Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
Vom Netzwerk:
du jetzt bald der Boss im ›High-Noon‹?«
    »Ja, ich denke schon, aber ich glaub’, ich bin nicht der geborene Disco-King.« Fronbauer lächelte und spürte, wie auch Susann seine zarten Berührungen genoss.
    »Warum denn nicht?«, fragte sie, »Du bist der Chef und die anderen tanzen nach deiner Pfeife.«
    »Ich hab’ meinen eigenen Job«, wurde Fronbauer jetzt wieder etwas geschäftlicher, »ich kann das doch nicht nebenher managen.«
    »Klar kannst du. Hast du dich noch nicht umgesehen?«
    »Doch, ich war gestern Abend kurz dort, wollte nur mal sehen, wie Gerald gearbeitet hat und ob er etwas für mich hinterlassen hat.«
    Susann streichelte ihm über die Wange. »Und?«
    »Nichts. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Ich war aber nur kurz in seinem Büro.«
    »Und du willst mal genauer nachsehen?«
    »Werd’ ich tun müssen«, sagte Fronbauer und streichelte jetzt mit einer Hand ihren Oberschenkel. Sie schloss die Augen.
    »Gerald war ein ordentlicher Mensch«, fuhr sie dann beiläufig fort. „Aktenordner über Aktenordner.«
    »Hab’ ich gesehen, ist mir aufgefallen«, sagte Fronbauer und spürte ihren heißen Atem, »ich werde mich mal einlesen am Wochenende.«
    »Du hast aber bisher nichts gefunden, was mit seinem Tod in Verbindung zu bringen wäre?«, fragte Susann langsam und sanft.
    »Nein, gar nichts«, erwiderte Fronbauer, um dann ebenfalls langsam hinzuzufügen: »Bis auf den Eindruck, dass in zwei Reihen, glaub’ ich, Ordner gefehlt haben.«
    Susann rückte noch näher zu ihm heran. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Wie meinst du das? Was hat gefehlt?«, flüsterte sie.
    »Nun es kam mir so vor, als ob ein oder zwei Ordner gefehlt hätten. Irgendwie passten die Lücken nicht zu dem sonstigen Ordnungssystem.«
    »Da kannst du ja nochmals nachsehen«, meinte sie und drückte jetzt ihre Beine an Fronbauers rechtes Knie. Sie plauderten noch eine Weile über die Diskothek und die Möglichkeiten, die sich darin für verliebte Paare ergaben. Dabei tranken sie einen weiteren Campari und sahen die Dämmerung über sich hereinbrechen. Grillen begannen zu zirpen, die ersten hellen Sterne funkelten am Himmel. Fronbauer hatte seinen Stuhl dichter zu Susann gerückt, sodass sie an seine Schulter lehnen konnte.
    »Eine Disco bedeutet auch Nachtleben«, flüsterte Susann.
    »Natürlich«, brummte Fronbauer, »das gehört dazu.«
    »Da tauchen viele Menschen auf, einsame, verliebte, traurige, depressive, Singles voller Hoffnung, voller Träume, Frauen, die ein schnelles Abenteuer suchen, und wenn du der Chef bist, dann hast du auch gar nicht immer Einfluss darauf, welche Gäste kommen.«
    »Das ist mir klar«, meinte Fronbauer, »aber ich denk’, dass es durchaus Instrumentarien gibt, das Image der Gäste zu beeinflussen.«
    »Sicher«, pflichtete ihm Susann bei, »aber es gibt auch seriöse Gruppen, die dennoch auf ihre eigenen Interessen aus sind.«
    Fronbauer verengte die Augenbrauen. »Wie meinst du denn das?«
    »Prostitution«, erläuterte sie, »Frauen, ganz seriöse. Sie sitzen da und bieten sich an. Keiner merkt es, und doch floriert da ein Geschäft in der Diskothek.«
    Fronbauer überlegte und erwiderte: »Solange da keine schlagwütigen Zuhälter das Lokal tyrannisieren …«
    »Ich sagte doch, alles ist ganz seriös. Nach vorne hin alles okay«, redete sie weiter und kuschelte sich an Fronbauers rechte Schulter.
    »Aber …?«, fragte Fronbauer vorsichtig nach.
    »Na ja«, überlegte Susann, »stell’ dir vor, da nistet sich so eine Gruppe ein und macht Geschäfte.«
    »Wie meinst du das? Zuhälter mit ihren Nutten?«
    »Zum Beispiel. Das Nachtleben ist hart, sehr hart, verstehst du? Wo viel Knete fließt, geht’s nicht gerade zimperlich zu.«
    »Wem sagst du das?!«,stellte Fronbauer fest, »aber wie darf ich das verstehen, was du da sagst? Was hat das mit dem ›High-Noon‹ zu tun?«
    »Wäre doch denkbar, dass eine Gruppe auftaucht, ein halbes Dutzend Frauen, ein paar Zuhälter. Sitzen da und die Frauen lassen sich von den Gästen anlachen und kaufen …«
    »Ein Puff ...?«,stellte Fronbauer fest.
    »So könnte man es laienhaft ausdrücken«, lächelte Susann und strich Fronbauer über die Brust, »aber es gibt ja weitaus seriösere Etablissements …«
    »Sofern man diese Branche so einstufen kann.«
    »Alles eine Frage des Geldes«, meinte Susann im Flüsterton.
    »Da gebe ich dir Recht. Aber ich sag’ dir, wenn’s denn so wäre, wenn sich solche Gruppen ansiedeln

Weitere Kostenlose Bücher