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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Versicherungsgesellschaft —
genau wissen, worum es sich handelt.“
    „Was geht das Sie an?“
    „Ich habe diese Seiten
abfotografiert. Mit meiner Sofortbild-Kamera.“
    „Sagen Sie endlich, was Sie von
mir wollen.“
    „Sie hören zu, Doktor! Klar?
Also, ich könnte die schönen Dinge an irgendeinen Hehler verkloppen. Damit
wären sie verschwunden. Oder ich wende mich an den Versicherer — in Ihrem Fall
an die Euro-Varia-LKSAB. Und biete dort alles an zum Rückkauf. Natürlich nicht
für den tatsächlichen Versicherungswert. Denn das wäre ja uninteressant für die
Euro-Varia. Sondern für den halben Preis. Der Versicherer würde also 50 Prozent
sparen, Ihnen hingegen müßte er den vollen Wert erstatten. Also ein gutes
Geschäft. Deshalb funktioniert solcher Kuhhandel meistens recht gut — ohne daß
die Polizei eingeschaltet wird. Kapiert?“
    Bachmüller schwieg. Aber sein
hektischer Schnorchelatem füllte die Leitung.
    „Sie sagen nichts, Doktor.“
    „Äh... ich...“ Bachmüller
sprach nicht weiter.
    „Was halten Sie von der Idee?
Soll ich dem Versicherer die ganze Beute anbieten? Alles, was ich mitgenommen
habe?“
    „Äh... vielleicht. Sie könnten
es aber auch mir anbieten.“ Diel lachte auf. „Dachte ich’s mir doch.“
    „Was dachten Sie?“
    „Daß Sie ein krummer Hund
sind.“
    „Heh, ich muß doch sehr bitten!

    „Ein ganz krummer Hund,
Doktorchen. Halten wir mal die Tatsachen fest: Aufgrund der von mir abfotografierten
Unterlagen haben Sie insgesamt 77 Wertstücke, einschließlich des Schmucks,
versichert. Zu einem Gesamtwert von... Moment!“
    Molnitzka öffnete die Tür etwas
weiter und reichte ihm Bachmüllers Hausrat-Versicherung.
    Es war eine Abschrift der Original-Akte.
Molnitzka war Versicherungs-Inspektor bei der Euro-Varia-LKSAB, zuständig für
die Stadt und umliegende Landkreise. Bei Molnitzka hatte Dr. Bachmüller alle
seine Versicherungen abgeschlossen: Lebens-, Sach-, Kranken-Versicherungen. Man
kannte sich seit Jahren. Die Hausrat-Versicherung war im Frühjahr aufgestockt
worden, denn der Arzt hatte seine Goldmünzen-Sammlung ergänzt und zwei
wertvolle Ringe erstanden für seine Frau.
    Molnitzka wußte also
genauestens, wo was zu holen war. Das in die Tat umzusetzen, war Diels Job.
    Freilich — beim Einbruch in
Bachmüllers Villa hatte er nichts abfotografiert. Wozu denn? Molnitzka besaß ja
die Unterlagen. Lediglich den Schreibtisch hatte Diel durchwühlt und die
Hausrat-Versicherung auch kurz in der Hand gehabt. Um glaubhaft zu machen, was
er jetzt behauptete.
    „Zu einem Gesamtwert von 645
000 DM“, sagte er. „Kohle satt, wie? Und die hohen Prämien dafür. Naja, jetzt
zahlt es sich aus. Hahahahah! Ich glaube, Sie merken, worauf ich hinaus will.“
    „Gar nichts merke ich. Gar
nichts.“
    „Nun. Von den 77 Wertstücken
habe ich leider nur 58 gefunden. 19 Schmuckstücke — die schönsten — fehlten:
die doppelreihige Smaragdkette, das Platinarmband mit Brillanten, die
tropfenförmigen Saphirohrgehänge, der zweikarätige Diamantring. Undsoweiter.
Undsoweiter. Allein diese Stücke machen über die Hälfte des Gesamtwertes aus.“
Diel räusperte sich. „Sie waren verreist, als ich Ihre tolle Villa beehrte.
Daher nehme ich an: Ihre Frau hatte den Schmuck bei sich.“
    „Das... ist richtig.“
    Diel lachte gehässig. „Aber nun
möchten Sie, daß ich Ihnen die Beute zum Rückkauf anbiete — und nicht der
Versicherungs-Gesellschaft.“
    „Weil... das... Ich meine, es
wäre einfacher.“
    „Wissen Sie, was ich glaube:
Bei der Euro-Varia-LKSAB haben Sie gelogen. Sie haben bestimmt angegeben, der
Einbrecher hätte alles mitgenommen. Alles. Damit man Ihnen den gesamten Wert
ersetzt — die ganzen 645 000 DM — , obwohl sich die 19 schönsten Schmuckstücke
noch in Ihrem Besitz befinden. Häh?“
    Der Arzt antwortete nicht.
    „Habe ich recht, Doktor?“
    „Nun, ich... sagte schon, Sie
könnten mir ja mein Eigentum anbieten.“
    „In was für einen Abgrund
blicke ich denn da? Sie haben also der Euro-Varia alles in Rechnung gestellt.
Das ist Versicherungsbetrug. Doktor, Sie sind ja kein bißchen besser als ich.“
    „Äh, nun, mir war da im ersten
Schreck ein Irrtum unterlaufen. Als ich die Verlustliste zusammenstellte, war
mir gar nicht bewußt, daß meine Frau diese 19 Schmuckstücke noch in ihrem
Bordcase hat.“
    „Hören Sie, wie ich kichere,
Doktor? Glauben Sie im Ernst, das würde man Ihnen glauben? Wenn Sie jetzt bei
der Euro-Varia antanzen und

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