hochzeitsnacht entdeckt hatte.
    „Und dann wirst du auch frei sein“, folgerte er leise. „War das von Anfang an deine Absicht? Hast du bei diesem Plan eine Rolle gespielt, von der Duncan nichts weiß?“ Seine Stimme klang sanft, doch die Absicht hinter seinen Worten war deutlich: Er wollte wissen, ob seinem Clan Gefahr drohte, damit er diese abwenden konnte.
    „Bevor er ins Dorf kam und mir half, hatte ich ihn noch nie gesehen“, sagte sie verbissen. Immer machte man ihr Vorwürfe, und nie war sie in der Lage, sich dagegen zu wehren, doch diesmal war sie nicht bereit, dies hinzunehmen. „Er war gut zu meiner Tochter, und als mein Bruder ihn in diese Falle gelockt hatte, überlegte ich mir die beste Lösung, um uns beide aus dieser misslichen Lage zu befreien.“
    „Ich musste das fragen, Marian.“
    „Er hat eine bessere Frau als mich verdient, Connor. Durch das Handfasting wird ihm wenigstens das möglich gemacht.“
    Sie dachte, er sei fertig, aber dann öffnete er die verschlossene Holztruhe und holte ein kleines Päckchen heraus. Er machte es auf und entnahm ein Blatt, das er glatt strich und ihr dann vorlegte. „Sagt dieses Angebot etwas darüber aus, wer wen verdient hat? Jedenfalls aus Sicht deines Bruders?“
    Warum hatte sie den Ehevertrag nicht erst gelesen, bevor sie ihn unterschrieb? Sie machte sich auf das Schlimmste gefasst, doch dann stellte sie fest, dass es sich nicht um den Vertrag handelte, sondern um eine Abschrift des Testaments ihres Vaters. Nichts auf der Welt hätte sie auf diese Zeilen vorbereiten können. Sie wusste, sie war als Erbin ihrer Eltern vorgesehen gewesen. Trotzdem hatte sie geglaubt, dies hätte sich in dem Moment geändert, als sie in Ungnade gefallen und weggeschickt worden war. Jetzt allerdings machten die Worte auf dem Pergament bis ins Detail deutlich, wie viel sie wert war … und das war eine ungeheure Summe. Gold, Land, sogar der Anspruch auf einen alten Titel, der ihr durch ihre Mutter zustand, und noch vieles mehr war dort Punkt für Punkt aufgeführt.
    All das würde ihr und ihrem Ehemann an dem Tag gehören, an dem ihr Handfasting in eine reguläre Ehe umgewandelt wurde. Und wenn es nicht dazu kam, konnte eine rechtmäßige Tochter immer noch alles erben.
    Oh, was hatte Iain nur für ein Netz aus Versuchung und Täuschung um sie beide gewoben! Erst gab er Duncan eine stattliche Summe als Mitgift, und dann hielt er ihm den Rest unter die Nase. Welcher Mann würde nicht alles haben wollen? Welcher Mann würde nicht zu allen notwendigen Maßnahmen greifen, um dafür zu sorgen, dass sie mit ihm eine ordentliche Ehe einging?
    Ein ehrbarer Mann würde es nicht machen, flüsterte ihr Herz.
    „Weiß er davon?“, fragte sie.
    „Er weiß von diesem Gold.“ Connor deutete auf die kleine Truhe, in der sich mehrere Beutel befanden. „Dieses Testament hat dein Bruder zu meinen Händen geschickt. Duncan hat es von mir nicht zu sehen bekommen.“
    Marian stand auf, da sie in diesem Augenblick nichts lieber wollte, als davonzulaufen. „Wirst du es ihm zeigen?“
    „Du kennst ihn nicht so gut wie ich, Marian, aber ich kann dir versichern, nicht einmal das könnte ihn in Versuchung führen, dich gegen deinen Willen an ihn zu binden.“
    Sie wandte sich zum Gehen, aber er hielt sie zurück, indem er eine Hand auf ihre Schulter legte. „Ich finde, du solltest es ihm sagen. Ich werde dieses Dokument hier verwahren, bis der Tag gekommen ist, an dem du ihm genug vertraust, um ihm davon zu erzählen.“
    Kaum hatte er sie losgelassen, lief sie hinaus. Er rief ihr noch nach, auf der Treppe vorsichtig zu sein, doch sie hörte nicht auf ihn. Wie sie es nach unten schaffte, konnte sie anschließend selbst nicht sagen, aber nur wenig später fand sie sich an dem Ort wieder, der ihr als einziger Ruhe spenden konnte. Ohne einen Gedanken an das geborgte Kleid zu verschwenden, kniete sie sich auf die feuchte Erde und begann, das Unkraut herauszureißen. Als die Abenddämmerung anbrach, fiel ihr auf einmal ein,

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