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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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ihn noch einmal kurz rennen, damit ich sehen kann, wie er sich bewegt, und dann sattle ihn ab. Er hat genug für heute.«
    Er lehnte sich an den Zaun, den Hut in der Hand, das dunkle Haar von der Brise zerzaust, und sah zu, wie Pferd und Reiter über den Feldweg galoppierten. Child bewegte sich geschmeidig und schien begierig nach noch mehr Auslauf, doch unfertige Muskeln und Knochen im Wachstum brauchten Zeit und Geduld, ihr volles Potential auszubauen, und er hatte die tragischen Folgen gesehen, wenn andere Trainer ihre Tiere zu hart antrieben.
    Begeistert sah er zu, wie Bob das Pferd wendete und auf ihn zugaloppierte. Der Hals des Tieres war gestreckt, die Ohren aufgestellt, jedes Bein setzte sicher auf, während er die Brust weitete und über den Weg rannte. Joes Puls schlug schneller. Ocean Child war ein verdammt gutes Pferd, und wenn es am Ende sein Versprechen erfüllen würde, dann hätte Galway House vielleicht einen wahrhaften Gewinner.
    Der Morgen verging schnell, während ein jeder seiner üblichen Arbeit nachging, und Joe wollte sich schon den Geschäftsbüchern widmen, als er unterbrochen wurde. Seine Mutter trat ein. »Unsere Besucher sind da«, sagte sie außer Atem. »Ich wette, du hattest vergessen, dass sie kommen.«
    Das hatte Joe tatsächlich, doch sobald er bei den Pferden war, vergaß er fast alles andere. »Entschuldige«, murmelte er und klappte widerstrebend das Hauptbuch zu. Lächelnd fuhr er sich mit den Fingern durch die Haare. »Ich nehme an, du kannst dich nicht um sie kümmern, Ma? Ich habe heute Morgen viel zu tun.«
    Molly Reilly war klein und rundlich, stets emsig und trug einen Wust aus ziemlich wirren, ergrauenden Haaren spazieren. Nach dem Tod seines Vaters hatte sie sich bemüht, den Hof am Laufen zu halten, doch trotz ihrer Entschlossenheit und Energie war es ihr unmöglich gewesen. Er wusste, dass ihre Erleichterung über sein Überleben durch die Tatsache getrübt wurde, dass er den Umgang mit anderen Menschen nun extrem belastend fand.
    »Du kannst dich nicht ewig hier drinnen verstecken«, sagte sie mit einer Heftigkeit, die im Widerspruch zu der Besorgnis in ihren Augen stand. »Hier geht es ums Geschäft.«
    Er bemerkte ihr energisch vorgeschobenes Kinn und wusste, es hatte keinen Sinn, mit ihr zu streiten. Hoch über ihr aufragend nahm er seinen zerbeulten Hut vom Nagel an der Wand,setzte ihn mit einem Ruck auf und zog die Krempe tief herunter, damit sie die versehrte Seite seines Gesichts überschattete.
    »Wie sind sie?«, murmelte er, während er neben ihr herschlenderte.
    »Reich.«
    »Das ist schon mal ein guter Anfang.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Mutter hatte ihre eigene, liebenswerte Art, auf den Punkt zu kommen. »Sonst noch was?«
    »Sie haben zwei Pferde auf Len Simpsons Hof in Melbourne, aber sie haben sich mit ihm verkracht und wollen sie woanders unterstellen.«
    »Klingt, als könnten sie uns Ärger bereiten. Len ist eigentlich ein guter Kerl.«
    »Genau meine Meinung, aber wir können es uns nicht leisten, wählerisch zu sein.«
    Joe kannte sie zur Genüge, die Geschichten von schwierigen Besitzern und ihre hohen, manchmal nicht zu erfüllenden Erwartungen an ihre Pferde. Anscheinend waren sie desto unangenehmer, je mehr Geld sie hatten. Er zupfte an seiner Hutkrempe und wappnete sich für die Begegnung. Seine Mutter hatte recht, sie brauchten das Geld.
    Der protzige schwarze Wagen stand in der Auffahrt, die verchromten Scheinwerfer und das Trittbrett funkelten in der Sonne. Joe betrachtete die beiden Menschen, die auf der Veranda warteten. Der Mann war in Tweed gekleidet und hatte eine Zigarre zwischen den Zähnen. Die junge Frau hatte sich gegen den kühlen Wind in Pelz gehüllt, und Joe fiel nur das Wort »glanzvoll« ein, um sie zu beschreiben.
    »Alan Frobisher«, sagte der Mann und schüttelte ihm die Hand, »und das ist meine Tochter Eliza.«
    Joe warf einen kurzen Blick auf die junge Frau, die ihn mit unverhohlener Neugier betrachtete. Er schlug die Augen nieder, als er kurz die kühle, schlanke Hand schüttelte, trat dannzurück und zerrte hastig an seinem Hut. Er war sich ihrer fortwährenden Neugier bewusst, während sie zu den Stallungen zurückgingen, und so verunsichert, dass er verstummte. Seine Mutter hatte derlei Probleme nicht und zwitscherte auf ihrem Weg über den Hof wie ein Spatz.
    Sie hatten alles inspiziert und standen jetzt am Weidezaun. Joe entspannte sich allmählich, als die Frau zum Haus ging und er mit Alan

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