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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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Brief ihres Bruders. Bei der Aussicht auf die Reise besserte sich ihre Stimmung ein wenig. Also gab sie sich besondere Mühe mit dem Mittagessen, legte ein sauberes Tischtuch auf und stellte eine Vase mit frischen Blumen auf den Tisch. Doch als Jan nach Hause kam, war er in Begleitung seines Cousins, der mit lauter Stimme das große Wort führte und Lottie mit lüsternen Blicken verfolgte.
    »Lottie, meine Liebe.« Zu lange ruhte seine Hand auf ihrer Schulter, bevor er sie ihren Rücken hinunter und über ihre Hüfte gleiten ließ. »Du siehst wirklich hinreißend aus.«
    Sie ging rasch auf Abstand. Vielleicht war es ja gut, dass er jetzt hier war, denn so konnte sie ihn sofort um einige Tage Urlaub bitten und ein Reisedatum festsetzen.
    »Hallo, Kobus. Schön, dass du gekommen bist. Ich habe gerade einen Brief von meinem Bruder in Johannesburg erhalten. Er lädt mich und Janni für ein paar Tage zu sich ein. Ich glaube, wir brauchen mal einen kleinen Tapetenwechsel. Es war nicht leicht, seit … seit die Sache zu Hause passiert ist.«
    Kobus runzelte die Stirn. »Urlaub? Tja, vielleicht gegen Ende des Jahres. Momentan kommt das nicht in Frage. Jan hat zu viel auf der Farm zu tun. Wir reden im November noch einmal darüber. Und jetzt hätte ich gern einen Whisky. Lottie, sei doch so nett und schenk mir einen ein.«
    Lottie antwortete nicht, sondern reichte ihrem Mann Sergios Brief. »Wir sollten versuchen hinzufliegen«, sagte sie leise. »Schließlich würden wir nicht lange weg sein.« Dann wandte sie sich wieder an Kobus. »Wenn Jan sich eine Woche oder zehn Tage freinehmen könnte, würde das schon genügen.«
    »Ich überlege es mir«, erwiderte Kobus. »Obwohl ich meinen Angestellten normalerweise nicht so kurzfristig Urlaub gebe. Nicht einmal, wenn sie zur Familie gehören.«
    »Er hat sich eine Pause wirklich verdient.« Lottie hatte Mühe, sich ihre Erbitterung nicht anmerken zu lassen. »Immerhin trauert er um seinen Sohn und hat seit zwei Jahren keinen freien Tag mehr gehabt. Rund um die Uhr schuftet er entweder auf der Farm oder ist mit deiner Bürgerwehr im Einsatz. Er hat Anrecht auf ein paar Urlaubstage.«
    Jan schenkte zwei große Gläser Whisky ein und reichte eines seinem Cousin. Lottie merkte seinen Augen an, dass es heute nicht sein erster war. Inzwischen hatte er sich angewöhnt, die Flaschen in Schränken und unter den Möbeln und wohl auch draußen in den Tabakfeldern zu verstecken.
    »Anrecht? Das ist für mich ein Fremdwort.« Kobus lächelte zwar, aber in seinem Blick lag kalte Wut. »Du vergisst, wie angespannt die Sicherheitslage ist. Heute Nachmittag findet wieder ein Einsatz statt. Ich weiß nicht, wie lange wir diesmal wegbleiben werden, denn es geht um eine große Sache. Wir haben neue Informationen bekommen und müssen sofort zuschlagen.« Er leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch. »Ich hole dich in einer Stunde ab, Jan. Sei bis dahin fertig.«
    Lottie folgte ihm zur Tür.
    »Moment mal«, sagte sie. »Wohin fahrt ihr diesmal? Wie lange wird er fort sein? Er ist zu alt für so etwas. Du hast doch sicher andere Männer, die du mitnehmen kannst. Schließlich hast du selbst gesagt, dass es auf der Farm so viel zu tun gibt. Warum kann er nicht hier bleiben und sich darum kümmern?«
    »Für diesen Einsatz brauche ich alle Männer. Wenn du ein bisschen nett zu mir bist, könnte ich es mir natürlich noch anders überlegen …« Erschrocken wich Lottie einen Schritt zurück.
    »Wie du willst. Dann hole ich ihn in einer Stunde ab. Jeder hier muss seine Pflicht tun, sonst ist er seinen Job los.«
    Jan war im Schlafzimmer und stopfte ein paar Kleidungsstücke in einen Rucksack. Dann ging er wortlos an Lottie vorbei in die Küche, wo er ein Gewehr, zwei Pistolen und Schachteln mit Munition aus dem Waffenschrank nahm. Während sie ihm dabei zusah, stieg das Elend der letzten beiden Jahre in ihr hoch.
    »Jan, bitte«, flehte sie mit zitternder Stimme. »Du musst Kobus klar machen, dass wir einen Urlaub brauchen. Ich kann nicht mehr, Janni! Ich muss hier weg. Außerdem erwartet Sergio unseren Besuch. Ich habe letzte Woche mit ihm telefoniert, und er sagt, er könnte im Süden Arbeit für dich finden, wenn du wirklich nicht zurück nach Langani willst. Du könntest auch zu einem Therapeuten gehen und mit dem Trinken aufhören. Lass uns von hier verschwinden, Janni, und eine Weile bei Sergio wohnen, damit wir unsere Zukunft planen können.«
    »Du hast mit Sergio über mich gesprochen? Du

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