Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten
zeigte auf den geraden, schwach wiegenden Schwanz.
Die Mutter legte vorsichtig ihre kühlen Hände auf seine heiße
Männlichkeit, und diese erzitterte in leichter Verzückung bei der
ersten Berührung.
»Es ist bloß ein wenig Massage notwendig, dann wird der
Schmerz bedeutend nachlassen«, sagte die Königin sachlich.
»Komm und leg dich neben mich, dann geht es bequemer.«
Der Prinz folgte dieser Ermahnung, und die Königin massier
te mit bedeutender Übung und Erfahrung. Als sie merkte, wie ihr
Sohn ihre Behandlung genoß, bekam sie plötzlich eine Idee. Der
König hatte ihr Nachtlager seit vielen Monaten schon nicht mehr
besucht, denn er verausgabte alle seine Kräfte bei den Jungfrau
en, die ins Schloß kamen, um seinen Sohn zu verführen. Die
Königin lag oft warm und erwartungsvoll in ihrem Bett und
wartete – vergeblich. Nun hatte sie eine ausgezeichnete Gelegen
heit. Hier stand ihr eigener Sohn vor ihr, mit einem prächtigen
Ständer und einer rührenden Unschuld.
»Leg dich ganz nahe neben Mama«, sagte sie zärtlich, und der
Prinz tat es und umarmte seine Mama, mit der er sich viel intimer
verbunden fühlte als der königliche Gemahl. Die Mutter war sehr
vorsichtig, nicht so voreilig und erschreckend wie alle anderen
Frauen, die er getroffen hatte. Sie massierte die Stelle, die
schmerzte und gleichzeitig angenehm kribbelte. Sie verbarg sie in
einem Nest, in einem feuchten und weichen Nest irgendwo unter
dem Laken. Er bewegte sich automatisch vor und zurück, und
seine Mutter stöhnte vor Wohlbehagen. War es das, war es so?
Aber nein, das wäre allzu einfach. Oder ist das Ganze eine so
einfache Sache, bloß ein bißchen hin- und herrutschen? Er
drängte tiefer und tiefer in das Nest hinein, und es schien kein
Ende zu nehmen.
Er sank immer tiefer in den Schoß, aus dem er einmal ge
kommen war. Er fühlte sich dabei sowohl geborgen wie beglückt
und befreit, und der Schmerz verschwand wie durch Zauberei zu
derselben Zeit, als es in dem Nest zu zucken begann, unwider
stehlich und hastig, und er tanzte durch einen Birkenwald in
blendendem Sonnenschein.
Aber mit dem königlichen Papa sah es schlimmer aus. Seine
liebeshungrigen drei Nymphen gaben sich nicht zufrieden, bis er
jede von ihnen zweimal befriedigt hatte. Als Flinka versuchte,
den königlichen Schwanz ein siebentes Mal zum Stehen zu brin
gen, schlummerte der alte König an einem Herzschlag friedlich
ein. Gott segne ihn! Es gab nichts, was man noch für ihn hätte
tun können. Er war endgültig am Ende angelangt. Aber er starb
mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Flinka, Spinka und
Linka stürzten entsetzt aus dem Schwitzbad heraus und riefen in
den Korridor: »Der König ist tot! Tot ist der König! Der König
ist im Schwitzbad gestorben!«
Der Hofpoet ging vor dem Thronsaal auf und ab und hielt ein
philosophierendes Selbstgespräch, als er die nackten Schönheiten
erblickte, die atemlos ihre traurige Botschaft hervorstießen. »Er
starb wenigstens in bester Gesellschaft«, dachte der Hofpoet und
lächelte lyrisch inspiriert. »Drei nackte Nymphen!«
»In einem Schwitzbad, so heiß,
mit einem König in Schweiß,
drei liebliche Jungfrauen lagen,
zwei waren gut,
aber die dritte machte den letzten Fick
(mit des Königs allerbestem Stück).
Beim Hinein und Heraus
ging der Atem aus
dem verehrtesten Mann im Reiche!«
Der Hofpoet lächelte verstohlen und betrachtete die drei rei
zenden Mörderinnen.
Die Trauerbotschaft erreichte die Königin, gerade als sie mit
ihrem Sohn in den Armen dalag.
Das Begräbnis wurde drei Tage später angeordnet, und es
herrschte große Trauer im ganzen Land. Riesige Menschenscha
ren kamen aus allen Teilen des Reiches zu der Trauerzeremonie
für den geliebten König. An der Spitze der düsteren Prozession
schritt Prinz Avig mit seiner Mutter, hinter ihnen folgte der Hof
und die Freunde des Königs genau nach Rangordnung.
Während des ergreifenden Gottesdienstes fiel Prinz Avigs
Blick auf ein puppenhaftes, kleines Wesen in enganliegender
schwarzer Kleidung. Prinz Avig hatte das junge Wesen vorher
nie gesehen, und er konnte während des ganzen Gottesdienstes
kein Auge von ihm lassen. Das Wesen sang die Psalmen mit
gesenkten Blicken, und in den dichten, schwarzen Augenwim
pern blitzte es hin und wieder auf, wenn eine Träne aus ihren
klarblauen Augen kullerte und über die süßen, weichen Wangen
rollte. Der Prinz war vollkommen hingerissen. Es war etwas ganz
Neues um
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