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Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Titel: Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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halte es
nicht länger aus. Mein Zimmer war voller wahnsinniger Frauen
zimmer, die von allen Seiten ihr Glück mit mir versuchten: von
vorne und von hinten, liegend, sitzend, stehend und gehend, von
oben und von unten. Da waren welche, deren Spezialität darin
bestand, einem die Beine um den Hals zu legen und zuzudrük
ken, bis ich dachte, mir läuft das Rückenmark aus. Eine stand in
der Brücke, eine andere schwor, das allerbeste sei es, ein Mäd
chen zu ficken, das unbeweglich wie ein Andreaskreuz daliegt,
eine steckte mir ihre Zunge in den Hintern, eine andre wollte
selbst in den Arsch gevögelt werden, eine wollte mich schlagen,
eine wollte Prügel haben. Ich habe die Schnauze in einem Loch
gehabt und den Schwanz in einem andern und beide Hände voll
von Brüsten und Popos und weiß der Teufel, was die Weiber
sonst noch haben. Jemand träufelte mir Kölnisch Wasser auf
meinen Sack, verdammt, wie das brannte und kühlte! Zwei spiel
ten Mädchen und Junge, zwei spielten Mädchen und Mädchen,
eine spielte Reitpferd…
Ich habe einen ganz neuen Eindruck vom Familienleben in
Firdusa bekommen… und wißt ihr, wer die tollsten waren? Der
Verein ehemaliger Konfirmandinnen – und ich habe geglaubt, die
seien alle noch unschuldig! Die hoben ihre weißen Röcke hoch
und zogen ihre weißen Hosen ‘runter und streiften ihre weißen
Strümpfe ab mit einer Routine, die von langer Übung zeugte. Ihr
hättet sie lachen hören sollen, als sie sahen, wie geniert ich war.
Hübsch waren sie auch, wie die Sünde selbst, und sie wußten, wie
sie ‘rangehen sollten. Überall im ganzen Zimmer lagen wir her
um, es ist alles völlig besudelt – Mutter Maria, es sieht säuisch
aus! Und nichts hilft, ich gebe es auf, ich rufe den Doktor an und
bitte um Schlaftabletten. Wir werden die Vesper heute streichen
müssen, Herr Küster.«
Der Küster mußte sich mit einem weiteren Glas stärken.
»Warum hast du mir nicht die Jungfernschaft genommen?«
fragte Miss Eileen.
Der Pfarrer starrte sie mit den Augen eines Ertrinkenden an.
Die Knochen schmolzen in seinem Körper… mit einer gewalti
gen Kraftanstrengung riß er sich von ihr los. Er setzte sich nie
der. Die barmherzigen Samariterinnen reichten ihm ein Glas
Schlehenschnaps; nie hatte er geahnt, daß er derart gut schmeck
te.
Auch die gute Sylfidia schien auf irgend etwas zu warten.
»Nein«, sagte er, »nein, nein, Sylfidia, du bist sehr schön, du
bist das schönste Mädchen, das ich je… aber nicht jetzt – nicht
jetzt…«
»Ist sie dir nicht schön genug?« fragte Miss Eileen. »Du hast
keinen Malerblick. Haha, du wagst mir nicht in die Augen zu
sehen!«
»Donnerwetter, wie schnell sich die Flasche geleert hat. Hol
noch ‘ne Flasche, Sylfidia, wenn du schon mal auf den Beinen
bist. Das lindert.«
Miss Eileen erhob sich, unsicher, aber unerschütterlich ent
schlossen. Und siehe, sie setzte sich auf des Pfarrers Schoß,
schlang die Arme um seinen Hals und sah dem Ärmsten gerade
in die Augen. Sie torpedierte ihn, sie küßte ihn mitten auf den
Mund, sie wagte es sogar, ihre Zunge in seinen Mund zu stecken.
»Ich gehe ‘rauf in den Kirchturm«, verkündete der Küster.
»Und warte. Ja, das bißchen, was noch in der Flasche ist, das
kann ich auch ebensogut mitnehmen.«
Und damit ging er, gerade und sicher; aber um Sylfidia machte
er einen großen Bogen.
»Wir kommen morgen!«
Er schluckte nur, dann war er zur Tür hinaus.
Sylfidia schloß ab.
Da saß Miss Eileen auf dem Schoß des Pfarrers, da stand
Mutter Maria, und dort Sylfidia mit der Flasche in der Hand. Es
war ganz still, nur die Küchenuhr tickte. Mutter Maria und Sylfi
dia betrachteten das Zifferblatt, als verkünde es eine wichtige
Botschaft.
»Ich glaube, die Stunde hat geschlagen«, sagte Mutter Maria.
»Ist der Fußboden sauber?«
»Natürlich ist der sauber!«
»Ich denke, ihr könnt auf seinem Schlafrock liegen, es schadet
bestimmt nicht, wenn die Unterlage ein bißchen hart ist.«
»Du riechst und schmeckst schlecht, nach Schnaps und alten,
widerwärtigen Zigaretten«, erklärte der Pfarrer. »Dein Haar riecht
nach muffigem Tabakrauch. Und was hast du für Klamotten an,
wann hast du die Bluse das letztemal gewaschen? Und sag mal,
habe ich da nicht eben einen häßlichen gelben Pißfleck auf dei
nen Hosen gesehen? Bist du ein Mensch oder ein Schwein?«
»Dann weich mich doch ein«, erwiderte Miss Eileen hochmü
tig. »Bürste mich und schrubbe mich und wirf meine alte

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