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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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er jedoch verschiedene Messungen selbst vornehmen.
    Er hatte das Radio eingeschaltet und ließ sich von der Popmusik berieseln, die SWR 3 ausstrahlte. Nachdem er mit der Arbeit am Bildschirm fertig war, ging er zu den großen Instrumenten, die in einem Nebenraum die Windgeschwindigkeit dokumentierten. Der Zeiger, der diese Daten auf eine Rolle Papier zeichnete, hatte sich seit Stunden nicht mehr bewegt. Es würde eine langweilige Nacht werden, dachte sich Autenrieter, als er wieder zu seinem Schreibtisch zurückging. Durch das offene Fenster hörte er den Motor eines näherkommenden Autos. Er stutzte, blickte auf die Zufahrt hinab und sah die Lichter eines Pkw. Es war ein dunkles Fahrzeug, das langsam auf das Gebäude zurollte. Er verharrte einen Augenblick regungslos.
    Der Pkw, das erkannte er jetzt, war ein Mercedes. Er fuhr langsam bis zum Ende des Weges, wo nur noch ein Pfad in den Klimagarten hinüberführte. Dort legte der Fahrer den Rückwärtsgang ein und ließ den Wagen neben Autenrieters geparkten BMW zurückrollen. Ein UL-Kennzeichen, stellte der Wetterexperte fest. Er versuchte, sich auch die weiteren Buchstaben- und Zahlenkombination einzuprägen. Soweit er in der Dunkelheit sehen konnte, war der Fahrer allein. Autenrieter trat schnell einige Schritte zurück, um hinterm beleuchteten Fenster nicht gesehen zu werden. Augenblicke später fuhr der Mercedes auf dem Zufahrtsweg wieder zur Kreisstraße hinüber.

    Es war kurz vor Mitternacht. Der Parkplatz vor dem ›High-Noon‹ füllte sich. Auch drinnen in der Diskothek wurden die Plätze knapp. Der Discjockey hatte die übliche moderne Rockmusik aufgelegt und die Tanzfläche war bereits gefüllt. Als Daniel Fronbauer und Susann Stahlecker, die jetzt einen aufregend engen Mini aus rotem Leder trug, das Foyer durchquert hatten, nickte sie der Kassierer am Eingang durch. Fronbauer steuerte einen der Theken-Bereiche an, wo noch zwei Barhocker frei waren. Die junge Frau folgte ihm und setzte sich zu ihm. Die Lautstärke, mit der die Musik den Raum erfüllte, war nichts für Fronbauers Ohren. Er hätte sich mit seiner Begleiterin lieber in eine Weinkneipe zurückgezogen. »Dein Lokal jetzt«, sagte Susann und kam ihm dabei ganz nahe. Fronbauer lächelte. Er sagte nichts. Es war ihm viel zu anstrengend, in dieser lärmenden Umgebung Konversation zu betreiben. Er deutete dem Barkeeper an, dass er zwei Pils bestellen wolle. Dann legte er einen Arm um Susanns Schulter.
    »Schau dir das an«, schrie sie ihm ins Ohr, »das läuft doch wie geschmiert. Ein super Schuppen.«
    Fronbauer nickte und blickte sich im zuckenden Laserlicht um. Das Publikum war altersmäßig gemischt. Bei flüchtigem Betrachten schien ihm so, als seien die Männer deutlich in der Mehrzahl. Sein Blick fiel zum übernächsten Theken-Bereich. Dort saßen, mit dem Gesicht zu ihm, zwei Männer, die ihm irgendwie bekannt vorkamen. Susann bemerkte, dass er längere Zeit nur in eine Richtung schaute. »He«, stieß sie ihn an, »was ist mit dir? Wohl eine interessante Frau im Visier?«
    »Quatsch! Glaubst du, ich würde eine andere anschauen, wenn ich dich hab’?«,flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Was ist dann?«, fragte sie laut zurück, um die Musik zu übertönen.
    »Dreh dich jetzt nicht um, da drüben sitzen zwei Männer, die ich schon mal gesehen habe.«
    »Das kann gut sein. Hier ist halb Geislingen vertreten«, erwiderte Susann beiläufig und prostete Fronbauer mit dem Pilsglas zu, das ihr der Barkeeper gerade serviert hatte. Fronbauer trank auch und warf abermals einen Blick auf die beiden Männer. Woher kannte er sie bloß?

    Die beiden Männer an der übernächsten Theke tranken nur Cola. Sie beobachteten das Geschehen auf der Tanzfläche und warfen immer mal wieder auch einen Blick zum Eingang hinüber.
    Der Schnauzbärtige sagte so laut, dass es der andere trotz der lauten Musik hören konnte: »Hast du was gesehen?«
    Der andere schüttelte den Kopf. »Nichts von Bedeutung.«
    Der Schnauzbärtige beobachtete den Barkeeper, dem ein Mädchen in verführerisch engen Hosen zur Seite stand. Sie zapften Bier, schenkten Wein ein und mixten irgendwelche Cocktails. Das Geschäft florierte. Der schnauzbärtige Gast wartete auf einen günstigen Augenblick, um den Barkeeper anzusprechen. Als dieser endlich dicht an den beiden Männern vorbeikam, hob er kurz die Hand. »Entschuldigung«, rief er augenzwinkernd über den Tresen, »heut’ spielt sich wohl nicht viel ab.«
    Der Barkeeper blieb stehen und

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