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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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gut.«
    »Okay denn.«
    »Ich bin froh, daß ich dazu gehöre.«
    »Ich auch«, sagte ich. »Jetzt halt dich geschlossen und schlaf.«
    Er brachte sich in Schlafposition und sagte Gute Nacht. Ich lauschte noch eine Weile auf die Fledermäuse und dachte darüber nach, was er gesagt hatte.
    Er hat recht, dachte ich. Vinnie durchschaut mich völlig.
    Endlich schlief ich, vielleicht eine, vielleicht zwei Stunden. Dann war ich plötzlich wieder wach. Da war ein anderes Geräusch im Raum, lauter als die Fledermäuse.
    »Vinnie, was ist das?«
    Ich hörte, wie er sich aufsetzte. Seine Lampe ging an und blendete mich.
    »Das ist im anderen Zimmer«, sagte er.
    Wir waren zur selben Zeit aus den Betten. Als er den Strahl seiner Lampe auf die vordere Wand richtete, sahen wir ein riesiges Gesicht, das uns durch das Fenster ansah.
    »Los da! Raus hier!« schrie Vinnie. Er ging in den vorderen Raum und schlug zwei Töpfe aneinander.
    »Das war ein riesiger Bär«, sagte er. »Hast du den gesehen?«
    »Und ob ich den gesehen habe, Vinnie.«
    Vinnie stieß die Vordertür auf und trat auf die Veranda. Ich folgte ihm. Wir konnten den Bären durchs Unterholz brechen hören.
    »Alex«, sagte Vinnie, den Kopf zurückgelegt. »Sieh doch.«
    Ich blickte zum Himmel auf. Der Viertelmond war hinter den Bäumen untergegangen. Die Wolken waren verschwunden. Es war hier oben so dunkel, so weit von jeglichem anderen Licht. Da waren nur die Sterne, jeder Stern am Himmel, der riesige Strom der Milchstraße über uns ausgeschüttet.
    Ich stand da mit meinem Freund und betrachtete den Himmel.
    Bis das Geräusch kam. Ein einsamer, unmenschlicher Ton, weit, weit in der Ferne. Ein anderer gesellte sich dazu. Dann noch einer. Der Ton schwoll an und fiel ab, verebbte und setzte neu an.
    »Was zum Teufel ist das, Vinnie?«
    »Ich denke, das sind weitere Bären, Alex. Schwarzbären.«
    »Schwarzbären? Von welchem Planeten?«
    »Psst, hör doch.«
    Da standen wir unter den Sternen und lauschten dem Heulen der Bären. Und wenn ich eine Million Jahre alt würde, den Klang würde ich niemals vergessen.

Kapitel 12
    Es geht doch nichts über das Aufwachen in einer kalten, dreckigen Hütte, hundert Meilen entfernt von allem, ohne fließendes Wasser und mit nichts zu essen als Salami und Brot.
    Als ich hinüber sah, war Vinnies Schlafsack leer. Ich setzte mich in meiner Koje auf und fühlte die Steife in meinem Hals, in den Schultern, am Rücken. Danach hörte ich auf zu zählen.
    Ich stand auf und zog die Schuhe an. Auf dem Propangasherd stand ein Topf mit Wasser. Es fing gerade an zu kochen. Eines der Vorderfenster lag auf dem Boden. Der riesige Bär hatte es einfach nach innen gedrückt.
    Als ich nach draußen ging, sah ich Vinnie auf dem Steg. Er war niedergekniet und wusch sich das Gesicht mit Wasser aus dem See. Sein Hemd hatte er ausgezogen, was mich nicht gestört hätte, wäre es nicht um die null Grad gewesen. »Morgen«, sagte ich. »Darf ich auch ans Waschbecken?«
    »Es ist ziemlich kalt.«
    »Ich denke, ich behalte meine Sachen an. Das hilft vielleicht.«
    »Ganz wie du willst.«
    »Dein Wasser kocht da drinnen.« Ich kniete mich hin und hätte fast im See gelegen.
    »Ich lasse es eine Weile kochen«, sagte er. »Es ist aus dem See. Ich habe etwas Pulverkaffee gefunden.«
    »Das ist jetzt wirklich Musik in meinen Ohren.« Ich spritzte mir Wasser ins Gesicht. Zehn Sekunden reichten, daß mir die Hände schmerzten, um dann gefühllos zu werden.
    Wir saßen auf der Veranda und verzehrten unser Frühstück mit Salamibroten und heißem Schnellkaffee. Wir sahen zu, wie der Nebel über den See driftete.
    »Letzte Nacht habe ich Tom gesehen«, sagte Vinnie. »Im Traum. Er wollte mir etwas mitteilen, aber ich konnte nicht verstehen, was er sagte.«
    »Sah es so aus, als ob er Probleme hätte?«
    »Nein, überhaupt nicht. Er war glücklicher, als ich ihn seit langem gesehen habe. Er hat gelacht.«
    »Wann denkst du, daß Guy und Maskwa ankommen?«
    »Ich denke, daß sie schon losgeflogen sind. Wie lange haben wir gestern für den Flug gebraucht? Etwa eine Stunde?«
    »Ich denke schon, ja.«
    »Dann müßten sie bald hier sein.«
    »Sie reißen sich ja fast ein Bein aus, um uns zu helfen.«
    »Das überrascht mich nicht«, meinte er. »Das ist für sie ganz selbstverständlich.«
    »Weil sie Indianer sind und all das.«
    Er sah mich an. »Nein, weil sie gute Menschen sind.«
    »Okay«, sagte ich, »kein Widerspruch.«
    Wir warteten noch fast eine Stunde. Die

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