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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Rotlicht-Kneipe zu recherchieren, Sie wissen doch, die Kneipe mit dem Kleinbus«, erklärte der Beamte, als wüsste Häberle nicht, worum es ging.
    Der nickte ungeduldig. »Und?«, fragte er und sah, dass auf dem Blatt einige Stichworte standen.
    »Die Kollegen haben diesem Manuel Klotzbücher auf den Zahn gefühlt. Das ist der Chef dieser Kneipe, den sie alle ›Jack‹ nennen. Er hat eingeräumt, den Kleinbus gestern gemietet zu haben. Und jetzt kommt’s …« Der Beamte machte eine Pause, »es sei für eine Touristen-Gruppe aus Litauen gewesen.«
    Häberle drehte sich um und blickte zum Gesicht seines neben ihm stehenden Kollegen hinauf. »Touristen-Gruppe?«
    »Ja, irgendeine Frauengruppe, die auf Deutschland-Rundreise sei und sich nun habe Ulm ansehen wollen.«
    »Mitten in der Nacht«, stellte Häberle ironisch fest.
    „Organisiert habe dies ein dortiges Reisebüro, in dem wiederum einer seiner Mitarbeiter jemanden kenne«, erläuterte der Beamte.
    »Komische Konstellation«, meinte Häberle, »Puff und Reisebüro.«
    »Dieser Mitarbeiter von Klotzbücher habe praktisch nur einen Freundschaftsdienst geleistet und die Frauen nach Ulm gefahren, wo sie einen weiteren Landsmann getroffen hätten.«
    »Für wie dumm halten die uns?«, fragte Häberle eher rhetorisch, »da werden Frauen von einem Bums-Lokal ins andere verschoben und die wollen uns weismachen, dass es sich um eine ganz normale Deutschland-Rundreise handle, eine Kulturreise womöglich.« Häberle stand jetzt auf und ging zum Fenster.
    »Die Kollegen in Frankfurt wollen dranbleiben«, sagte der muskulöse Kollege und folgte Häberle zum Fenster, »sie meinen, das sei was für die ›Sitte‹.«
    »Sie sollen uns auf jeden Fall auf dem Laufenden halten«, sagte Häberle, »und wir werden heut’ Abend den Schuppen in Ulm unter die Lupe nehmen.«
    Häberle ging zu Linkohr und Schmidt zurück, die den Dialog vom Tisch aus verfolgt hatten. »Wir werden nach Ulm fahren«, beschloss er. Schmidt seufzte in sich hinein. Er hatte eigentlich nach Hause gehen wollen. Linkohr hingegen war begeistert, gab aber seinem Chef zu bedenken: »Sie können sich dort doch nicht mehr blicken lassen. Man kennt Sie schon.«
    »Deshalb geht’ ihr allein hin. Das heißt …«,er überlegte kurz, »ihr seid eigentlich schon viel zu lange im Dienst …« Er brauchte nicht weiterzureden. »Ist schon gut«, sagte Schmidt, »die Sache ist so heiß, wir übernehmen das. Wir haben ja noch ein bisschen Zeit, bis es in dem Schuppen richtig losgeht. Da können wir noch schnell duschen und uns umziehen.«
    »Okay«, sagte Häberle, »ich bin über Handy erreichbar, falls etwas sein sollte. Ihr gebt euch aber unter keinen Umständen zu erkennen, ist das klar? Kein Risiko. Nur verdeckte Ermittlungen, sonst nichts.« Die beiden Beamten stimmten zu.
    Häberle stand auf, ging zur Tür und drehte sich noch einmal um: »Bedenkt bitte, dass die Kollegen in Frankfurt durch ihre Ermittlungen schlafende Hunde geweckt haben. Ich befürchte, die Drähte mit Ulm sind heut’ schon zum Glühen gebracht worden. Und mit dieser Clique ist nicht zu spaßen.«
    Max Autenrieter hatte um 22 Uhr den Nachtdienst in der Wetterstation Stötten angetreten. Der Himmel war im Westen noch hell, der zunehmende Halbmond näherte sich langsam dem Horizont. Im Südosten waren die ersten Sterne zu sehen. Es war ein traumhafter Abend, stellte Autenrieter fest, als er auf den nach Westen ausgerichteten Balkon trat. Es roch nach frisch gemähtem Gras. In der Luft lag nur das leise Brummen des Trafos vom benachbarten Gelände der Telekom. Die Windkrafträder standen still, kein Lüftchen war zu spüren. An Sommerabenden, wie dem heutigen, war die Anhöhe, auf der sich die Wetterstation und der Telekom-Funkturm befanden, beliebtes Ziel für Spaziergänger und Jogger. Doch mit Einbruch der Dämmerung wurde es hier oben einsam. Etwa hundert Meter von den Anlagen entfernt führte zwar die kleine Landstraße vorbei, aber dort herrschte um diese Zeit nur wenig Verkehr. Noch immer zeigte das Außenthermometer 21,4 Grad an. Das war auf der Albhochfläche ungewöhnlich viel. Obwohl der gestrige Höchstwert nicht mehr erreicht wurde, war das Maximum erneut im hochsommerlichen Bereich gelegen.
    Der junge Mann setzte sich vor den Computer-Bildschirm und tippte seine Beobachtungsdaten ein. Viele Instrumente, die draußen im Klimagarten standen, konnte er inzwischen von seinem Arbeitsplatz aus ablesen. Jeweils zur halben Stunde musste

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