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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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doch das Mädchen könnte den Erfolg gefährden, wenn sie hierher ziehen.«
    »Sie ist nur jung und sehr von sich eingenommen. Ich werde nicht zulassen, dass sie dir Kummer bereitet.« Molly wedelte mit dem Scheck unter seiner Nase herum. »Die zahlen gutes Geld, Joe, und Eliza erwähnte, dass sie dich vielleicht ihren Freunden empfehlen. Mir ist klar, dass du sie ein bisschen einschüchternd findest, aber wenn du dir stets klarmachst, dassdu hier die Verantwortung trägst, wird es schon werden. Wer weiß, in einem Jahr könnten wir einen vollen Hof haben.«
    Joe wollte ihren Enthusiasmus nicht dämpfen, daher behielt er seine Meinung für sich. »Ist die Post schon da? Ich warte auf die Zahlungsanweisung aus Hobart.«
    Molly griff in ihre Jackentasche. »Entschuldige, das hab ich in der Aufregung ganz vergessen. Nichts aus Hobart, aber eine Antwort aus England.«
    Er riss den Brief auf und überflog die Seite. Es dauerte nicht lange, aber der Inhalt ließ ihn erbleichen. Er musste sich setzen.
    »Was ist denn?«
    »Ärger«, sagte er kurz angebunden. »Ich wusste, dass ich diesem Carmichael nicht hätte trauen sollen.«
    »Aber das ergibt keinen Sinn«, flüsterte Molly, nachdem auch sie das Schreiben gelesen hatte und auf den Stuhl neben ihm sank.
    »Schlimmer noch, wir haben ein Pferd ohne Besitzer. Einen vielversprechenden Zweijährigen, den ich nicht ins Rennen schicken und nicht weiterverkaufen kann, bevor das nicht geklärt ist. Was zum Teufel soll ich denn jetzt machen?«
    »Wenigstens sind die Gebühren für die nächsten zwei Jahre im Voraus bezahlt, sodass wir nicht drauflegen müssen«, fuhr Molly ihn an. Sie schob den Brief wieder in den Umschlag. »Treib Carmichael auf und verlange eine Erklärung, dann schick ihr die Papiere und fordere sie in einem ernsten Anschreiben auf, ihre Spielchen einzustellen.«
    Joe nahm den Brief wieder an sich, der Gefahr lief, zerfetzt zu werden, und steckte ihn in die Tasche. Mit finsterer Miene starrte er in die Ferne. »Das mache ich, aber Carmichael scheint mir ein harter Brocken zu sein. Das alles ist verdächtig, Ma, und ich will herausfinden, was zum Teufel da los ist. Niemand hält mich ungestraft zum Narren.«

2
    D ie Männer aus der Gießerei fuhren fort, und in der Stille, die nach ihrem Aufbruch eintrat, bewunderte Lulu die Bronzestatue. Ocean Child stand auf einem schwarzen Marmorsockel, den Kopf erhoben, als würde er das Meer zu seinen Füßen riechen, mit kurzem Schweif und vom Salzwind zerzauster Mähne. Er war alles, was sie sich erhofft hatte, und obwohl sie wusste, dass es ihre beste Arbeit war, fragte sie sich ängstlich, ob sie Maurice und Clarice gefallen würde.
    »Sie ist sehr schön«, sagte Maurice, »aber ich denke mit Schrecken daran, was es dich gekostet hat, sie in Bronze gießen zu lassen.«
    »Bertie hat dafür gezahlt«, erklärte sie. »Er wird das Geld zurückbekommen, wenn er sie verkauft.«
    Maurice verzog verächtlich das hagere Gesicht. »Agenten sind Blutsauger. Denken immer zuerst an sich, kein Wunder, dass wir Künstler so arm sind.«
    »Das ist ungerecht«, schimpfte sie. »Bertie ist ein Wohltäter, kein Agent. Er verlangt keine Provision, wie du sehr wohl weißt, und ich hab das Glück, dass er es für angebracht hält, meine Arbeit zu unterstützen.«
    Maurice schnaubte und zog den Schal fester um seinen Hals. Immerhin war schon April, doch im Gartenhaus war es kalt, und sein Mantel war dafür einfach zu dünn. Er zog die knochigen Schultern hoch und steckte die großen Hände tief in die Taschen. Seine dunklen Augen betrachteten die Skulptur mit unverhohlener Bewunderung. »Ohne Zweifel hat er bereits einen Käufer ausfindig gemacht«, murmelte er. »Du warst schon immer sein Liebling.«
    Lulu war empört. Es war immer die gleiche Meckerei, und sie konnte es nicht mehr hören. Bertie Hathaway war zugegebenermaßen ziemlich einschüchternd, denn er war ein sehr reicher Mann, der es gewohnt war, seinen Willen durchzusetzen. Maurice’ Beziehung zu ihm war, gelinde gesagt, heikel, und sie hatte Maurice in Verdacht, dass er sie um Berties Unterstützung beneidete. Hinzu kam auch, dass Bertie bisher kein sonderliches Interesse an Maurice’ Werk bekundet hatte. »Er hat dir Platz in der Ausstellung im Juni eingeräumt«, rief sie ihm ins Gedächtnis.
    Er seufzte tief und verbarg seine lange Nase im Schal. »Das hätte er nicht, wenn du ihn nicht dazu überredet hättest.«
    Am liebsten hätte sie ihm gesagt, er solle sich nicht

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