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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Brieftaschen?« fragte ich. »Wieso waren die in dem Kombi?«
    »Vielleicht haben sie sie hier in der Hütte gelassen«, sagte Vinnie. »Als Gannon hierhin gekommen ist, hat er sie gefunden. Vielleicht hat Maskwa recht, Alex. Hier ist etwas passiert, und die Leute vom Jagdhaus wollen es unter den Teppich kehren.«
    Maskwa ging zu Vinnie und packte ihn an den Schultern. »Wir sehen nach«, sagte er. »Das verspreche ich Ihnen. Aber wir sollten nicht in Panik geraten. Wir können hier nicht rumlaufen wie die Hühner.«
    »Ich weiß.«
    »Wir essen erst was, okay? Dann sehen wir weiter.«
    Maskwa schickte Guy zum Flugzeug, um den großen Sack und die Kühlkiste zu holen. Dann setzte er sich auf den Steg und holte zwei große Salamis und einen Laib Brot heraus.
    »Grandpère, wie viel Essen hast du denn eingepackt?« sagte Guy.
    »Ich hatte da eine Eingebung. Irgendwas hat mir gesagt, daß wir einen ganzen Tag hier draußen sein würden.«
    Wir setzten uns alle auf den Steg und aßen. Maskwa reichte mir eins der kalten Molsons aus der Kühlkiste. Die Sonne kam durch und schien auf die Oberfläche des Sees; und schon war es viel wärmer, als das Thermometer zeigen mochte. Unter anderen Umständen wäre das ein verdammt schöner Tag gewesen.
    Ich mußte immer an den Kombi denken, den man einfach in den Wald gefahren hatte. Es schien mir zu weit hergeholt, daß sie ihn dort versteckt hatten, um aus der Sache raus zu sein. Die ganze Sache wirkte plötzlich falsch, von Kopf bis Fuß. Die wirkliche Antwort war vielleicht ganz einfach. Das ist sie fast immer.
    »Du und Vinnie, ihr könnt zusammen losgehen«, sagte Maskwa, als wir fertig waren. »Alex kommt mit mir.« Er sah auf seine Uhr. »Um drei sollten wir uns hier wieder treffen. Die Tage werden schon kürzer – etwas später nur und wir haben nicht mehr genug Tageslicht für den Rückflug.«
    Vinnie und Guy wählten den Pfad, der von der Hütte aus nach Norden führte. Der andere Weg folgte der Ausbuchtung des Sees, bevor er sich nach Westen wandte. Die Kiefern standen dicht genug, um das Sonnenlicht zu schlucken. Maskwa ging voran.
    »Wenn sie sich verlaufen haben,« sagte ich, »können sie meilenweit entfernt sein. Wie können wir sie finden?«
    »Das können wir nicht«, sagte er. »Aber wir können den Weg finden, den sie genommen haben. Ein Mann kann nicht durch die Wälder laufen, ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.«
    Ich folgte ihm tiefer und tiefer in die Wälder. Immer wieder schien der Pfad zu verschwinden, aber Maskwa zögerte nie. Er ging einfach weiter, und prompt tauchte der Pfad wieder auf. »Sie sehen doch alle diese Spuren«, sagte er.
    »Was ist das?«
    »Sehen Sie genau hin. Dann sagen Sie es mir.«
    Die Eindrücke waren etwa zwölf Zentimeter breit, mit fünf klar erkennbaren Zehenabdrücken und kleinen Rillen im Boden, wo sich wohl die Nägel eingegraben hatten. Sie erschienen immer paarweise, ein Abdruck direkt vor dem anderen.
    »Bären?«
    »Ja, Schwarzbären. Sehen Sie, wie sie gehen? Der Hinterlauf tritt fast genau in die Spur des Vorderlaufs.«
    »Hier gibt es aber jede Menge Spuren.«
    »Am Abstand kann man erkennen, wie schnell sie gegangen sind. Man kann sogar sehen, ob das Tier hinkt.«
    »Sehen Sie denn auch irgendwelche Spuren von Menschen hier in der Gegend?«
    »Natürlich. Sie nicht?«
    »Tut mir leid. Ich bin darin nicht besonders gut.«
    »Sie müssen nur hinsehen. Ich meine, wirklich hinsehen . Kommen Sie.«
    Er trat an den Rad des Pfades und ging in die Knie. Ich bückte mich neben ihm.
    »Sie müssen schon ganz nach unten«, sagte er. Die Position kannte ich nur allzu gut. Die meisten Catcher beim Baseball kauern so hinterm Plate, einige hundert Mal pro Tag, bis sie mit dem Spielen aufhören. Und dann gehen sie nie wieder in die Hocke, wenn sie es vermeiden können.
    »Sehen Sie genau hier?« Er wischte einige Kiefernnadeln weg. »Hier ist ein Stiefelabdruck. Was verrät er Ihnen?«
    »Sieht wie Größe Fünfundvierzig aus.«
    »Was noch?«
    »Ich würde sagen, er ist nicht sonderlich neu.«
    »Warum würden Sie das sagen?«
    »Nun, zum einen ist da die Tatsache, daß wir keine Spur mitten auf dem Pfad sehen. Da sind nur Bärenspuren. Das heißt, die Bären waren später hier.«
    »Okay, was noch?«
    »Die Kiefernnadeln. Es braucht schon etwas Zeit, bis die Nadeln fallen und die Spur bedecken.«
    »Könnte der Mann nicht auf die Nadeln getreten sein?«
    Ich sah genauer hin. »Wenn das der Fall war, wären die Nadeln in den

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