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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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frei.
    Dann ging er mit schlaksigen Schritten voraus, vorbei an der Wohnungstür, die ins übrige Gebäude führte, nach hinten, wo er sein Ein-Zimmer-Appartement bewohnte. In dem Raum standen ein Bett, dem er vermutlich gerade entstiegen war, ein Esszimmer-Tisch und ein Küchenblock. Abseits der Terrassentür, die geöffnet war, befand sich eine Arbeitsecke, ein Tisch mit Bildschirm.
    Autenrieter bot den Gästen Platz auf rustikalen Stühlen an. Häberle war der bedächtige Gang des Mannes aufgefallen. Irgendwie, so dachte er sich, ganz ungewöhnlich für jemanden dieses Alters.
    »Sie wollen von mir etwas wissen …?«,begann er.
    »Ja, reine Routine«, beruhigte Häberle und lächelte, »es geht um den Mord am Himmelsfelsen, Sie haben sicher davon gehört …?«
    Der Angesprochene wurde blass. »Gehört, ja, natürlich. Aber was hab’ ich damit zu tun?«
    »Das wollen wir klären«, hakte Linkohr ein, »denn es deutet einiges darauf hin, dass Sie uns vielleicht weiterhelfen könnten.«
    Autenrieter wirkte nervös. »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Um es kurz zu machen«, sagte Häberle und kam mit dem bulligen Oberkörper nach vorne, »Sie haben den Ermordeten gekannt.«
    Der junge Mann schwieg für einen kurzen Moment. Häberle sah, wie sich auf seiner Stirn Schweißperlen bildeten. Die Kriminalisten warteten gespannt auf eine Antwort.
    »Ich weiß zwar nicht, wie Sie darauf kommen, aber es stimmt, ja, ich hab’ Gerald gekannt.«
    »Aus der Disco?«, fragte Linkohr.
    »Ja, klar, halb Geislingen geht doch nach Ulm rauf, das ist doch bekannt.«
    »Und?«,fuhr Häberle fort, »wie gut haben Sie ihn gekannt, ich meine, war’s nur deshalb, weil er der Chef dort war?«
    »Ja, im Prinzip ja«, der Mann wirkte jetzt gelöster, »ich war regelmäßig Gast dort.«
    »Mehr nicht?«
    Autenrieter zögerte kurz. »Nein, was soll schon gewesen sein?«
    »Wir wundern uns ein bisschen …«, sagte Linkohr und lehnte sich zurück.
    »Ja, Herr Autenrieter, wir wundern uns halt, dass die Beziehungen zwischen Ihnen und Herrn Fronbauer vermutlich doch ein bisschen mehr waren, als jene zwischen Gast und Wirt.«
    Autenrieter verengte die Augenbrauen. »Wie meinen Sie das?«
    »Nun«, machte Linkohr weiter, »im Handy von Herrn Fronbauer waren zwei Nummern gespeichert, die uns zu Ihnen führen.«
    Autenrieter wurde noch blasser.
    »Und jetzt passen Sie auf«, machte Häberle weiter: »Die eine war die Nummer ihrer Arbeitsstelle, nämlich von der Wetterstation, und die andere war ihre Handynummer. Was sagen Sie nun?«
    Autenrieter schluckte. »Da gibt es eine ganz normale Erklärung«, sagte er schließlich.
    »Wir sind gespannt«, erwiderte Häberle und verschränkte die Arme vor seinem Bauch.
    »Ich hab’ ihn mal gebeten, er solle mir Bescheid sagen, wenn besondere Bands bei ihm auftreten, da hat er wohl die Nummern notiert«, erklärte er und schien sich wieder gefasst zu haben.
    »Das klingt logisch«, meinte Linkohr, um dann hinzuzufügen: »Aber wenn Fronbauer die Nummer eines jeden normalen Gastes, der so etwas wollte, in sein Handy einprogrammiert hätte, wäre sein Speicher wohl bald voll gewesen.«
    »Ich war immerhin Stammgast …«
    »Herr Autenrieter«, erwiderte Häberle nun mit etwas drohendem Unterton, »wir denken, es wäre sinnvoll und für Sie am allerbesten, die Wahrheit zu sagen. Es geht um Mord.«
    Der Mann schwitzte stärker und spielte nervös mit den Fingern. »Aber ich bitte Sie«, sagte er mit Empörung in der Stimme, »ich sag’ es so, wie es ist.«
    »Dann hätten wir gerne noch etwas anderes gewusst«, schaltete sich Linkohr wieder ein. »Warum sind Sie gestern früh zu spät zur Arbeit gekommen?«
    »Zu spät?«,griff Autenrieter die Frage auf, jetzt fast schon verängstigt, »wieso zu spät?«
    »Das fragen wir Sie«, bekräftigte Häberle, »Sie sind zehn Minuten zu spät gekommen, ganz entgegen Ihrer Gepflogenheit. Am Morgen des Mordes. Wo sind Sie gewesen?«
    »Ich…« Er stockte, »ich hab’ verschlafen, schlichtweg verschlafen, hier drin, allein.«
    »Wie dumm für Sie«, stellte Häberle fest.
    Autenrieter schwieg.
    »Was fahren Sie eigentlich für einen Wagen?«,wechselte Linkohr das Thema.
    »Einen BMW…«, sagte Autenrieter abwesend, »warum?«
    »Farbe?«, fragte Häberle.
    »Schwarz«, antwortete Autenrieter.
    »Und wie kommen Sie zur Station hoch, mit dem Auto?«,wollte Linkohr wissen.
    »Oder mit dem Fahrrad?«,ergänzte Häberle.
    Autenrieter schien zusehends verwirrt zu werden.

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