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Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Titel: Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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hellichten Tage eingeschlafen war.
»Wir leisten uns ein Gläschen«, sagte Mutter Maria, »so wie
wir geschuftet haben. Still!«
Auf der Treppe hörte man ein deutliches Trippeln und Trap
peln. Sie fingen an zu kichern, zu lachen, und sie lachten immer
lauter. Sie genehmigten sich mehrere Gläser, die Sorgen ver
schwanden, und der Lebensmut stieg.
»Jetzt bin ich wieder guter Laune«, sagte Miss Eileen. »Eigent
lich ist es ja nur angenehm, ich verstehe selbst nicht, warum ich
mich hinterher immer schäme.«
»Er hätte dir die Jungfernschaft nehmen sollen«, meinte Maria.
»Dazu ist es wohl nicht zu spät«, erwiderte sie tapfer.
»Denkt an Enno, den Schuft«, sagte Sylfidia, »ich war erst
zwölf, er hat mich betrogen, dieser Schuft. Auf einer Bank im
Klubhaus! Es heißt immer, das täte weh, aber mir hat es nicht im
geringsten weh getan, es machte bloß ›plupp‹, und mir war ein
bißchen komisch im Kopf. Seitdem habe ich ihn nicht mehr
gesehen, diesen Betrüger. Er ist zur See gegangen.«
Daraufhin bewilligten sie sich ein Glas.
Man sagte dem Küster nach, er könnte den Geruch einer of
fenen Flasche quer durch ganz Firdusa riechen. Als Bestätigung
dafür trat er in die Küche ein – ohne anzuklopfen, genau so
beschwipst wie vorhin, er war ein Meister darin, sich an der
Grenze zu halten. Aber jetzt wurde ihm trotzdem etwas schwin
delig im Kopf, als er drei Damen um die Flasche herum sah, die
glänzend auf dem Tisch stand. Er hatte erwartet, den Pfarrer
anzutreffen.
»Komm nur her, sei nicht so schüchtern, du sollst auch ein
Glas haben, armes Küsterlein!«
Das waren Sylfidias Worte. Sie konnte gar nicht aufhören zu
kichern.
»Komm, setz dich auf meinen Schoß, und gib mir einen safti
gen Kuß, Kleiner!«
Er wurde rot, die Nase sah auf einmal ganz rosa aus mitten im
Gesicht. Er wandte sich an Mutter Maria und sagte, es sei gut,
daß er sie treffe, er mache sich Sorgen wegen des Pfarrers. Ob sie
wisse, daß er krank sei, vielleicht könne sie ihm sogar helfen?
»Gewiß«, sagte Mutter Maria. »Wir werden ihn gleich verge
waltigen. Trink erst mal ein Glas, wie das Mädchen sagt.«
Ja, um der guten Sache willen gern, aber er wollte jedenfalls
wissen, was dem Pfarrer fehle. Er wehrte sich verzweifelt gegen
Sylfidia, die von Schnaps immer so albern wurde. Jetzt bestand
sie darauf, ihn zu herzen und zu küssen, sie drückte seinen Kopf
an ihren üppigen Busen und nannte ihn ihren kleinen süßen
Mann. Dann erfuhr er das phantastische Geheimnis; tiefernst
setzte er sich an den Tisch und goß sich noch ein Glas ein. Er
sagte, das verstehe er, das sei eine Angelegenheit, die die ganze
Stadt angehe. Er bedauere, daß er selbst kein Frauenzimmer sei
(inzwischen selbst etwas lüstern geworden, begann er, Sylfidia zu
befühlen). Und er schenkte sich ein weiteres Glas ein und
wünschte ihnen viel Glück. Miss Eileen fragte, ob sie ihn bei
Gelegenheit malen dürfe. Sylfidia schlug vor, sie sollten erst ihn
und hinterher den Pfarrer vergewaltigen. Das Küsterlein gönnte
sich ein letztes Glas und war der Meinung, daß das Leben sich –
selbst für einen armen Küster – erfreulich gestalte. »Ein Glas in
der rechten Hand und die linke überall sonst!«
»Wenn es Ihnen, meine Damen, gelungen ist«, sagte er feier
lich, »möchte ich Sie bitten, draußen auf der Terrasse mit einem
weißen Tuch zu winken; das kann ich vom Kirchturm aus sehen,
und dann fange ich an zu läuten. Versprechen Sie mir das, meine
Damen, dann wird der alte Küster nicht versagen, so war ich hier
vor Ihnen sitze!«
Sylfidia befühlte sein Glied. Aber damit war nicht viel los!
»Der steht nur morgens, wenn ich pissen muß«, erläuterte er
mit einer ausladenden Geste. »Wenn Sylfidia mich morgen zur
rechten Zeit besuchen will, dann stehe ich gern zu Diensten!«
»Hat man nicht das eine Problem, dann muß man sich mit
dem andern herumschlagen«, sagte Mutter Maria. »Wir müssen
eben den Pfarrer heute und den Küster morgen in Behandlung
nehmen…«
Und gerade in diesem Augenblick kam der Pfarrer in die Kü
che hinaus.
Er sah total erledigt aus. Eine hektische Röte färbte seine
Wangen, der Hals war voller blauer Saugstellen und Bisse, ja
ganzer halbmondförmiger Zahnreihen. Das Haar hing in nassen
Strähnen, die Augen waren ausdruckslos wie alte Gummiballons;
und vorn am Schlafrock zeichnete sich der ewig stehende
Schwanz nur allzu deutlich ab.
»Mutter Maria«, sagte er mit schwacher Stimme, »ich

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