Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
hatte gelacht, als dieser verdammte Reporter sie aufgenommen hatte. Sie schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht täusche ich mich. Aber ich habe ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Sie sind mit Ihrem Bruder hierhergekommen? Na ja, vielleicht fühlen Sie sich hier wohl. Sie können lachen, verstehen Sie? Aber wenn eine Frau nicht lachen kann, dann beginnt der Busch sie unterzukriegen. Kommt auf dumme Gedanken. Beginnt, Dinge zu sehen. Nein, ich habe keine Frau.«
    »Woher haben Sie dann diesen Hut?« Kaum waren diese Worte ausgesprochen, war Tessa schon über sich selbst schockiert. Sie waren einfach so hervorgesprudelt, wie es ihr allzu oft passierte. Sie waren taktlos und klangen wie ein schreckliches, komisches altes Lied, das ihr Vater immer summte. Sie sagte hastig: »Ich meine, er sieht aus, als hätte er einmal einer Frau gehört.«
    »Das ist wahr!« Er war völlig ungerührt und nahm seinen Hut ab, um ihn mit liebevollem Interesse zu betrachten. »Gehörte Mrs. Enderby, die hier gelebt hat, bis sie es satt hatte. Hat ihn auf der Veranda gelassen, als sie wegging. War schade, ihn wegzuwerfen, so habe ich ihn genommen. Aber Sie haben ein Recht darauf, denn Sie haben die Farm gekauft«, und er hätte ihn ihr auf den Kopf gesetzt, wäre sie nicht schnell aufgesprungen, um ihm noch etwas Tee anzubieten.
    »Aber nein. Nehmen Sie ihn. Er gehört Ihnen.«
    »Vielen Dank. Aber ich trage eigentlich fast nie einen Hut. Nur ein Tuch. Nehmen Sie ihn. Noch etwas Zucker?«
    Sie plauderten fröhlich, rauchten dabei, und sie erzählte ihm alles von der Hypothek und von Dons Übernahme der Farm. Sie erklärte ihm, daß er ihr Bruder sei und drei Jahre jünger. Er sah sie skeptisch an.
    »Und Sie sind gekommen, um für ihn den Haushalt zu führen? Kein richtiger Ort für eine einzelne Dame. Sie haben ein Hobby?«
    Darüber mußte Tessa einen Augenblick nachdenken, antwortete jedoch dann, daß sie kein Hobby habe, denn sie wollte sich nicht an ihre Malerei erinnern. Das war vorbei.
    »Sie schreiben kein Buch? Sind kein Künstler?«
    Entschlossen schüttelte Tessa den Kopf. Außerdem wären einige Kritiker bestimmt ihrer Meinung gewesen.
    »Gut. Komisch, wie manche Künstler sind. Man muß die Dinge sehen, die sie machen! Man glaubt, sie sind verrückt. Es ist noch nicht lange her, da war ein Ding in der Zeitung. Was war es noch? Ja, sie nannten es >Träume<. Ich würde verrückt werden, wenn ich so einen Traum hätte. Eine Kleckserei, die man sich kaum vorstellen kann. Und sie nannten es ein Meisterwerk.«
    Tessa hielt den Atem an. Würde er nun sagen »Und dort habe ich Ihr Foto gesehen?«
    Sie lenkte ihn von dem Thema ab, fest entschlossen, daß ihre Sünden ihr nicht hierher folgen sollten. Sie sagte: »Nein, ich schreibe nicht einmal Bücher, aber der Ort wäre nicht ungeeignet. So friedlich.«
    »Da ist so ein Bursche in Tana. Man sagt, er schreibt eins. Aber ich weiß nicht. Er ist wohl ziemlich nett. Bleibt ganz für sich, geht weg, wenn die Reisenden für die Ferien kommen. Da kann man ihm keinen Vorwurf machen. Wandert im Busch umher, warum, weiß ich nicht. Gut, daß Sie nicht Bücher schreiben oder malen. Ich mag gerne vernünftige Frauen.«
    Tessa akzeptierte das damit ausgesprochene Lob erfreut. Zum erstenmal dachte jemand, daß sie vernünftig sei. Um von dem gefährlichen Thema der Künstler abzulenken, fragte sie ihn, ob er selbst ein Hobby habe. Er versuchte gleich auszuweichen.
    »In gewisser Weise ja, aber es ist schwere Arbeit«, und dann interessierte er sich ganz offen und neugierig für ihre Habseligkeiten. »Ich sehe, Sie haben einen Transistor, natürlich kein Klavier. Die Leute haben das heute nicht mehr.«
    »Ich habe eines, aber ich habe es nicht mitgebracht. Im Augenblick ist es im Lager in der Stadt.«
    Sein Gesicht wurde lebhaft. »Spielen Sie es? Sie sind eine dieser Musiker?«
    »O nein. Ich spiele nicht sehr gut. Aber ich tue es sehr gerne. So, jetzt muß ich weitermachen. Wenn wir heute abend Betten zum Schlafen oder einen Tisch zum Essen oder überhaupt irgend etwas zu essen haben wollen, darf ich hier nicht länger herumsitzen. Aber kommen Sie noch einmal, um meinen Bruder kennenzulernen. Er sieht sich gerade das Vieh an.«
    Aber er ließ sie nicht allein. Er half ihr kräftig beim Auspacken, hob Kisten, öffnete Kästen, stellte die Möbel dorthin, wo sie nicht ständig darüber stolperte, schob — mit einem gemurmelten »dumme Affen« — das Bett weg, über das Tessa jedesmal hatte springen

Weitere Kostenlose Bücher