Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten
irgendwo in ihr zusammen. Die Gesichtszüge des Königs
wurden weicher, er lächelte, er ergriff mit den Händen ihre
Schenkel und hielt sie mit einem harten Griff fest, bis der Vulkan
zur Eruption kam… und die Lava rann heiß und dick hinunter in
die zweiunddreißig Matratzen. Ihr Körper war wie ein Nadelkis
sen.
Was nachher geschah, davon hatte sie kein klares Bild. Jemand
half ihr mit dem roten Samtkleid, jemand gab ihr drei Gold
reichstaler, und jemand muß ihr auf den Schloßhof hinausgehol
fen haben. Aber von Prinz Avig sah sie keinen Schimmer. Der
König schlief wie ein zufriedengestelltes Kind.
Unterdessen war die Prozession der Jungfrauen im Thronsaal
weitergegangen. Die Königin stellte dem Prinzen vier verführeri
sche Schönheiten vor, aber ohne Resultat. Die erste hatte feuer
gefährlich rotes Haar und hieß Gudmunda. Sie hatte bereits
Proben ihres Mutes bewiesen, indem sie ganz resolut Prinz Avigs
Füße geküßt hatte. Darauf hatte sie Prinz Avigs Hand in den
Ausschnitt ihres Kleides geführt, aber er hatte sie sofort zurück
gezogen, als ob ihr Busen, ihr praller, verführerischer Busen mit
einem tödlichen Gift versehen sei. Armer Prinz Avig! Die Köni
gin küßte ihren Sprößling bekümmert auf die Wange und fertigte
die rothaarige Schönheit kurz ab.
Aber Gudmunda wollte die Hoffnung auf das halbe König
reich nicht so leicht aufgeben. Sie stampfte mit dem Fuß auf und
zog direkt vor dem Prinzen ihre moosgrüne Toilette aus. »Weißt
du, was man mit einem Mädchen macht?« rief sie mit flammen
den, grün-blau-schwarzen Augen. »Hast du denn keine Ahnung,
wie man dieses Werkzeug anwendet? Du hast vielleicht über
haupt keines. Bist du ein Sexkrüppel oder nicht? Das muß end
lich festgestellt werden.«
Prinz Avig legte automatisch seine Hände in Verteidigungs
stellung vor seinen Hosenlatz.
»Hat deine liebe Mutter dich nicht darüber aufgeklärt, wie
man ein Mädchen liebt?«
Und mitten vor dem Hof zog sie ihr Spitzenneglige aus und
stand, vor Erniedrigung fauchend, nackt da.
Da geschah etwas Eigentümliches mit Prinz Avig. Er stürzte
zu der Königin hin und verbarg sein Antlitz in ihrem Schoß.
»Ich will nicht, Mutter!« stöhnte er. »Ich will nicht! Nimm das
Mädchen weg, liebe Mama! Ich will sie nicht sehen!«
Die Königin winkte Gudmunda irritiert mit der Hand zu, aber
Gudmunda trällerte ein populäres Volkslied und begann mit den
Hüften zu wiegen, die Arme trotzig in die Seiten gestemmt. Zwei
Schloßwächter hoben Gudmunda in die Höhe und trugen sie auf
den Schloßhof hinaus, wo sie ordnungsgemäß von der königli
chen Leibgarde vergewaltigt wurde. Blitzschnell und ohne stö
rende Zwischenfälle stellten sechs gutgewachsene Gardisten
unter freiem Himmel das liebeskranke Mädchen zufrieden. Das
war eine großartige Szene. Der alte Stallknecht Sven, der im
Begriff war, Pferde im südlichen Schloßhof zu striegeln, sah, wie
die nackte Jungfrau mehrere Male in die Luft geworfen wurde,
und hörte die Gardisten jubeln. Das Mädchen weinte weder,
noch rief es um Hilfe, Sven grinste mit Kautabak im Mund und
genoß diese lebensbejahende, lustige Orgie. Er dachte dabei in
royalistischer Sorge: »Wenn bloß unser Prinz Avig etwas Ähnli
ches tun könnte…! Armer, alter König! Er muß sich ja zu guter
Letzt völlig erschöpfen auf Grund seiner Überbürdung durch all
die charmanten Jungfrauen, die er zu ficken hat. Sogar die Köni
gin sah in der letzten Zeit etwas müde aus. Sie hatte wohl auch
Kummer, die Ärmste!
Wenn Prinz Avig mein Sohn wäre, so weiß ich nicht, was ich
mit ihm machen würde«, setzte der Stallknecht Sven seine tief
schürfenden Grübeleien fort und klopfte seine Pfeife auf dem
Boden des Schloßhofs aus.
»Aber daß ich etwas machen würde, weiß ich ganz bestimmt!
Und es ist höchste Zeit, daß jemand in der Sache etwas unter
nimmt. So kann und darf es doch nicht länger weitergehen, wenn
das Land einen Erben bekommen soll. Die Königin sollte es als
ihre Pflicht betrachten…«
Die Morgensitzung war noch nicht vorbei. Als nächste Kan
didatinnen kamen die Schwestern Flinka, Spinka und Linka an
die Reihe. Sie sollten einen erotischen Tanz zur Ehre des Prinzen
vorführen. Sie waren für ihre Tanzkunst weit über die Grenzen
des Landes bekannt, und der Hof erwartete mit Spannung ihre
künstlerischen Darbietungen. Flinka begann mit den Kastagnet
ten zu klappern, Spinka schlug eine Volte und enthüllte dabei
unter ihrem langen
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