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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Fahrzeug langsam vorwärts bewegte. Es blieb ihr noch Zeit genug zu denken, daß sie eigentlich Edwards Geist dankbar sein sollte. Er machte ihr immer Mut.
    Aber war sie langsam genug gefahren? Ging es der Kuh gut? Vor allem, saß der Kopf noch immer fest? Es gelang ihr, verstohlen über ihre Schulter zu blicken, und sie sah, daß der schwere Körper aus dem Sumpf aufgetaucht war und nun festen Boden erreichte. Einen Augenblick später rief Don: »Gut.« Aufgeregt zog sie die Bremse, fiel fast von ihrem gefährlichen Hochsitz und brachte den Traktor mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung zum Stehen.
    Sofort war sie von Triumph erfüllt. Ihre erste Prüfung hatte sie bestanden, und die Kuh war glücklicherweise noch am Leben. Die Pionierinnen hatten ihr nichts voraus. Was Edward Hall betraf... Und Don hatte ihre Angst nicht geahnt. Sie hatte geholfen, das Leben eines Tieres zu retten. Ihr Herz fühlte sich zu der unglücklichen Kuh hingezogen, der man am Hals herumgezerrt hatte, die mit Schlamm bedeckt, jedoch vor einem grausamen Tod gerettet war. Sie sprang vom Traktor hinunter, um ihr zu helfen.. Das war ein Fehler, denn als Tessa plötzlich vor ihr auftauchte, kam wieder Leben in die Kuh. Zuerst hatte sie einfach dagestanden, offensichtlich betäubt, aber jetzt sah sie einen Feind vor sich, den sie wahrscheinlich für den Grund all ihres Mißgeschicks hielt. Sie stieß ein lautes Gebrüll aus, senkte ihren Kopf und bereitete den Angriff vor. Tessa war beleidigt. Das Tier, das sie gerettet hatte, schien nun ihren Untergang zu wollen. Don, der etwas weiter im Hintergrund stand, rief: »Spring auf den Traktor!« Sie drehte sich um, packte wild zu, griff daneben und sah jetzt die Kuh ganz nah vor sich. Sie stürzte auf die andere Seite des Traktors, dankbar, daß er so groß war. Die Kuh folgte, brüllte vor Wut und Enttäuschung. Eine Minute lang spielten die beiden verzweifelt Haschen um das Fahrzeug. Dann griff Don ein. Er schlug mit seinem großen Stock hart auf den Kopf des Tieres, es taumelte, blieb stehen, schwenkte seinen Kopf von einer Seite zur anderen, blickte sie bösartig an und schien dann zu überlegen, wen es von seinen beiden Feinden angreifen sollte. Dann kam es plötzlich und ohne Grund, wie es in der Natur dieser Tiere liegt, wieder zu sich, senkte seinen Kopf und begann, Gras zu fressen. Tessa ließ sich gegen das Traktorrad fallen und lachte hemmungslos.
    Don sagte: »Lieber Himmel, ich hätte dich warnen sollen. Sie reagieren immer so, wenn man sie herausholt — werden wahnsinnig und greifen alles an, was sich in ihrem Blickfeld befindet.«
    »Undankbares Biest — und dabei hatte ich fast einen Herzanfall, als ich sie rettete.«
    »Es war sehr mutig von dir. Wir hätten sie verlieren können, wenn sie noch eine weitere Nacht in diesem Sumpf verbracht hätte, und jedes Tier zählt.«
    Tessa lächelte, aber als er sagte: »Du fährst den Traktor nach Hause. Ich habe mein Pferd drüben an den Zaun gebunden«, widersprach sie. »Ich fahre ihn nicht einen Meter weiter. Diesen Abhang schaffe ich nie. So etwas hasse ich. Diese Traktoren machen immer Schwierigkeiten und bringen Leute um. Um ehrlich zu sein, Don, ich hatte nie zuvor einen gefahren.«
    »Dann hast du deine Sache wirklich gut gemacht. Aber du würdest es immer mit allem aufnehmen. Du warst doch nicht nervös, oder?«
    »Nervös? Ich war starr vor Schrecken. Ich habe einen Traktor nur einmal über einen Zaun gesehen, ich bin ihm noch nie näher als zehn Meter gekommen. Und sie sind gräßlich groß.«
    »Verdammt noch mal... Trotzdem, phantastisch von dir.«
    »Oh, das war gar nichts«, sagte Tessa stolz. »Warum schließlich nicht. Die meisten Frauen im Hinterland machen solche Dinge.«
    »Aber Künstler nicht.«
    »Ich werfe dir etwas an den Kopf, wenn du mich einen Künstler nennst. Ein für allemal, ich bin eine Hinterländlerin.«
    Nach dieser Erklärung war es natürlich ihr Los, sich ans Auspacken zu machen, sogar einige der Kisten zu öffnen. Wahrscheinlich würde sie auch die Teppiche legen müssen.
    Denn Don kehrte nicht zurück. Schon bald sollte sie erfahren, daß »ein Ritt über die Farm« von einer Stunde bis zu einem halben Tag dauern konnte. Plötzlich bekam sie Lust auf eine Tasse Tee. Gott sei Dank hatte sie einen Spirituskocher mitgebracht. Mit Spirituskochern kannte Tessa sich gut aus, denn als sie einmal den Wunsch gehabt hatte, allem zu entfliehen, hatte sie sich ein Häuschen an einem verlassenen Strand

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