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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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feuchten Untergrund gedrückt. Einige würden auch geknickt sein.«
    »Sehr gut. Nichts als gesunder Menschenverstand, stimmt’s?«
    »Ja. Und was ergibt sich daraus?«
    »Daraus ergibt sich, daß wir zurück gehen. Es sieht nicht so aus, als ob der Weg hier in den letzten Wochen benutzt worden ist. Die Männer sind woanders langgegangen.«
    Wir gingen auf der eigenen Spur zur Hütte zurück. Es war kurz nach zwei Uhr, als wir ankamen. Maskwa und ich setzten uns auf den Steg, und ich trank noch ein Bier.
    »Das ist ein wunderschöner See«, sagte ich. »Ein Jammer, daß wir ihn so kennenlernen mußten.«
    »Sie müssen ein treuer Freund sein«, sagte er. »Sie sind den ganzen Weg bis hier gekommen.«
    »Vinnie würde das auch für mich tun.«
    »Haben Sie einen Bruder, Alex?«
    »Nein, Maskwa, den habe ich nicht.«
    Er nickte und sah auf den See. »Ich hatte zwei. Beide sind nicht mehr.«
    »Was ist mit Ihrem Sohn? Guys Vater.«
    Er warf einen kleinen Stein ins Wasser.
    »Schon gut. Es geht mich nichts an.«
    »Er ist auch nicht mehr. Er hat sich umgebracht.«
    »Das tut mir leid.«
    Er schüttelte den Kopf und warf einen weiteren Stein ins Wasser. »Er hat seinen Frieden gefunden.«
    Wir blieben auf dem Steg sitzen. Die Sonne wanderte nach Westen, und die Schatten wurden länger. Es wurde drei Uhr und später. Es war fast halb vier, als Vinnie und Guy endlich kamen.
    »Was habt ihr gefunden?« fragte Maskwa.
    »Jede Menge Bärenspuren«, sagte Guy.
    »Eine richtige Bärenautobahn«, sagte Vinnie. Trotz der kalten Luft schwitzte er.
    »Es gab auch Abdrücke von Stiefeln«, sagte Guy. »So weit wir das sagen können, wirkten sie ziemlich frisch. Aber der Pfad teilte sich. Sogar mehrmals. Da könnten vier oder fünf verschiedene Wege sein.«
    »Und an dieser einen Stelle …« sagte Vinnie.
    »Ja, jede Menge Stiefelabdrücke auf einem Haufen. Schwer zu sagen, was sich da abgespielt hat.«
    »Vielleicht ein Trupp Männer, der da rumgestanden ist?« sagte Maskwa. »Vielleicht haben sie auf einen gewartet.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Guy. »Einige der Abdrücke waren ungleichmäßig.« Er stellte sein Bein so, daß sein Gewicht größtenteils auf der Innenseite seines Fußes lag. »Etwa so.«
    »Wir haben nicht mehr lange Tageslicht«, sagte Maskwa. »Ich glaube, wir sollten zurückfliegen. Morgen können wir Funkgeräte mitbringen und noch mehr Lebensmittel. Dann suchen wir wieder. Wir können sogar das Gebiet überfliegen, wenn wir wollen.«
    »Ich kann hier nicht weg«, sagte Vinnie. »Ich möchte hier übernachten.«
    »Das ist nicht erforderlich«, sagte Maskwa. »Wir kommen morgen wieder.«
    »Sie haben genug Essen dabei«, sagte Vinnie. »Wenn Sie so gut sind und etwas davon dalassen, schlafe ich hier in der Hütte.«
    »Vinnie«, sagte ich, »ich halte das nicht für eine gute Idee.«
    »Ich muß das tun, Alex. Tom ist hier gewesen. Er hat hier geschlafen. Ich spüre das. Wenn ich hier bin, könnte mir das helfen, ihn zu finden.«
    »Wenn du die Nacht hier verbringen willst«, sagte ich, »tu ich das auch.«
    »Ich auch«, sagte Guy.
    »Du bleibst nicht hier«, erklärte ihm Maskwa. »Du kommst mit mir nach Hause und hilfst mir bei den Vorbereitungen für morgen. Hol zwei von den Schlafsäcken aus dem Flieger. Und zwei Taschenlampen.«
    Guy widersetzte sich noch ein wenig, aber irgendwann gab er nach und stieg ins Flugzeug, um für uns die Sachen zu holen. Vinnie bedankte sich mehrfach für alles, was er getan hatte.
    »Wir werden Ihren Bruder finden«, sagte Maskwa noch als letztes, bevor er ging. »Das verspreche ich Ihnen.«
    Wir standen da und sahen zu, wie das Flugzeug abhob. Als es über den Bäumen war, bog es ab und beschrieb eine Runde über uns; dann flog es nach Süden. Wir konnten das Dröhnen der Maschine noch hören, nachdem sie schon lange verschwunden war.
    Vinnie begann um die Lichtung herumzugehen und Äste zu sammeln. Die Bäume drängten sich auf allen Seiten dicht heran, und das Wasser des Sees lag nur Schritte entfernt. Er war so klein, der Platz mit der Hütte, ein winziger Fleck in einer riesigen Wildnis.
    »Was machst du da?« fragte ich.
    »Ein Feuer.«
    Ich half ihm, eine tipiförmige Holzpyramide zu errichten. Er legte einige Stück Birkenrinde in die Mitte und zündete sie mit einem Streichholz an. Sofort stand sie in Flammen.
    »Der beste Feueranzünder überhaupt«, sagte Vinnie. »Die brennt sogar, wenn sie feucht ist.«
    »Ich werde es mir merken.«
    Eine Stunde später ging

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