Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten
in ständiger Bewegung, wie ein Schmet
terling, es war eine Hand, die wußte, wie es gemacht wurde.
»Nein, sehen Sie mir in die Augen.«
Gleichzeitig wurden ihre Griffe etwas nachdrücklicher und
länger, sie näherte ihr Gesicht dem seinen und umarmte ihn mit
ihrem Blick. Es sauste in seinem Kopf, ihm war, als fülle sich
sein ganzes Gehirn mit Licht, er sah und sah, er vermochte nicht
einmal mit den Augen zu zwinkern, die Tränen liefen an seinen
Wangen herunter. Sie hielt ihn mit dem Licht ihrer Augen gefan
gen, und gleichzeitig arbeiteten ihre gesegneten Hände, mal
langsam, mal schnell, es war, als flatterten Tauben zwischen
seinen Beinen.
Sie lächelte abermals.
»Jetzt kommt es«, sagte sie leise, »ich merke, daß es unterwegs
ist. Es war so komisch, als ich es dem Onkel machte und es dann
kam; das erste Mal war ich ganz unvorbereitet, ich bekam alles
ins Gesicht, in die Augen, da war mir so sonderbar zumute, mir
war matt in den Knien, ganz schwindelig, ich hatte Lust, mit mir
selber auch irgendwas zu machen. Später brachte er es mir bei, er
führte meine Hand und zeigte es mir ganz genau, aber ich fand es
am allerbesten, wenn er es bei mir machte und ich gleichzeitig bei
ihm.«
Sie unterbrach ihre Tätigkeit nicht eine Sekunde, obwohl der
Pfarrer seine Mühe hatte, den Reißverschluß aufzukriegen. Sie
hob seelenruhig den Hintern, damit er ihr die Hosen ‘runterzie
hen konnte. Er sah ihr unentwegt in die Augen, er fühlte jetzt
auch, daß es unterwegs war, so nahe dem Ziel war er am ganzen
Tag noch nicht gewesen… dunkel kupfern war das Haar zwi
schen ihren Beinen, und es wuchs auf die zierlichste Weise in
einem breiten Streifen, der die Leiste unbedeckt ließ. Er wandte
den Blick von ihren Augen ab. Sie sahen beide zu, wie seine
Hand sich näherte und die Finger dort unten eindrangen und
aufwärts glitten.
»Warten Sie einen Augenblick mit mir«, flüsterte er, »Sie müs
sen mich erst einholen. Halten Sie inne, aber ich muß Ihnen in
die Augen sehen!«
Wieder hielt sie ihn in überirdischer Seligkeit gefangen. Er
merkte, wie die kleine Bohne unter seinem Finger schwoll.
»Jetzt können Sie bei mir weitermachen… oh, Ihre Augen…«
Sie nahm ihre Tätigkeit wieder auf. Doch ach, die Unterbre
chung war fatal gewesen, oder vielleicht war Miss Eileen auch mit
ihrem eigenen Genuß beschäftigt. Die Griffe und Bewegungen
waren genau die gleichen wie vorher, aber der Funke fehlte. Der
Pfarrer merkte das sofort und resignierte. »Also hat es auch
diesmal nicht sein sollen.« Wie in Gedanken befreite er sich aus
ihren Händen und legte sie vorsichtig auf den Rücken, ohne sie
mit seiner Hand zu verlassen. Er öffnete sie voll und ganz, ihr
Unterleib begann zu leben, ihre Augen verschleierten sich, ihre
Wangen erröteten. Einmal versuchte sie – ernsthaft? – sich los
zumachen, aber er hielt sie fest, und bald war sie völlig hilflos.
»Darling, darling, darling«, flüsterte sie, »jetzt kocht mein klei
ner Kessel…«
»Bitte machen Sie die Augen nicht zu. Ich möchte Ihre Augen
sehen, wenn es kommt.«
»Darling… you’re so nice to me… so nice!«
Wie schnell es bei ihr kam, nach einem einzigen kurzen Stoß!
Danach wandte sie sich ab, sie weinte.
»Sie schämt sich«, sagte Mutter Maria voller Mitleid. »Ich
glaube, sie ist noch unschuldig.«
Sie half Miss Eileen beim Anziehen und trocknete ihr die Au
gen. Miss Eileen wollte den Pfarrer, der ratlos im Bett saß, nicht
ansehen. Er war der Lösung seines Problems so fern wie nur je,
obwohl er ihr eben so nahe gewesen war. Er schüttelte den Kopf.
War das eine Heimsuchung Gottes oder des Teufels, oder war es
bloß ein gewöhnliches Alltagspech? Und wer sollte diese Frauen
zimmer begreifen? Und es hämmerte schlimmer als je in seinen
Eiern. Er überlegte, ob er nicht den Doktor holen und sich ein
paar Schlaftabletten verschreiben lassen sollte, um sich dann den
Teufel um den Rest zu scheren; aber gleichzeitig mußte er sich
selbst gestehen, daß er trotzdem – noch immer! – neugierig
darauf war zu sehen, wie es ausgehen würde, wenn er sich wach
hielt und den Kampf fortsetzte.
Mutter Maria nahm Miss Eileen mit hinaus in die Küche, wo
Sylfidia auf ihrem Stuhl saß und schlief und ein stiller, weiblicher
Friede herrschte. Miss Eileen bekam ein Glas magenstärkenden
Schlehenschnaps; sie mußte husten und lächelte wieder. Dann
wachte Sylfidia auf und zweifelte an ihrem eigenen Verstand, weil
sie mitten am
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