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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Frau gerne viel öfters getroffen, doch seine Zeit ließ es nicht zu. Sie war ein Nachtmensch und liebte es, bis in die frühen Morgenstunden zu tanzen und zu flirten. Das konnte er sich zumindest werktags nicht leisten, musste er doch früh raus, Baustellen besuchen und seinen Geschäften nachgehen.
    Es war kurz nach acht und noch immer drückend heiß, als Fronbauer in seinen Mercedes saß und aus der Hofeinfahrt herausfuhr. Hier oben im Stadtbezirk Weiler schien noch die Sonne, während drunten im Geislinger Talkessel bereits die Hänge lange Schatten auf die Stadt warfen.
    Er hatte sich leger und betont jugendlich gekleidet. Sein Alter machte ihm zu schaffen. Er fühlte sich weitaus jünger, als die in seinem Pass angegebene Jahreszahl es dokumentierte. In diesem Glauben fuhr er an diesem Mittwochabend in Richtung Ulm, genauer in den Stadtbezirk Jungingen, der auf den Höhen der sanft nach Ulm, ins Donautal, hinabfallenden südlichen Albseite lag. Dort hatte Susann in einem der neuen Wohnblöcke eine kleine Mansardenwohnung gekauft. Fronbauer kannte das Haus. Er war in den vergangenen Monaten schon einige Male dort gewesen und hatte traumhafte Stunden verlebt. Fronbauer parkte seinen Mercedes abseits der Dorfmitte, um die letzten paar Meter zu Fuß zu gehen. Der Ort Jungingen hatte sich in den vergangenen Jahren deutlich herausgemacht, stellte der Immobilienmakler immer wieder mit geübtem Auge fest. Er klingelte an der Wohnungstür, worauf sofort der elektrische Türöffner betätigt wurde. Die junge Frau erwartete ihn bereits. Sie trug kurze, enge Jeans, hochhakige Schuhe und eine raffiniert geschnittene Bluse. Fronbauer verschlug es den Atem. »Hi, Susann«, sagte er und umarmte sie.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte sie und lächelte, »komm’ rein.«
    Sie ging voraus, Fronbauer folgte ihr und überlegte dabei, ob er ihr nicht einfach sagen sollte, wie gerne er diese Nacht bei ihr bleiben würde.
    Susann stöckelte durch ein kleines Wohnzimmer auf einen Balkon hinaus, auf dem zwei Stühle und ein Tischchen Platz hatten. »Setz dich«, sagte sie und deutete auf einen der Stühle. »Darf ich dir einen Campari anbieten?« Fronbauer stimmte zu, ganz bezaubert von ihrem Charme. Für einen kurzen Moment musste er an seine geschiedene Frau denken.
    »Mensch, Susann«, begann Fronbauer, »ist das schön, dich heut’ zu treffen, gerade heute. Weißt du, ich bin völlig gestresst …«
    »Daniel, das kann ich mir vorstellen. Schön, dass ich dich ein bisschen ablenken kann«, erwiderte sie und hielt ihr Glas in den Händen.
    »Es ist, als sei eine Welt zusammengebrochen«, sagte Fronbauer, »plötzlich ist alles ganz anders. Gerald tot, ich kann mir das noch gar nicht vorstellen, und dann auch noch die Tante Amalie. Das war zwar zu erwarten, verstehst du, aber zwei Tote an einem Tag, das steckt man nicht so leicht weg.«
    Susann legte einen Arm um seine Schulter. »Versuch es einfach für einen Moment zu vergessen und lass’ uns gemeinsam einen schönen Sommerabend genießen.«
    Fronbauer sog diese Worte regelrecht auf. Es war lange her, dass ihm jemand so viel Verständnis entgegen brachte. Er hatte sich oft geschworen, dass er für eine Frau, die ihn und seine Probleme akzeptierte, viel geben würde. Susann war zwar viel jünger als er, ja, sie hätte sogar seine Tochter sein können, aber er hatte das Gefühl, dass es keinen anderen Menschen gab, der ihn so gut verstand, wie diese junge Frau.
    Die Schatten wurden länger, die Sonne verschwand langsam hinter den Häusern Jungingens. Die beiden plauderten über den Moment ihres ersten Zusammentreffens in Ulm. Fronbauer ließ aber auch deutlich durchblicken, dass er gerne gewusst hätte, wie es um ihre Beziehung zu Saalfelder stand. Dieser junge Mann aus der Diskothek war zweifelsohne attraktiv, doch er hatte auch wesentlich weniger Lebenserfahrung, wie er insgeheim immer feststellte.
    »Der Harry«, sagte Susann gedehnt und schlug gekonnt ihre nackten Beine übereinander, »der Harry ist ein netter Kumpel, ja, man kann sich nett mit ihm amüsieren, aber du, Daniel, du bist der Aufregendere.« Sie himmelte ihn mit ihrem naiven Lächeln an. Fronbauer nahm ihre linke Hand und streichelte sie.
    »Das hast du lieb gesagt«, lächelte er. »Du weißt, wie sehr ich dich mag.« Er schaute an den Nachbarhäusern vorbei zum verblassenden Horizont.
    »Sag mal«, sagte sie, als er nun seinen Arm um ihre Schulter legte und sie ihren Stuhl näher zu ihm heranrückte, »bist

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